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1726 - Die Polizistin

1726 - Die Polizistin

Titel: 1726 - Die Polizistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schleuderte die Klinge auf die Polizistin.
    In diesem Moment spürte Angela wieder das Brennen an ihrem linken Unterarm, und sie hatte den Eindruck, zwar da zu sein, aber alles trotzdem anders zu erleben.
    Das Messer jagte auf sie zu. Es konnte sie nicht verfehlen, und doch wurde sie nicht getroffen. Es änderte seine Richtung und huschte über den Kopf der Polizistin hinweg. Zum Glück flog es so hoch, dass es keinen anderen Menschen traf.
    Der Glatzkopf schrie. Diesmal vor Überraschung. Er konnte es nicht fassen, wich zurück und rannte plötzlich weg.
    Weit kam er nicht. Ein Mann stellte sich ihm in den Weg, und er brauchte nur einen Schlag, um diesen gewalttätigen Hundesohn zu stoppen.
    Der Messerwerfer sackte in die Knie, verdrehte die Augen und blieb genau vor den Füßen des Mannes liegen…
    ***
    Der Mann war Suko, und er hatte genau richtig gehandelt. Leider waren wir noch zu weit entfernt gewesen, sonst hätten wir schon früher eingreifen können, aber jetzt hatte es auch gereicht. Was da genau passiert war, hatten wir nicht mitbekommen, aber ich hatte eine Frau in der dunklen Uniform einer Polizistin gesehen, und deshalb waren wir wohl richtig.
    Man hatte uns gesagt, dass Angela Fox mit ihrem Partner Tom Wilcox Streife fuhr. Uns war auch ihr Revier genannt worden, und da war es kein großes Problem gewesen, sie auch zu finden.
    Ich bückte mich und legte dem Niedergeschlagenen Handschellen an. Er würde eine Weile bewusstlos bleiben, denn Suko hatte ihn mit einem seiner Spezialschläge flachgelegt.
    »Danke, dass Sie geholfen haben«, hörten wir in unmittelbarer Nähe die Frauenstimme.
    Es war Angela Fox, die uns angesprochen hatte.
    »War selbstverständlich«, sagte ich.
    »Ach ja? Ein derartiger Schlag? Und dann sehe ich, dass der Mann Handschellen trägt. Ich denke mir, dass Sie die nicht gestohlen haben. Oder irre ich mich?«
    »Sie irren sich nicht.«
    In den folgenden Sekunden bekam sie unsere Ausweise zu sehen, nickte, lächelte dann und sagte: »Sie also sind John Sinclair und Suko.«
    »In Lebensgröße.«
    »Ich habe einiges von Ihnen gehört. Es gibt auch Kollegen, die Sie schon zu Gesicht bekommen haben, und jetzt gehöre ich dazu. Die Welt ist doch klein.«
    »Stimmt«, gab ich ihr recht.
    Sie schob ihre Mütze etwas zurück. »Ich überlege gerade, ob es Zufall gewesen ist, dass Sie ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt hier aufgetaucht sind.«
    »Wenn, dann war es ein geplanter Zufall«, stellte Suko richtig.
    »Verstehe. Sie haben mich gesucht.«
    »So ist es.«
    Sekundenlang schaute sie uns aus ihren braunen Augen an. Dann sagte sie: »Sie müssen mich für einen Moment entschuldigen. Ich muss mich um meinen Kollegen kümmern.«
    »Tun Sie das.«
    Sie ging dorthin, wo der Polizist, der seine Mütze verloren hatte, auf dem Boden saß und die Hände gegen sein Gesicht presste. Zwischen den Fingern hielt er ein helles Tuch, das mit roten Blutflecken übersät war.
    Der Glatzkopf lag noch immer im Tiefschlaf. Wir wollten ihn nicht liegen lassen und schleiften ihn zu einer Bank, auf die wir ihn legten. Nur drei Schritte weiter stand eine junge Farbige mit Rastazöpfen und weinte.
    Wir gesellten uns zu Angela Fox und ihrem Kollegen. Ihre Stimme klang sehr weich, als sie sprach.
    »Keine Sorge, Tommy, ich habe angerufen. Ein Arzt ist bereits unterwegs.«
    »Verdammt«, keuchte er, »das tut so weh. Das Schwein hat mir die Nase zertrümmert.«
    »Er wird dafür bezahlen.«
    Dann hörten wir das Heulen einer Sirene und wenig später den Krankenwagen, dem die Menschen Platz machten, damit er neben uns halten konnte.
    Der Polizist wollte noch etwas sagen, aber Angela winkte ab. »Du bist jetzt ganz ruhig und…«
    »Aber das Messer!«, keuchte er.
    »Hat mich nicht getroffen.«
    »Wie die Kugeln im Keller?«
    »Ja.«
    »Himmel, wer bist du?«
    »Deine Kollegin.«
    Wir hatten dem Dialog zuhören können, weil wir nahe genug standen. Es war also wieder passiert, und beinahe wären wir noch als Zeugen dabei gewesen. Schon jetzt waren wir gespannt darauf, welche Antworten wir auf unsere Fragen bekommen würden.
    »Ich werde dich heute noch besuchen, Tommy.«
    »Ist schon okay.«
    Man musste ihn in den Wagen heben. Dann wurden die Türen geschlossen, und wenig später war der Wagen wieder unterwegs.
    Angela Fox blieb zurück. Sie sah nicht eben glücklich aus und sprach uns an.
    »Der Mann auf der Bank war ein Irrer. Der nahm keine Rücksicht. Erst schlug er eine junge Frau zusammen, dann griff er

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