1702 - Jagd auf die STYX
die STYX und flieht dann vor der Abruse.
Ihr habt nur die beiden Möglichkeiten", versetzte die Söldnerin stur.
Die Koordinatorinnen redeten leise miteinander. Moira schien nichts davon zu verstehen, aber sie sagte noch: „Außerdem fordere ich freies Geleit für meine fünf Begleiter ins Parresum. Was mit mir geschieht, soll euch überlassen sein. Aber sie müssen in das Parresum zurück. Ihr kennt den Grund. Wenn sie länger als rund fünfzig Tage hier im Arresum bleiben, ist das ihr sicherer Tod ..."
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Perry Rhodan war wie vor den Kopf geschlagen.
Er hörte, wie neben ihm Atlan scharf die Luft einzog. Mila lachte wie jemand, der dem Wahnsinn schon gefährlich nahe gekommen ist, und warf Rhodan einen Blick zu, der wohl fragen sollte, wie lange dieser Alptraum noch dauern würde.
Er begann erst richtig.
Die Koordinatorinnen berieten sich bei ausgeschaltetem Ton. Moira rührte sich nicht. Sie sah die Ayindi nur starr an und reagierte nicht, als Perry Rhodan sie von der Seite laut ansprach und Aufklärung verlangte.
War das ein Bluff? Wollte Moira die Galaktiker in Sicherheit bringen lassen und hatte deshalb diese fünfzig Tage erfunden?
„Ihr kennt den Grund."
Dieser kurze Satz, an die Artgenossen gerichtet, zerstörte aber diese Illusion, bevor Rhodan sie richtig angedacht hatte.
Perry war in diese Momenten noch zu aufgewühlt, seine Aufmerksamkeit mußte sich in zu viele Richtungen wenden, um die ganze schreckliche Konsequenz von Moiras Bemerkung komplett zu begreifen.
Dennoch war er entschlossen, Moira zum Reden zu zwingen, wenn sie ihn und die anderen weiterhin ignorierte. Einen Kampf gegen sie würde er natürlich verlieren, auch wenn ihm Atlan, Alaska und die Frauen halfen.
Aber er hoffte auf die psychologische Wirkung. Konnte Moira es sich leisten, einen Zweifrontenkrieg zu führen?
Doch da lösten sich die Beratenden wieder voneinander, und Iaguul verkündete ihre Entscheidung. Es fiel ihr sichtlich schwer, und es war für die Galaktiker nicht zu erkennen, ob das daran lag, daß man Moira nun doch entgegenkam, oder am jeden Moment möglichen Überfall - oder was auch immer! - der Abruse.
„Wir hören dich an, Moira", sprach die Koordinatorin. „Und wir sind bereit, deine Forderungen zu erfüllen, wenn auch du eine Bedingung dafür erfüllst."
„Welche ist das?" fragte Moira.
Sie reden und reden, dachte Rhodan, und jede Sekunde kann es aus mit uns sein. Auf eine Art und Weise, von der wir uns keine Vorstellung machen können, einfach aus!
Moira taktierte mit dem Entsetzen. Sie spielte ein gefährliches, selbstmörderisches Spiel, das Perry an „russisches Roulette" erinnerte.
Dabei hatte sie vielleicht noch mehr Angst als laguul und deren Begleiterinnen, ganz bestimmt mehr als die Galaktiker, die das Grauen dieses Kosmos im Gegensatz zu ihnen noch nicht wirklich gesehen hatten.
„Erstens: Du müßtest schon lange tot sein - seit mindestens zwei Millionen Jahren. Und zweitens: Noch nie gab es Ayindi mit deiner Behaarung", sagte Iaguul. „Wir wissen, daß du kahlköpfig warst wie alle, als du ins Parresum aufgebrochen bist. Durch diese üppigen seltsamen Haupthaare bist du keine mehr von uns. Du bist zu einem anderen Wesen geworden."
„Das stimmt nicht", antwortete Moira.
Rhodan faßte es nicht!
Es ging hier, auf einem Planeten, der schon vor Tagen panikartig verlassen worden war, um die Frage, ob Moira eine Verräterin an ihrem Volk war oder nicht. Und ein entscheidendes Kriterium schienen ihre Lockensträhnen zu sein!
Der Terraner fühlte sich in ein Panoptikum hineinversetzt.
Wieder war er nahe daran, sich massiv einzumischen, als Iaguul von Moira verlangte, daß sie zum Beweis dafür, daß sie noch die gleiche Kriegerin sei, die vor zwei Jahrmillionen ins Parresum aufgebrochen sei, ihren Kopfschmuck ablegen müsse.
„Wenn du die echte Moira bist", argumentierte Iaguul und sprach schnell, als hätte sie hundert Dämonen im Rücken, „dann sind dir diese Haare nicht von selbst gewachsen. Dann gehören sie nicht zu dir, und du kannst sie einfach entfernen."
Ich träume! dachte Rhodan, an der äußersten Grenze der Selbstbeherrschung angelangt. Das kann und darf alles nicht wahr sein!
„Ich kann es nicht", sagte da Moira. Sie schien um zehn Zentimeter kleiner zu werden. Ihre zur Schau getragene Selbstsicherheit begann zu bröckeln. Doch noch einmal erwachte der Trotz in ihr. Sie starrte die 3-D-Projektion von Iaguul flammend an.
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