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1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weißbiervertilger.«
    »Genau der. Und ein Weißbier habe ich heute schon getrunken. Einen Obstler ebenfalls, denn beides habe ich nötig gehabt.«
    Harry furchte die Stirn. »Das hört sich nicht gut an.«
    »Das ist es auch nicht.«
    Harry drehte den Kopf und warf seiner Partnerin einen Blick zu. Dagmar saß weiterhin in ihrem Sessel, schaute Harry an und hatte ihren fragenden und zugleich misstrauischen Blick aufgesetzt, als würde sie schon etwas ahnen.
    »Ja, Georg, dann bin ich ganz Ohr.«
    »Mal eine Frage zuvor, kannst du weg aus Wiesbaden?«
    »Es kommt darauf an.«
    »Es geht um einen Fall, der dich bestimmt interessiert. Hätten wir damals an diesem denkwürdigen Abend nicht zusammen gesessen, hätte ich dich auch nicht angerufen.«
    »Das hast du aber. Jetzt rück schon raus mit der Sprache.«
    »Als Einleitung würde ich sagen, dass ich ein Monster jagen muss, das nach Verwesung stinkt.«
    Harry Stahl sagte zunächst nichts. Es hatte ihm die Sprache verschlagen. Er ging aber aus dem Raum in den Flur.
    »Bist du noch dran?«
    »Klar. Und ich habe mich nicht verhört?«
    »So ist es.«
    »Aber das ist sicher nicht die ganze Geschichte.«
    »Die werde ich dir jetzt erzählen und kann dir sagen, dass kein Wort von dem gelogen ist.«
    Harry glaubte ihm, denn er hatte den Kollegen als einen Menschen erlebt, der sich bestimmt nichts aus den Fingern saugte.
    Georg Prantl redete, und Harry ließ ihn reden. Er hörte eine Geschichte, die unglaublich klang, nur war er es gewöhnt, mit unglaublichen Geschichten konfrontiert zu werden. Sie aufzuklären gehörte zu seinem Job, den er seit einigen Jahren beim BKA innehatte. Nicht alle seine Kollegen gingen mit ihm konform, aber seine Vorgesetzten sahen das anders, und Harry konnte auf einige Erfolge verweisen, die er zusammen auch mit seinem Freund John Sinclair errungen hatte.
    Und jetzt rief ihn der Kollege Prantl an, der so gar nichts mit übersinnlichen Fällen zu tun hatte, aber heute in einen solchen hineingeraten war.
    Nach einigen Minuten schnaufte der Österreicher durch und sagte: »Jetzt weißt du alles.«
    »Genau.«
    »Und was sagst du dazu?«
    Harry musste behutsam vorgehen, denn Georg Prantl gehörte nicht zu den Menschen, die eingeweiht waren. Deshalb begann er seine Antwort auch mit einer Frage.
    »Weißt du, was ein Ghoul ist?«
    Erst mal war das Schweigen angesagt. Dann die Stimme des Kollegen, die sich leicht verwundert anhörte.
    »Also, nicht wirklich.«
    »Hatte ich mir gedacht, Georg. Ich werde es dir sagen. Ein Ghoul ist ein dämonisches Geschöpf. Eigentlich ein Leichenfresser, der sich aber auch nicht scheut, lebende Menschen anzufallen, wenn es darauf ankommt.«
    »Nein …«
    »Doch, mein Freund, ihn treibt die Gier. Des Öfteren ist sein Körper auch mit einem Schleimfilm bedeckt, damit er sich besser in den Gängen unter der Erde bewegen kann, wenn er von Grab zu Grab kriecht. Er stinkt erbärmlich. Es ist der Geruch der Verwesung, der ihn in der Regel umgibt.«
    »Und den habe ich gerochen.«
    »Dann hast du es mit einem Ghoul zu tun gehabt.«
    Prantl stöhnte auf. Ansonsten war er ziemlich sprachlos.
    »Meinst du das wirklich?«
    »Ja, Georg. Du hast es mit einem Ghoul zu tun.«
    »Gott, und das in unserem Ort.«
    »Ich kann es nicht ändern.«
    »Und ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll. Ich bin fassungslos.«
    »Seit wann weißt du denn Bescheid?«, fragte Harry.
    Prantl blies die Luft aus. »Richtig erst seit heute, das gebe ich zu, aber es hat Hinweise gegeben. Die Menschen in der Umgebung haben darüber gesprochen, wie eklig es gerochen hat an manchen Tagen. Keiner hat einen Grund dafür gefunden, doch heute nach dem Kirchgang ist vielen klar geworden, dass wir es hier mit einem Phänomen zu tun haben, über das ich gar nicht weiter nachdenken will, weil es einfach nicht zu glauben ist. Aber es gibt ihn. Ich habe ihn ja selbst gesehen, und es gibt auch den Pfarrer, der gegen ihn wohl keine Chance gehabt hätte. Den habe ich im letzten Augenblick retten können.«
    »Danke, dass du angerufen hast, Georg.«
    Prantl lachte. »Das war aber nicht alles, Harry.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Und an was dachtest du noch?«
    Jetzt lachte der BKA-Mann. »Sag du es.«
    »Ich denke, dass ich hier Hilfe gebrauchen kann. Erinnere dich an unseren Abend in der Bar. Da haben wir ja schon über diese Themen gesprochen. Ich meine mich daran zu erinnern, dass du einen Vorschlag gemacht hast. Du hast gesagt, dass ich mich ruhig an dich

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