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1726 - Die Polizistin

1726 - Die Polizistin

Titel: 1726 - Die Polizistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auch ich wohne in einem Hochhaus, das dringend mal überholt werden müsste.«
    »Ja, wie hier. Aber ich will mich nicht beschweren, denn ich bin ja nicht so oft in der Wohnung, da ich zu verschiedenen Zeiten Dienst habe. Bitte, setzen Sie sich doch.«
    Ich nahm in einem schmalen Sessel Platz. Es gab noch einen zweiten, der breiter war. Dort konnten zwei Personen sitzen, denn er war so etwas wie eine kleine Couch.
    Angela Fox setzte sich noch nicht. »Was möchten Sie denn trinken?«, fragte sie. »Ich könnte auch einen tollen Champagner anbieten. Er steht eigentlich schon zu lange in meinem Kühlschrank.«
    Ich wollte kein Spielverderber sein und stimmte zu.
    »Fein!« Sie klatschte in die Hände. »Ich muss ihn nur noch eben holen.«
    »Ja, ja, lassen Sie sich Zeit.«
    Die Polizistin verschwand in der Küche, und ich war immer gespannter, was sie von mir wollte. Mittlerweile glaubte ich daran, dass der dienstliche Grund nur vorgeschoben war. Wer sich sogar umzog, zudem noch Champagner servierte, der hatte etwas Bestimmtes vor. Ich wollte mich mal überraschen lassen.
    Sie kehrte zurück. Noch immer lag dieses breite Lächeln um ihre Mundwinkel. Sie stellte den Kühler aus Kunststoff auf den Tisch. Die Flasche darin war bereits geöffnet.
    Zwei Gläser hatte sie noch mitgebracht. Angela ließ es sich nicht nehmen, beide zu füllen. Sie beugte sich dabei vor, und das Dreieck öffnete sich etwas.
    Der Ausblick war nicht schlecht. Ich musste schmunzeln. Das sah mir schon nach Berechnung aus.
    Das edle Zeug perlte in die Gläser. Sie goss noch mal nach, dann konnten wir anstoßen.
    »Auf uns«, sagte sie.
    »Ja, das ist gut.« Ich fügte noch etwas hinzu. »Und darauf, dass Sie es auch weiterhin schaffen, den Kugeln auszuweichen.«
    »Nun ja, ich werde mir Mühe geben.«
    Wir tranken noch mal und stellten die Gläser ab. Ich setzte mich wieder in den Sessel und nicht neben sie, was sie mit einem leicht verkniffenen Lächeln zur Kenntnis nahm.
    »Ja«, sagte ich. »Jetzt sitzen wir hier zusammen, und ich bin gespannt, was Sie von mir wollen.«
    »Mit Ihnen reden.«
    »Das ist gut. Ich denke, wir werden über Ihre Kunst sprechen.«
    »Wollen Sie das?«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    Sie warf mir einen bestimmten Blick zu, den ich als verhangen einstufte. »Alles hängt mit allem zusammen. Ich bin natürlich glücklich darüber, dass mir so etwas gelingt, aber ich muss auch zugeben, dass es nicht normal ist.«
    »Das denke ich.«
    »Man muss etwas dafür tun.«
    Ich wunderte mich ein wenig über ihre Sicherheit. So war sie mir nicht vorgekommen. Es schien so zu sein, dass sie diese Sicherheit schon früher gespürt, sie allerdings sehr gut verborgen hatte.
    »Und was muss man dafür tun?«
    »Gewisse Dinge hinnehmen.«
    »Hört sich auch nicht so schlecht an. Kann es sein, dass Sie mehr über Ihre Besonderheit erfahren haben? Wissen Sie jetzt, warum Sie den Kugeln ausweichen können oder sie Ihnen ausweichen, was wohl besser formuliert ist.«
    Sie trank wieder und legte dabei den Kopf zurück. Als sie das Glas wieder abstellte, war es leer. »Ich denke schon.«
    »Sehr gut. Und was ist es?«
    »In mir steckt das Besondere. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass ich es geerbt habe.«
    »Von wem?«
    »Keine Ahnung.«
    ***
    Ich lächelte sie an. »Ich weiß nicht, ob man da von einem Erbe sprechen kann. Es gibt meiner Ansicht nach noch andere Möglichkeiten.«
    »Welche denn?«
    »Es könnte jemand an Sie herangetreten sein. Einer, der Sie manipulieren will.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Können Sie das näher erklären?«
    Das konnte ich nicht, sondern blieb allgemein. »Ich denke da an eine andere Macht.«
    »Oh! Was meinen Sie damit?«
    »Eine Macht, von der wir Menschen normalerweise nichts wissen, die jedoch immer präsent ist.«
    Sie rutschte auf ihrem Platz hin und her. Dabei lächelte sie wieder. »Das ist interessant und geheimnisvoll. Können Sie mehr darüber erzählen?«
    »Nein, das kann ich nicht. Deshalb bin ich auch nicht gekommen. Sie wollten mir etwas sagen.«
    »Ja. Und auch zeigen.«
    »Was ist es?«
    Für einen Moment lächelte sie mich an. Es war ein Lächeln, das mit einem bestimmten Hintergrund oder einer bestimmten Absicht produziert worden war.
    Dann erhob sie sich. Nicht normal, sondern langsam, mit schon lasziven Bewegungen. Da sie beide Hände freihatte, strich sie über ihre Hüften hinweg, und ich musste anerkennen, dass sie eine perfekte Figur hatte. Das war schon

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