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172,3 (German Edition)

172,3 (German Edition)

Titel: 172,3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Voss
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seinen erigierten Penis, schüttelte den Kopf, zuckte mit den Schultern und rannte nach oben ins Schlafzimmer. Wie kam er auf den Gedanken, sich vor Larissa einen runterzuholen? Als Jugendlicher hatte er onaniert, als Erwachsener fand er es irgendwie würdelos und auch, wenn er manchmal scharf wurde, hatte er sich bislang immer unter Kontrolle gehabt. Und dann vor Larissas Augen. Er schnaufte, als er das Schlafzimmer erreichte.
»Viktor!«, hörte er Larissa rufen. Er hatte noch immer eine Erektion. Warum nicht zu Ende führen, was man angefangen hatte? Er umschloss sein Glied mit der rechten Hand und bewegte sie vor und zurück.
»Viktor, kannst du mir erklären, was das sollte?«
Er sah sie vor seinem inneren Auge. Nackt, wütend, Reste des Badeschaums klebten auf ihrer Haut. Er sah sie, wie sie beim Zelten über ihn hergefallen war, wie sie seinen Schwanz in die Hand nahm und ihn an ihre Brüste presste.
»Viktor? Wo bist du?«
Er wurde schneller. Er hatte ihre Beine an den Knöcheln gepackt und war stürmisch in sie eingedrungen. Sie hatte eine silberne Fußkette getragen und vor Lust geschrien und sich in die Hand gebissen.
»Viktor!«
Er stand kurz vor der Ejakulation. Jetzt war alles egal. Er stöhnte und bemerkte nicht die beiden Fliegen, die ihm gefolgt waren und ihn umkreisten.
*
Der Gestank kam aus dem Automaten. Sascha zögerte und überlegte. Was konnte in einem Getränkeautomaten solch üblen Geruch verursachen? Vielleicht war eine Flasche kaputt gegangen und ausgelaufen. Er schnalzte mit der Zunge und entschied sich dafür, trotz dessen die Cola zu holen. Er tastete, vorsichtig und auf ekelige habtische Eindrücke gefasst, in dem Fach nach der Flasche. Sie hatte sich verkantet und hing ein wenig weiter oben fest.
»Scheiße!«, fluchte er, bückte und beugte sich ein wenig mehr, um tiefer in den Automaten langen zu können. Jetzt hatte er die Flasche am Flaschenboden gepackt, zog daran, bewegte sie vor und zurück. Eine Fliege surrte so nah an seinem Ohr, dass ihn das tiefe Summen erschrak, er nach Luft schnappte und ihm von dem Geruch schlecht wurde.
»Scheiße, geh raus da!«, zischte er und zog kräftiger an der Flasche. Sie löste sich, entglitt ihm und fiel mit einem dumpfen Aufschlag in das metallene Fach. Mit der linken Hand verscheuchte er die lästige Fliege, mit der rechten griff er nach dem Getränk. Etwas Kaltes, Feuchtes packte seine Hand in dem Automaten. Sascha schrie.
*
»Viktor!«
Er hörte Larissa, wie sie mit nackten Füßen aus dem Badezimmer kam, durch den Flur ging.
»Viktor?«
Sie rief die Treppe hoch. Er hatte die Augen geschlossen, projizierte vergangene sexuelle Erlebnisse mit ihr hervor, schwitzte, arbeitete.
»Viktooor?«
Die Dehnung seines Namens verriet ihre Angst. Sie erwartete, dass er sich meldete. Seine Hand wurde taub, er schnaufte, sah Larissa mit gespreizten Beinen vor sich, stöhnte. Larissa kam die Treppe rauf, ein Windzug jaulte ums Haus herum.
»Viktor, was soll das? Ich weiß, dass du oben bist.«
Ihre Stimme näherte sich.
»Komm schon … komm schon«, presste er hervor und beschleunigte.
»Viktor?«, hörte er sie vom Treppenabsatz direkt neben dem Schlafzimmer. Er drehte sich zum Fenster, stöhnte auf und ejakulierte in seine Hand. Mit der Befreiung kam die Wut über die Entwürdigung, die er sich angetan hatte.
*
Sofort stützte er sich mit seiner linken Hand am Automaten ab und zog. Nichts. Seine rechte Hand war mitsamt Unterarm in den Getränkeautomaten geraten und etwas saugte an seinen Fingern, an seinem Handrücken. Etwas Kaltes … es betastete seine Hand und es hielt ihn fest. Sascha kreischte auf. Das unbekannte Fremde und weniger die Tatsache, dass er festgehalten wurde, löste Panik in ihm aus. Ebenso wie er sich vor trüben Gewässern ängstigte, weil er dort nicht den Grund sehen konnte und nicht wusste, was ihn in der dunklen Tiefe erwartete, erfüllten sich hier Bedingungen, die ein hemmungsloses Grauen zuließen. Diese sonderbaren Berührungen an seiner Hand, die er nicht sehen konnte.
»Lass los!«, keuchte er und schlug mit der freien Hand gegen den Automaten.
*
Larissa kam ins Schlafzimmer. Viktor trocknete seine Hand an dem Hinterteil seiner Shorts ab und drehte sich zu ihr. Sie schaltete das Licht ein und sah ihn an. Ekel und Verachtung lagen in ihrem Blick, Scham in seinem. Sie ging wortlos zum Bett, nahm seine Decke und sein Kissen und drückte sie ihm in den Arm.
»Du kannst heute unten schlafen.«
Ihre Aussage war eine Feststellung,

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