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1721 - Verschwunden in der Höllengruft

1721 - Verschwunden in der Höllengruft

Titel: 1721 - Verschwunden in der Höllengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen festen Körper.
    Während ich darüber nachdachte, wie ich sie mir vom Hals schaffen sollte, beobachtete ich sie genau, und ich hatte plötzlich den Eindruck, dass es ihr gar nicht mehr um mich ging. Sie hatte etwas ganz anderes vor und sie fixierte mich auch nicht länger. Sie ging vor, ich trat zur Seite, und jetzt hätte auch die Gestalt die Richtung ändern müssen, was sie jedoch nicht tat.
    Sie ging stur weiter. Und dieser Weg führte sie auf die Treppe zu.
    Warum?
    Ich war ziemlich von den Socken, und meine Augen weiteten sich schon, als die Gestalt mich passierte, ohne dass etwas geschah. Kein Angriff, nicht mal ein Blick.
    Und das Wesen aus der Höllengruft ging weiter. Stufe für Stufe in die Höhe, obwohl der Ausstieg zur Oberwelt verschlossen war. Die Rätsel nahmen zu, und ich fragte mich mittlerweile, ob es von hier unten aus einen Mechanismus gab, der die Klappe öffnete.
    Es war die einzige Erklärung, die mir einfiel.
    Nachdem die Gestalt die dritte Stufe erreicht hatte, blieb auch ich nicht mehr stehen und nahm die Verfolgung auf. Den Abstand wollte ich beibehalten, aber in der nächsten Sekunde veränderte sich alles.
    Ich fiel nach unten.
    Ich blieb stehen und schaute in die Höhe.
    Jetzt war die Luke offen und der Weg für die Kreatur frei …
    ***
    Sie wussten Bescheid, und es hatte ihnen die Sprache verschlagen. Keiner sagte in den folgenden Sekunden ein Wort. Jane und Suko standen nebeneinander und hingen ihren eigenen Gedanken nach, wobei es auch leichte Zweifel gab.
    »Zwillinge?«, flüsterte Suko, der diesmal das Schweigen als Erster unterbrach.
    »Ja, ich sagte es deutlich genug.«
    »Und das sollen wir glauben?«
    »Warum nicht?«
    Suko lächelte knapp und sagte dann: »Wie Sie wissen, sind wir Polizisten und schon von Berufs wegen misstrauisch. Das ist auch jetzt der Fall.«
    »Aha …«, dehnte Ruben Goya, »Sie brauchen Beweise.«
    »So ist es.«
    Er überlegte einen Moment, bevor er nickte und mit leiser Stimme sagte: »Die sollen Sie bekommen. Ich bin sehr kooperativ, und ich will nicht, dass Sie mich für einen Lügner halten, ich werde Ihnen die Beweise sofort liefern.«
    Sein Gesichtsausdruck änderte sich erneut. So etwas wie Siegessicherheit malte sich ab, auch eine gewisse Freude, und am Schreibtischrand bewegten sich seine Hände.
    Noch im selben Moment hörten Jane und Suko unter ihren Füßen das Kratzen.
    Während Jane stehen blieb, handelte Suko. Ein blitzschneller Schlag erwischte die Detektivin an der Schulter und schleuderte sie von ihrem Standort weg auf die Seite.
    Suko warf sich nach hinten, und er hatte genau richtig reagiert. Denn dort, wo sie gestanden hatten, war der Boden plötzlich offen. Beide wären durch das viereckige Loch in die Tiefe gefallen, hätte Suko nicht so schnell reagiert.
    So aber waren sie gerade noch mal davon gekommen, wobei Jane Collins auf dem Boden lag, Suko sich aber auf seinen Füßen hatte halten können.
    Ruben Goya hatte einen irren Spaß, und rief mit fast schon quietschender Stimme: »Da habt ihr aber Glück gehabt.« Dann wechselte er das Thema und rief: »Schaut nach unten. Dort seht ihr meinen Bruder!«
    ***
    Sie ging trotzdem nicht. Unter der Decke hatte sich die Klappe geöffnet, aber das Wesen blieb vor mir stehen, als wüsste es nicht, ob es weitergehen sollte.
    Ich wusste nicht, welches Spiel hier ablief, war aber froh, wieder das normale Licht zu sehen, und ich hörte plötzlich die nicht eben leise Stimme Ruben Goyas.
    »Schaut nach unten. Dort seht ihr meinen Bruder!«
    Jemand näherte sich von zwei Seiten der viereckigen Öffnung. Zwei Gesichter beugten sich vor und schauten nach unten. Einmal das einer Frau, und dann noch das eines Mannes.
    Ich kannte beide.
    Es waren Jane Collins und Suko!
    Plötzlich sah ich wieder Land, aber ich meldete mich nicht, denn ich wartete darauf, dass sie etwas sagten, was sie nicht taten, und das wiederum wunderte mich. Bis mir Sekunden später die Erklärung einfiel. Ich stand noch zu weit versteckt im Dunkeln, die andere Gestalt war besser zu erkennen, weil sie sich vor mir aufhielt.
    Und ich beschloss, erst mal nichts zu sagen und mich ruhig zu verhalten.
    Suko und Jane hockten sich gegenüber. Sie mussten die neue Lage zunächst mal fassen, und sie brauchten da wirklich ihre Zeit. Jane Collins gab ihren Kommentar als Erste ab, denn sie sagte mit einer leicht belegten Stimme.
    »Das kann sein, Suko. Ja, ich glaube fast, dass er ein Zwillingsbruder ist. Eine Kreatur der

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