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171 - Todfeinde

171 - Todfeinde

Titel: 171 - Todfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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nicht oft im Leben. Der General genoss es in vollen Zügen.
    ***
    Mr. Hacker wanderte unruhig durch Haus, Hof und Nebengebäude. Was Honeybutt Hardy von ihm verlangte, war widerlich; das, was er ihrer Vorstellung nach mit Crow machen sollte, genauso wie das, was sie von ihm im Hinblick auf die Fürstin forderte. Allein bei dem Gedanken daran sträubten sich ihm die Haare.
    Er lief durch den Sebezaan-Zwinger, vorbei an den Fressnäpfen voll stinkender Fleischbrocken, hin und her pendelnder Raubkatzenschwänzen, Stapeln von Strohballen. Kristofluu wandte seinen mächtigen Schädel nach ihm um und glotzte ihn an. Normalerweise fauchte er, wenn er Hacker sah, doch offensichtlich gewöhnte Carelias Lieblingstier sich allmählich an den Anblick des schwarzen Mannes.
    Mr. Hacker ging zurück in den Hof. Was um alles in der Welt sollte er bloß tun? Seiner Meinung nach gehörte Miss Hardy geschlagen für den so genannten Plan, den sie an ihn herangetragen hatte. Kein Plan, eine Zumutung war das…
    Schrie da nicht jemand? Hacker blieb stehen und lauschte. Tatsächlich: eine Männerstimme. Irgendwo im Haus schrie jemand, als würden ihm die Zehennägel herausgerissen. Kam das nicht aus dem Kerkergewölbe?
    Collyn Hacker lief zur Burgfassade und stellte sich über den Lichtschacht, der zu den schmalen Zellenfenstern führte. Das Geschrei drang aus dem Kerker. Nun gut, was ging es ihn an?
    Er wollte sich schon abwenden, doch da hörte er den Gequälten dort unten deutlich die Worte brüllen: »Wenn ich euch je in meine Finger bekomme, breche ich euch sämtliche Knochen!« Hacker stand wie vom Donner gerührt. Es war Mr. Blacks Stimme! Und wieder ein Schmerzensschrei.
    Hacker rannte die Treppe hoch und in die Burg hinein.
    Im Foyer begegnete er der Fürstin. »Warum wird Mr. Black im Kerker gefoltert?!«
    »Ich habe es nicht über mich gebracht, deine zarte Seele damit zu belasten, liebster Hacker!« Sie lief auf ihn zu, wie flehend faltete sie die Hände vor der Brust. »Aber ich muss ihn verhören lassen, unbedingt, es geht nicht anders!« Ein Ausdruck des Zornes trat in ihre Miene.
    »Außerdem hat er mich mit Huren betrogen!«
    »Verhören?« Collyn Hacker lief an ihr vorbei Richtung Treppenabgang. »Warum verhören?«
    »Aber ich habe dir doch erzählt, dass er wahrscheinlich mit den Terroristen unter einer Decke steckt, die mich entführen lassen wollten!« Sie folgte ihm eilig.
    »Wahrscheinlich, wahrscheinlich!« Mr. Hacker riss die schwere Kellertür auf und lief die Wendeltreppe in den Gewölbekeller hinunter. Die Schreie wurden lauter.
    »Und ich habe dir gesagt, dass weder Black noch Hardy jemals auf den Gedanken kämen, dir auch nur ein Haar…!« Als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gestoßen, blieb er stehen. Am Ende der Treppe stand Arthur Crow.
    Ein Grinsen stand ihm im Gesicht.
    Mr. Hacker drückte ihn gegen die Wand, als er sich an ihm vorbei schob. »Wenn Sie auch nur das Geringste mit dieser Schweinerei zu tun haben, dann soll Sie Orguudoo holen!«
    »Möglicherweise wird das eines fernen Tages geschehen, Hacker! Aber dann werden Sie längst unter der Erde vermodert sein.«
    Jetzt lief auch Carelia um die Biegung und entdeckte Crow. »Du hier, liebster Arthur?«
    »Das Gebrüll hat mich aufgeschreckt, und ich wollte nachschauen, ob etwas passiert ist!« Ein kaltes Grinsen legte sich auf das Gesicht des Generals. »Aber es war nur Black,« An der Fürstin vorbei stieg er die Wendeltreppe hinauf.
    Mr. Hacker stieß einen derben meerakanischen Fluch aus und nahm die letzten Stufen in den Gewölbekeller.
    Der Kerl, der Carelia hatte entführen wollen, hing an der Gitterwand und gaffte aus großen traurigen Augen auf Black, der in der Nachbarzelle kopfüber an der Decke hing. Ein Gardist schlug ihn mit einer Peitsche. Ein zweiter misshandelte ihn mit einem Eisenrohr.
    »Bei allen guten Geistern!«, schrie Hacker. »Wie kannst du so etwas zulassen, meine Fürstin!«
    Sie hatten Blacks Knöchel mit Ketten gefesselt und ihn dann hochgezogen. Sein Kopf schwebte über einer Schüssel mit Wasser. Er war nackt, sein Haar nass, am Oberkörper blutete er aus vielen Striemen.
    Die beiden Folterknechte ließen Peitsche und Rohr sinken. »Er sagt, er kennt keine Terroristen«, brummte einer. Die Männer wirkten ziemlich unschlüssig.
    »O doch! Er kennt sie!«, rief Carelia. »Fahrt mit dem Verhör fort!«
    »Nein«, flüsterte Mr. Hacker. Er war sicher, dass Crow, der verfluchte Höllenhund, oben auf der Treppe stand

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