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1720 - Kommandant der Abruse

Titel: 1720 - Kommandant der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Paunaro seine Rede in der dritten Person.
    Er wählte die erste und dritte Person rein willkürlich; der Unterschied schien ihm nicht aufzufallen, weil er kaum Wert auf die direkte Rede legte.
    Manchmal zeigte er sich vergleichsweise gesprächig, zu anderen Zeitpunkten schien er kaum fähig, auch nur ein Wort richtig artikulieren zu können. Trotz des Exoskeletts, das die Orientierung im Standarduniversum ermöglichte, blieb eine große Kluft zwischen dem letzten der Nakken und den Galaktikern bestehen.
    „Wir werden uns ebenfalls an die Durchleuchtung dieser Struktur machen", sagte Myles und ließ sich an der kleinen Steuerzentrale nieder.
    Durch eine Direktschaltung ließ er sich mit der Kommandobrücke verbinden und erhielt die Freigabe zu den Analyse-Systemen.
    Der Mausbiber und die Kartanin hatten sich bereits zu einem telepathischen Block zusammengeschlossen und versuchten, die Gedankenmuster des Kommandanten zu entwirren. Die Vandemar-Zwillinge konzentrierten sich auf das seltsame Muster und gaben Anweisung, wie die Systeme einzusetzen waren.
    Schließlich erschien ein dreidimensionales Hologramm über der Konsole, das nach und nach die Kristallstruktur nachbildete, wenngleich in stark vereinfachter Form. Die Scanner waren jedoch bis tief in den molekularen Bereich vorgedrungen.
    Die chemischen Analysen konnten keine neuen Erkenntnisse hervorbringen, da die Verbindungen absolut unbekannt waren, aber der Strukturaufbau konnte mit den hochleistungsfähigen Systemen genauestens berechnet, zerlegt und nachkonstruiert werden.
    „Faszinierend", flüsterten Kantor und Saedelaere, während sie dem Aufbau des Modells zusahen.
    „Versteht ihr nun?" sagte Mila. „Nicht einmal die ayindischen Systeme sind fähig, das Modell in der Komplexität dreidimensional perfekt nachzuahmen. Es ist nur über mathematische Formeln vollständig nachvollziehbar."
    „Ich muß mich bei Nadja entschuldigen", sagte Myles. „Das hier ist eindeutig kein zweites Gehirn, sondern wirklich ein Muster, das eine bestimmte Aufgabe hat. Aber was soll es darstellen?"
    „Zunächst einmal sollten wir uns über die Darstellungsform klarwerden", meinte Alaska. „Ich habe so etwas noch nie gesehen."
    „Ich schon", murmelte der Wissenschaftler. „Wenn auch nur in der Theorie. Aber dieses Modell erinnert mich daran."
    „Sieht irgendwie aus wie eine Aneinanderfügung von Gebirgsketten", dachte Mila laut. „Kann man das vergrößern?"
    „Aber sicher." Myles Kantors Finger glitten über die Konsole. Er markierte einen Ausschnitt und vergrößerte ihn. Zunächst zehnfach, dann hundertfach, dann in langsamen Schritten weiter.
    Die Gesichter der Zwillinge drückten Verblüffung aus.
    „Es sieht immer noch wie eine Gebirgskette aus!" rief Mila.
    Der Wissenschaftler grinste. „Und so wird es auch bleiben", behauptete er. „Bis zur hunderttausendsten Vergrößerung, wenn ihr wollt.
    Ein Gegenbeispiel: Nehmt den Ausschnitt eines Kreises und vergrößert ihn. Irgendwann wird er optisch fast zur Geraden. Das war beispielsweise der Grund, weswegen die frühen Terraner glaubten, die Erde sei flach.
    Dies hier aber verändert sich niemals, soweit ihr es auch vergrößern mögt.
    Herrschaften, hier haben wir es mit Fraktalgeometrie zu tun."
    „Könnte sein", sagte Alaska. „Deshalb das Problem der Darstellung, weil es sich um eine Anhäufung derart komplexer Strukturen handelt.
    Aber wozu mag das dienen?"
    „Nun, in erster Linie, um etwas darzustellen natürlich", antwortete Myles. Er schmunzelte Nadja zu. „Ein Bild."
    „Das könnte doch einfacher geschehen."
    „Selbstverständlich. Wahrscheinlich wird mit diesem Fraktalmuster sogar etwas berechnet. Es dient vermutlich als Rechenschablone für bestimmte Operationen. Von einem bestimmten Ausgangspunkt aus, den wir leider nicht erkennen können, werden die Berechnungen auf diesem Muster bildlich dargestellt." Myles rief die TARFALA an. „Paunaro, was sagst du zu diesem Ding?"
    „Die Daten sind im Speicher und werden mit meinen verglichen", antwortete der Nakk. „Der Begriff Fraktalgeometrie ist richtig. Ich versuche einen Test über die bekannte Hyperfrequenz."
    Das Team wartete, bis Paunaro sich wieder melden würde; sowohl die beiden Telepathen als auch die Zwillinge konzentrierten sich intensiv auf Cryzz. In den Gedankenmustern ergab sich keine Änderung außer einer kurzen Schwingung, aber Nadja konnte in der Kristallstruktur neben der Schwingung eine leichte Veränderung wahrnehmen - keine

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