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1710 - Mission in Magellan

Titel: 1710 - Mission in Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weißen Gesicht zuckte es. „Es steht zuviel auf dem Spiel. Wir sollten Gewalt mit Gegengewalt beantworten."
    „Wir geben natürlich nicht auf", stimmte die Hanse-Spezialistin zu.
    „Und ein bißchen Gegengewalt könnte nichts schaden, denke ich.
    Zerstöre das Füllhorn durch Desintegratorbeschuß, Buchon!" Der Feuerleitchef strahlte. Er richtete beide Desintegratorkanonen auf das Objekt und löste die Waffen aus.
    Selbstverständlich waren die Strahlen der Desintegratoren nicht zu sehen. Aber die Wirkung hätte zu sehen sein müssen: die Auflösung des Objekts in seine atomare Struktur infolge Neutralisierung seiner Kernanziehungskräfte.
    In dieser Hinsicht geschah allerdings gar nichts.
    Dilja Mowak war nicht erstaunt darüber. Sie hatte nichts anderes erwartet.
    Doch sie hatte auch nicht erwartet, was dann geschah: den Ausfall sämtlicher energetischer Systeme der IRA ROGABERG.
    War das das Ende?
    Die Gedanken der Oxtornerin eilten gegen ihren Willen zurück zu dem Zeitpunkt kurz vor der Ankunft des Fernaufklärers in der Großen Magellanschen Wolke ...
     
    6.
     
    IM GEBIET DER GURRADS Mittwoch. 28. Januar 1217: Nachdenklich musterte Dilja Mowak das Holo mit den beiden Magellanschen Wolken. Es wurde vom Syntronverbund erzeugt und zeigte die Kleingalaxien so, wie die Ortung sie nach dem Verlassen der Milchstraßenebene erfaßt hatte - kurz vor dem Beginn der zweiten Überlichtetappe, welche die IRA ROGABERG bis dicht an die Große Magellansche Wolke bringen sollte.
    Deutlich war auf der Darstellung der Strom von neutralem Wasserstoff zu sehen: eine lange schmale Gassäule, die sich von den Wolken zum Südpol der Milchstraße erstreckte. Dieser sogenannte Magellansche Strom verriet etwas von dem Einfluß, den die Gravitation der großen Galaxis auf die kleineren Nachbarn ausübte. Er ließ den Kundigen auch das letztlich zu erwartende Schicksal der Satellitengalaxis erahnen: die Verschmelzung mit der Milchstraße.
    Doch das lag in so ferner Zukunft, daß keines der heute existierenden galaktischen Völker sich Gedanken darüber zu machen brauchte. Wahrscheinlich würde das Ereignis auch keine katastrophalen Folgen für die bewohnten Planeten haben.
    Falls es dann überhaupt noch bewohnte Planeten gäbe.
    Denn genau das war die Frage, die sich nun, im Jahre 1217 NGZ, den Galaktikern stellte, die von den Gefahren wußten, die von der Struktur aus Plus- und die Minusseite des Universums herrührten.
    Diesen Gefahren konnte vielleicht jene Maschine trotzen, die nach den Plänen der Porleyter in einer Fabrik der Kosmischen Ordnungsmächte gebaut werden sollte.
    Einer Fabrik, deren Koordinatenpunkt sich in der Großen Magellanschen Wolke befand, 6900 Lichtjahre vom Zentrum der Kleingalaxis entfernt auf der der Milchstraße zugewandten Seite.
    Zumindest hatte sie sich vor rund zwei Millionen Jahren dort befunden.
    Eine unvorstellbar große Zeitspanne für eine Sterbliche! überlegte die Oxtornerin.
    Unwillkürlich blickte sie in den Hintergrund des Holos. Dort glitzerte so etwas wie eine Handvoll willkürlich hingeworfener winzigster Brillanten.
    Der Coma-Haufen.
    So weit entfernt, daß die Ortung der IRA ROGABERG selbstverständlich kaum etwas davon hätte erfassen können. Der Bordsyntron hatte den riesigen Galaxienhaufen nur deshalb aus seinen Speicherdaten herausgeholt und hoch über dem südlichen Pol der Milchstraße eingeblendet, weil er ziemlich genau auf der verlängerten Kurslinie des Fernaufklärers lag.
    Ebenso auf der verlängerten Kurslinie der BASIS in Richtung Pulsar Borgia. Was jedoch absolut nichts mit der Mission der IRA ROGABERG zu tun hatte. Es sei denn, man sah die Zusammenhänge symbolisch, weil Permanoch von Tanxbeech gegen dieselbe Gefahr gekämpft hatte wie zur selben Zeit sein Artgenosse Quidor von Tanxtuunra.
     
    *
     
    Nach einem Orientierungsaustritt rund hundertfünfzig Lichtjahre von der Großen Magellanschen Wolke legte die IRA ROGABERG den Rest der Strecke mit einem letzten Sprung durch den Hyperraum zurück.
    Als sie ins vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum zurückkehrte, befand sie sich tief im Sternendschungel der 25.000 Lichtjahre durchmessenden Wolke. Die Sonnen standen hier relativ dicht.
    Dilja Mowak ließ nicht sofort die überlichtschnell arbeitenden Fernortungstaster spielen, sondern begnügte sich fürs erste mit der Passiv-Ortung.
    Die Magellanschen Wolken waren größtenteils Hoheitsgebiete der Gurrads. Es empfahl sich deshalb, nicht mit der Tür ins Haus zu fallen,

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