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1718 - Die Messerkatze

1718 - Die Messerkatze

Titel: 1718 - Die Messerkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Art und Weise gezeigt. Es hatte auch keinen Grund für diese Veränderung gegeben, aber für sie persönlich musste einer vorhanden sein, und das gefiel ihm nicht.
    Er spürte die Gänsehaut, die sich auf seinen Armen ausbreitete und auch den Rücken nicht ausließ. Normalerweise hätte er sich gefreut, sie auf sich zukommen zu sehen, besonders in dieser Aufmachung, doch jetzt war ihm schon komisch zumute.
    Beide trennte ein Gitter. Es war eigentlich mehr ein grobmaschiger Zaun, aber die Lücken waren nicht so groß, als dass sich eine Katze hätte hindurchzwängen können.
    Die Tiere blieben zurück. Auch ihr Verhalten störte ihn. Sie wirkten ängstlich und hielten sich im Hintergrund des Käfigs nah beieinander auf.
    Vor dem Gitter blieb Julie stehen.
    Rick wusste, dass er das Schweigen brechen musste, er suchte noch nach den richtigen Worten, räusperte sich, schüttelte den Kopf und krächzte schließlich: »Was soll das?«
    Die Augen in den Öffnungen der Maske funkelten. »Bist du überrascht?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Warum?«
    Jetzt musste er lachen. »Wie kann man nur so herumlaufen, da kannst du schon in einem Porno mitspielen.«
    »Ach. Gefalle ich dir nicht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Weiß nicht …«
    Sie warf ihm eine Kusshand zu. »Du hast dir doch bestimmt vorgestellt, mich mal so oder ganz nackt zu sehen. Und jetzt kann ich dir sagen, dass ich mich hier auslebe. Ich fühle mich geborgen. Die Katzen sind etwas Wunderbares, denn sie geben mir genau das, was ich benötige und wofür ich lebe.«
    Rick Morelli kam auch jetzt nicht mit diesen Aussagen zurecht. »Was ist es denn?«
    »Blut!«, erwiderte sie.
    Der Pfleger zuckte zurück. Er glaubte, sich verhört zu haben.
    »Wieso Blut?«
    »Ja, ihr Blut.«
    Noch mal hakte er nach. »Das der Katzen?«
    »Richtig.«
    Rick hielt den Mund. Er hatte alles verstanden, doch er wollte nicht mehr sagen, weil er befürchtete, dass etwas Falsches über seine Lippen kam, denn allmählich jagte Julie Price ihm Angst ein. Das war nicht mehr die Kollegin, die er kannte. Sie hatte sich völlig verändert.
    »Und du darfst zuschauen, mein Freund.«
    Morelli zuckte leicht zusammen, als sie ihn ansprach. »Wobei denn?«
    »Wenn ich mich labe.«
    Es war vornehm ausgedrückt. Trotzdem wusste Rick, was damit gemeint war. Sie würde sich nicht an Wasser laben, sondern an Blut.
    Er konnte sich damit nicht anfreunden und fragte mit leiser Stimme: »Du machst doch Scherze, wie?«
    »Warum sollte ich?«
    Ricks Blick wurde starr. Im Moment fiel ihm keine Antwort ein. Er dachte darüber nach, dass ein Mensch kein Blut trank. Nein, nicht Menschen, das taten nur Vampire, aber er wusste auch, dass es keine Vampire gab.
    Er hob die Schultern. »Weiß nicht!«
    »Was weißt du nicht?«
    »Ob das alles so stimmt. Ich kann es nicht begreifen.«
    »Das glaube ich dir sogar, Rick. Aber ich kann dir schwören, dass es stimmt.« Sie lächelte breit. »Und du wirst Zeuge einer wunderbaren Sache sein. Du wirst mich so erleben, wie ich mich schon immer habe sehen wollen. Jetzt ist die Zeit reif.«
    Sie bewegte ihren rechten Arm und brachte die Hand hinter ihren Rücken, als wollte die dort den Verschluss des BHs öffnen.
    Das tat sie nicht.
    Sie holte dort nur etwas hervor. Es war ein schmaler Gegenstand, der dort zwischen BH und Haut festgeklemmt gewesen war.
    Rick sah ihn auch, aber er wusste im ersten Moment nicht, was er damit anfangen sollte.
    »Was hast du da?«
    »Einen Fächer.«
    »Und weiter?«
    Sie lachte. »Sieh mir zu.« Eine zuckende Handbewegung war zu sehen, und plötzlich wurde aus dem schmalen Gegenstand ein Fächer, der sich aus fünf scharfen Messern zusammensetzte, die in Augenhöhe des Mannes schimmerten.
    Der Anblick trieb den Pfleger einen Schritt zurück. Plötzlich fiel ihm das Atmen schwer.
    Bisher hatte er den Ernst der Lage noch nicht ganz begriffen, das sah jedoch jetzt anders aus. Nun wusste er, dass seine Kollegin ein bizarres Spiel mit ihm trieb.
    Er merkte, dass ihm der Schweiß aus den Poren drang. Sogar auf dem Kopf fing er an zu schwitzen.
    »Blut?«, flüsterte er.
    »Ja, du hast dich nicht verhört. Ich brauche es, verstehst du?«
    »Nein, das verstehe ich nicht.«
    »Dann wirst du es gleich erleben. Ich will werden wie die Göttin. Ich habe ihren Ruf vernommen, ich muss ihr folgen, und ich werde ihr folgen.«
    Rick Morelli konnte nicht mehr sprechen. Zu viel war auf ihn eingestürmt. Seine Knie gaben nach. Er klammerte sich am Draht der Gittertür

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