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1705 - Mein Job in der Horror-Höhle

1705 - Mein Job in der Horror-Höhle

Titel: 1705 - Mein Job in der Horror-Höhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Straßen herangewachsen, die dieses Gebiet wie Adern durchzogen.
    Judy Gruber war jetzt hellwach. Sie kannte sich hier aus und erklärte uns, wie wir zu fahren hatten. Der Ort lag dort, wo sich zwei Straßen aus unterschiedlichen Richtungen trafen. Auch ein Hinweisschild entdeckten wir, und es dauerte nur wenige Minuten, bis wir auf Selling zufuhren.
    Mir fiel auf, dass sich die Umgebung etwas verändert hatte. Das lag an den Hügeln. Sie sahen nicht mehr so sanft aus, wie wir sie bisher erlebt hatten. Kantiges Gestein ragte in die Höhe. Felsen, die blaugrau schimmerten, und ich dachte automatisch daran, dass sich diese Formation gut für Höhlen eignete.
    Wir rollten in Selling hinein und trafen auf einen Ort, der von aller Welt vergessen war, wie wir es schon öfter erlebt hatten. Selbst im hellen Licht wirkte Selling sauber. Es war zu sehen, dass Weihnachten vor der Tür stand, denn an verschiedenen Stellen standen Tannenbäume, in deren Zweigen Lichter funkelten. Auch in den Fenstern der Häuser schimmerten Lichter, und in der Mitte des Ortes gab es tatsächlich so etwas wie einen kleinen Weihnachtsmarkt. Man konnte hier von einer Idylle sprechen.
    »Hier gibt es sogar einen Weihnachtsmarkt«, wunderte ich mich laut.
    »Ja.« Judy fügte die Erklärung hinzu. »Es ist ja nicht allein unser Markt. Die Menschen aus den umliegenden Orten sorgen dafür, dass hier Stände aufgebaut werden. Man hat sich Selling praktisch als Mittelpunkt ausgesucht.«
    »Sehr schön. Und wo wohnen Sie?«
    »Wir können nicht durchfahren. Der Markt befindet sich im Zentrum. Die nächste Straße rechts, bitte.«
    »Okay.«
    Es war eine Straße mit holprigem Pflaster, in die Suko den Rover lenkte. Hier hatten sich noch einige Schneereste gehalten. Sie lagen an den Rändern der Gasse und schienen an den unteren Stellen der Mauer zu kleben.
    Die Gasse mündete in eine Straße, die leicht bergauf führte. An ihrem Ende standen einige Häuser in verschiedenen Winkeln zueinander und Judy erklärte uns, dass sie dort wohnte.
    Wir rollten hoch und sahen, dass es zwischen den Häusern genügend Platz für kleine Straßen gab.
    Judy Gruber dirigierte uns nach rechts. Hier standen nur zwei Häuser auf der rechten Seite. Die linke war frei, denn dort begann das Feld. Zu dieser Jahreszeit sah es braun aus. Im Hintergrund wuchsen die felsigen Hügel hoch, was mich wiederum daran erinnerte, weshalb wir hier waren.
    In dieser Umgebung war es für uns schwer vorstellbar, dass wir einen Hinweis auf den vernichteten Supervampir fanden, doch es gab keinen Grund für uns, an den Angaben der jungen Frau zu zweifeln.
    Vor dem Haus hielten wir an. Geschmückt war es nicht. Keine Tannen davor, die erleuchtet waren. Auch hinter den Fenstern sahen wir keine künstlichen Kerzen. Dafür wirkte das Haus selbst sehr gepflegt. Die Fassade sah zwar grau aus, aber die weißen Fensterläden sorgten dafür, dass das Haus freundlich wirkte. Eine hellgrüne Tür diente als Eingang, und als wir den Wagen verlassen hatten, blieb Judy noch für einen Moment daneben stehen.
    Sie machte auf uns einen recht nachdenklichen Eindruck.
    »Probleme?«, fragte ich.
    »Nein, nicht direkt. Ich kann es kaum fassen, dass ich wieder zu Hause bin. Es sieht alles so normal aus, und doch weiß ich, dass Ellen nicht mehr zurückkehren wird. Damit fertig zu werden ist für mich wirklich nicht leicht.«
    »Das glauben wir Ihnen gern.«
    Auf dem Dach saßen zwei dunkle Vögel, die uns beobachteten und wegflogen, als wir uns bewegten und die restlichen Schritte auf die Tür zugingen.
    Judy suchte nach dem Schlüssel und wühlte in ihrer rechten Jackentasche. Sie fand ihn und bückte sich leicht, um ihn ins Schloss zu stecken.
    Da zuckte ihre Hand zurück.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    Judy richtete sich wieder auf. Ihr Gesicht war blass geworden.
    »Die Tür ist nicht abgeschlossen.«
    Das hörte sich nicht gut an. Panik war nicht angesagt. Ich fragte nur: »Sind Sie sicher, dass Sie abgeschlossen haben, als Sie das Haus verließen?«
    »Das bin ich.«
    Suko war etwas zurückgetreten und schaute hoch zur ersten Etage, über der das Dach begann, dessen Pfannen von einem grünlichen Film bedeckt wurden.
    Da er keine verdächtige Bewegung meldete, schob ich Judy zur Seite und drückte meine Hand gegen die Tür, die tatsächlich nach innen schwang. Wärmere Luft strömte uns entgegen. Es brannte kein Licht, aber trotzdem gelang mir ein Blick durch einen größeren Raum, der sehr gemütlich

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