Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1713 - Im Bann der Abruse

Titel: 1713 - Im Bann der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Dank, Nadja, denn wir sind endlich unsere nörgelnde Gouvernante los. Andererseits aber hat es hier ordentlich geknallt. Zum Glück scheint nichts weiter beschädigt zu sein, zumindest melden die Systeme bisher nichts. Ich finde es allerdings faszinierend, kurz nach eurer atemberaubenden Eröffnung eine Demonstration eurer Fähigkeiten erlebt zu haben. Die anderen auf der MANAGA und der TYRONA werden wahrscheinlich noch einige Zeit mit abrusischen Alpträumen zu kämpfen haben, während wir schon fit sind." Er wandte sich wieder einer Projektionswand zu und ließ die Hände über die Schaltsysteme auf den Lehnen gleiten. „Wollen mal sehen, ob die Schneeflocken noch da sind." Gucky schwebte zu den Schwestern hinüber und klopfte Nadja anerkennend auf die Schulter. „Ihr laßt es ordentlich krachen. Mädels. Und ihr habt es tatsächlich geschafft, diese Stänkerei abzustellen. Ich hab’s ja immer gewußt, daß du ein guter Psychologe bist. Alaska." Saedelaere lachte. „Manchmal hat man gar keine andere Wahl, kleiner Freund."
    „Zumindest glaubt man das", erwiderte Gucky.
    Sie horchten auf, als Bulls Stimme plötzlich erklang.
    „Was ist denn das?"
    „Was hast du?" rief der Ilt. „Ein Objekt!" antwortete der Terraner aufgeregt. „Ein fremdes Objekt, wie wir es bisher noch nicht geortet haben!" Seine Hände glitten hektisch über die Sensorfelder.
    „Es ist schon wieder weg", sagte der ehemalige Maskenträger enttäuscht.
    Bull schüttelte den Kopf und grinste. „Ich habe ihn mit einer Fangschaltung erwischt. Freunde. Er hat versucht, einfach abzuhauen. Fixes Kerlchen. Aber wir haben ihn. Und wir werden uns an ihn dranhängen."
    „Er wird gleich in Überlichtflug gehen", warnte Gucky.
    „Macht nichts", murmelte Reginald Bull. „Er ist sauber in unserer Ortung. Er kann uns nicht entkommen." Er aktivierte den Funk und rief die MANAGA. „Perry, wir haben hier ein unbekanntes Objekt geortet.
    Ich konnte es mit einer Fangschaltung fixieren und werde die Verfolgung aufnehmen. Bleibt an mir dran. Wir gehen gleich in Überlicht, der Funkkontakt reißt jetzt ab. Bull, Ende."
     
    *
     
    Der Übertritt in den Überraum machte sich mit Ayindi-Schiffen stets deutlich bemerkbar: Er war anscheinend weder mit dem Linear- noch mit dem Hyperraum vergleichbar und stets von neuem unglaublich faszinierend.
    Man hatte das Gefühl, mitten in einen Farbtopf, in dem alle möglichen Farben zusammengerührt wurden, hineinzusinken. Es war ein wildes Durcheinander, eine wahre Farbenorgie von wallenden und ineinanderfließenden bizarren Formen, Nebeln und Strahlengebilden. Versank man länger in der Betrachtung, übte es eine fast hypnotische Anziehungskraft aus; man verlor sich geradezu darin und vergaß alles um sich herum.
    Das von Bull geortete Objekt zeigte sich als filigranes, rot eingefärbtes, durchscheinendes Gebilde. Während der Verfolgung durch den Überraum kostete es keine Mühe, ein paar genauere Daten über das fremde Objekt in Erfahrung zu bringen.
    Zweifelsohne handelte es sich um ein Raumschiff mit einem Durchmesser von etwa 1500 Metern. Es funkelte und blitzte wie ein Diamant, und seine äußere Form glich tatsächlich einem geschliffenen Kristall.
    „Aber er wechselt ja ständig die Form", bemerkte Gucky. Die Meßfelder zeigten ständig variierende 5-D-Emissionen, so daß es tatsächlich so wirkte, als ob sich Form und Größe des Schiffs veränderten.
    „Das ist nur eine Täuschung", erwiderte Bull. „Du kannst dieses Schiff getrost mit einem geschliffenen Diamanten vergleichen."
    „Und?" hakte Gucky nach.
    Bull seufzte leicht. „Du hast dich nie für etwas so wundervolles wie Diamanten interessiert, stimmt’s?"
    „Wozu auch? Mein Pelz ist schmückend genug."
    „Ein gut geschliffener, vollkommener und - das wichtigste - farbloser Diamant zeichnet sich durch sein sogenanntes Feuer aus. Gucky. Er kann schnell verhunzt werden, aber wenn er richtig geschliffen wird, dann erstrahlt der Diamant bei jedem Lichteinfall in tausend Farben. Das kommt durch die Dispersion, das heißt, das Licht wird beim Durchgang durch einen farblosen Kristall nicht nur doppelt gebrochen, sondern auch in die Spektralfarben aufgefächert. Da die einzelnen Spektralfarben des Lichts aber verschiedene Wellenlängen haben, werden sie auch unterschiedlich gebrochen, und damit entsteht das prachtvolle und einzigartige Farbenspiel beim Diamanten - das Feuer. Durch die von den Kanten erzeugten Schattenformen, die sich je nach Einfallwinkel

Weitere Kostenlose Bücher