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1705 - Auf der Welt der Kristalle

Titel: 1705 - Auf der Welt der Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein", murmelte Magkue, „daß die Schiffsführung einen fatalen Fehler gemacht hat, ein Mißverständnis, das furchtbare Konsequenzen nach sich zieht."
    „Und was könnte das sein?"
    „Du willst es wirklich hören?" Reginald Bull zeigte ein schmales Lächeln.
    „Ich bin nicht scharf darauf, kritisiert und getadelt zu werden", sagte er offen. „Aber noch weniger möchte ich belogen oder in Unwissenheit gelassen werden. Was für einen Fehler?"
    Magkue deutete nach draußen, hinaus in die Welt aus Kristallen. „Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob diese Kristalle hier auf Thyssan entstanden sind", sagte er. „Jemand könnte sie auch hergebracht haben, um sie hier zu deponieren. Du begreifst?"
    Reginald Bull preßte die Lippen aufeinander.
    „Als gefährlichen Abfall?" fragte er leise.
    „Ja, beispielsweise", antwortete Magkue ruhig. „Und die Schneeflocke hat nichts weiter getan, als uns nachdrücklich vor diesem Kristallplaneten zu warnen - wir haben es nur nicht begriffen oder nicht begreifen wollen. Statt diesen gefährlichen Planeten zu meiden, sind wir genau auf ihm gelandet - und jetzt kommen wir nicht mehr von ihm weg."
    Die Gestalt des Aras straffte sich, er lächelte.
    „Allerdings", fügte er hinzu, „kann ich selbst nicht daran glauben.
    Denn welches intelligente Volk würde so gefährlichen Abfall einfach irgendwo in der Natur herumliegen lassen? Gut, Thyssan ist abgelegen, und sie haben mit der Schneeflocke einen Wächter aufgestellt, aber den Fehler, den wir gemacht haben, könnte jeder andere Besucher des Systems auch begehen. So etwas wäre viel zu gefährlich, und zwar über viele Jahrzehntausende. Wer würde so etwas tun?"
    Reginald Bulls Lächeln stammte aus den Tiefen seiner Erinnerung. „Doch", sagte er leise und richtete sich auf. „Es sind Wesen vorstellbar, die so etwas tun. Ich werde bald wieder reinschauen. Wenn es etwas Neues gibt, dann sag uns Bescheid. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, wir können jede positive Nachricht brauchen..."
    Er stapfte langsam davon, Magkue blickte ihm hinterher. Einer seiner Assistenten trat zu dem Ara und blickte ebenfalls hinüber zur Tür, durch die Reginald Bull die Baracke verließ. „Er humpelt leicht", sagte der Assistent leise. „Obwohl er sich größte Mühe gibt, es zu kaschieren."
    Magkue blickte auf.
    „Auch solche Leute sind mitunter nicht frei von kleinen Eitelkeiten", kommentierte er ruhig.
    „Angeblich ist er gestolpert und mit dem rechten Oberschenkel auf einem Kristallklumpen gelandet. Dabei hat er sich einen Nerv geklemmt, daher das Humpeln."
    „Richtig", sagte Magkue. „So hat er es uns berichtet."
    Der Assistent schwieg eine halbe Minute lang.
    „Dann hätte er dort, wo er auf dem Klumpen gelandet ist, ein handtellergroßes Hämatom haben müssen, einen deutlich sichtbaren Bluterguß. Hat er aber nicht gehabt, ich habs gesehen."
    „Und was folgerst du daraus?" Der Assistent zögerte.
    „Daß Bully uns nicht die Wahrheit gesagt hat", antwortete er dann.
    „Und daß er wahrscheinlich ..."
    „Eine mögliche Antwort und durchaus richtig", stimmte Magkue zu, indem er ihm das Wort abschnitt. „Man kann daraus aber auch schließen, daß man nicht jede Wahrheit unbedingt aussprechen muß ..."
    Der Ara faßte den Mann am Arm. „Gehen wir an die Arbeit", sagte der Mediziner. „Solange wir noch etwas tun können ..."
     
    6.
     
    „In etwas mehr als einer Stunde kommen wir im Thyssan-System an", gab Aktet Pfest halblaut bekannt; seine grollende Stimme verriet mühsam gezügelte Erregung. „Wie befohlen." Das letzte Wort war eine Spitze gegen die anderen Personen in der Zentrale, vor allem gegen Dao-Lin-Hay. Julian Tifflor unterdrückte ein sarkastisches Lächeln.
    Es wurde Zeit, daß die Leute der ATLANTIS etwas zu tun bekamen.
    Als einzige Tätigkeit mit höchster Fahrt durch den Raum zu rasen war der Besatzung zuwenig, vor allem für den Kommandanten Aktet Pfest.
    „Hoffentlich sind wir früh genug zur Stelle!" sagte die Kartanin leise.
    „An uns wird es nicht liegen" ,versetzte Pfest mit leiser Schärfe. „Wir haben Maschinen und Mannschaft wahrhaftig nicht geschont."
    Julian Tifflor stieß einen leisen Seufzer aus.
    Über dieses Thema war mehr als ge nug gestritten worden, vor allem zwischen dem Überschweren und der Kartanin. Dao-Lin-Hay hatte konsequent die Auffassung vertreten, Thyssan auf dem schnellsten und kürzesten Wege anzufliegen, ebenso Julian Tifflor und Ronald Tekener.
    Grundsätzlich hatte Aktet

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