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1705 - Auf der Welt der Kristalle

Titel: 1705 - Auf der Welt der Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des betroffenen Herzens und übertrugen die Werte auf einen Monitor.
    „Blutdruck fallend, kein Puls .
    Die Koronarsonde trat umgehend in Aktion. Ihre Arbeit war auf dem Monitor deutlich zu erkennen, die Zacken des EKGs waren steiler und wirkten härter als im Normalfall. Der Herzschlag des Patienten wurde jetzt nicht mehr vom Herzmuskel selbst, sondern von der Sonde geliefert.
    „Keinerlei elektrische Aktivitäten", gab - einer der Assistenten bekannt. „Als wären sämtliche Nervenleitungen ... Puls setzt wieder ein ..."
    Es gab am menschlichen Herzen einen Nervenknoten, dessen Impulse den Herzschlag regulierten; fiel dieser Knoten aus, konnte er durch einen syntronischen Schrittmacher ersetzt werden.
    Magkue schaltete die Koronarsonde sofort ab und schaute auf die Kontrollmonitoren.
    „Da siehst dus", murmelte er. „Gerade noch völliger Ausfall, jetzt einwandfreie Funktion."
    Der Mann, der den Kranken hereingetragen hatte, blickte vor sich hin, sichtlich von Angst gebeutelt. Er wischte den kalten Angstschweiß von der Stirn und blickte dann hinüber zu Reginald Bull und Magkue.
    „Vor einer Minute noch war dieser Patient praktisch herztot", stellte Magkue fest, „und hätten wir nicht eingegriffen, wäre er es auch geblieben. Nun ist er wieder lebendig, und alle Werte sehen völlig normal aus.
    Sieh dir die Kurven an ..."
    „Das ist der Hammer ...", murmelte Bully beklommen. Mehr als einmal in seinem Leben hatte er neben einem Krankenbett gestanden und zugesehen, wie die Zackenlinie über den Kontrollmonitor wanderte.
    Wenn aus der Zackenlinie eine Gerade wurde, dann war es vorbei ...
    „Es ist nichts mehr nachweisbar, gar nichts", lamentierte Magkue; er wedelte mit der rechten Hand, und seine Stimme klang, als betrachte er den Fall als eine persönliche Herausforderung. „Als wäre nie etwas gewesen."
    Der Patient kam wieder zu sich. Er grinste breit, dann bemerkte er, daß sich eine Schar von Medizinern um ihn gruppiert hatte.
    „Oh!" sagte er leise. Es war ihm anzusehen, wie er sich darum bemühte, seine Lage zu erfassen und zu verstehen. Dann fiel der Blick des Mannes auf seine Brust, aus der noch immer ein Stück der syntronischen Koronarsonde ragte. Prompt fiel er in Ohnmacht.
    Magkue lächelte dünn.
    „Versorgt ihn", ordnete er an, dann faßte er Reginald Bull am Oberarm und zog ihn zur Seite. „Du hast es selbst gesehen. Die Symptome kommen und gehen. Das gilt auch dann, wenn die Ausfallerscheinungen schwerwiegend sind wie in diesem Fall, den wir gerade erlebt haben."
    „Ohne deine Hilfe wäre der Mann jetzt tot?"
    „Höchstwahrscheinlich", antwortete Magkue halblaut. „Vielleicht hätte ihn jeder halbwegs ausgebildete Laie mit einer simplen Herzmassage wieder ins Leben zurückrufen können, aber ohne solche Hilfe hätte er es wahrscheinlich nicht geschafft."
    „Wie wird es weitergehen?" fragte Bully. „Ich will die Wahrheit wissen, die ganze Wahrheit!"
    Magkue zögerte. Im Hintergrund war der Patient wieder erwacht. Die Sonde wurde aus seiner Brust gezogen, wobei die ungefährliche Wunde, die von der Sonde herrührte, automatisch geschlossen und versorgt wurde. Danach konnte der Mann entlassen werden.
    „Ich sagte es schon", antwortete Magkue leise. „Die Ausbrüche werden zahlreicher und schwerer. Ich habe keine Ahnung, wie es sich weiter entwickeln wird, aber ..."
    „Ja?" half Reginald Bull nach, als Magkue verstummte.
    „Wenn nichts geschieht, wird es früher oder später Tote geben", setzte der Ara seine Überlegungen fort; er sprach leise und sachlich.
    „Und irgendwann keine Überlebenden mehr ..."
    Reginald Bull schluckte.
    „Wie lange kann das dauern?" fragte er.
    Magkue hob die mageren Schultern. „Tage, Wochen - ich kann es nicht abschätzen."
    Reginald Bull preßte die Lippen aufeinander.
    „Du meinst, es hat etwas mit den Kristallen zu tun?"
    „Eine Vermutung, mehr nicht", sagte der Ara nachdenklich. „Ein paar Daten sind eindeutig. Thyssan hat Leben getragen - Ayindi und eine andere Spezies, die wahrscheinlich uns Menschen recht ähnlich gewesen ist. Dieses Leben existiert nicht mehr, die Gründe dafür kennen wir nicht.
    Über den Resten dieses Lebens haben sich die Kristalle abgelagert, diese sind eindeutig später zu datieren. Auch daran gibt es keinen Zweifel. Jetzt sind wir gekommen, und unser Leben ist in Gefahr - was kann die Ursache sein?"
    Reginald Bull nickte betroffen. Die Beweisführung des Ara-Wissenschaftlers war sehr naheliegend.
    „Es könnte

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