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1727 - Der Kristallkopf

Titel: 1727 - Der Kristallkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bitter.
    „Ich wünschte, ich wäre zu Hause", murmelte Herrea Dinah geistesabwesend. „Ich möchte unsere Sonne auf meiner Haut spüren. Ich möchte Chapatis backen... Hast du schon einmal Chapatis gebacken, Gucky? Oder gegessen? Das sind Fladenbrote, in Öl gebacken’, wie man sie bei uns zu Hause macht. Man braucht geklärte Butter dazu, die man Ghee nennt. Eigentlich sind sie gar nichts Besonderes, weißt du, diese Chapatis, aber man kriegt sie so, wie sie sein müssen, eben nur bei uns, in Indien, wie früher, vor dreitausend Jahren..."
    „Weib!" schrie Gucky auf. „Prachtgeschöpf!"
    Er sprang zu ihr hinüber, nahm sie in die Arme und küßte sie. Herrea Dinah schrak zusammen und begann dann zu kichern.
    „Geküßt von einem Mausbiber, welche Frau kann das schon von sich sagen. Mach das noch einmal, Gucky, es kitzelt so herrlich."
    Uhns Torbigs Miene fror beleidigt ein.
    „Darf ich fragen, was Herrea getan hat, um diesen Leidenschaftsausbruch zu verdienen?"
    Gucky grinste breit und zeigte seinen Nagezahn.
    „Sie hat von Chapatis erzählt und von Ghee", verriet er. „Von zu Hause und von dem Essen dort."
    „Bringt es dich weiter, wenn ich von dicken Bataluden-Steaks anfange, mit Sauce mousseline..."
    Gucky kümmerte sich nicht um seine Sprüche. Er stellte eine Verbindung zur Zentrale her.
    „Wir haben eine Idee, Perry", sprudelte der Mausbiber hervor.
    „Genauer gesagt, hatte sie Herrea."
    Perry Rhodan lächelte angesichts des Eifers, den der Mausbiber an den Tag legte.
    „Es scheint sich um eine Idee zu handeln, die des großen Ehrenpreises des Galaktikums würdig ist..."
    „Ach was, Ehrenpreis, aber lassen wir das...", wehrte die Frau ab.
    „Worum geht es, Gucky?" wollte Rhodan wissen.
    „Herrea Dinah hat von ihrer Heimat geschwärmt und dem Essen, das es dort gibt. Chapatis und Ghee. Und nur dort gibt, verstehst du? Wo hat Cryzz gelebt? In einem Kristallschiff, und er ist gestorben, nachdem wir ihn dort herausgeholt haben. Und wo hat Smezz gelebt? Auf Werft, einem Kristallplaneten, und er stirbt uns auch weg. Wenn wir ihn stabilisieren wollen, dann müssen wir ihm heimatliches Futter verabreichen."
    Perry Rhodans Miene drückte Zweifel aus. „Du meinst doch nicht etwa..."
    Myles Kantor tauchte neben Rhodan auf. „Was ist der Grund für die Aufregung?"
    „Wenn ich Gucky richtig verstehe, dann schlägt er vor, daß wir Smezz zu einem Planeten bringen, der von der Abruse bereits erobert und durchkristallisiert ist. Er meint, Smezz brauche Chapatis und Ghee..."
    „Bitte?"
    „Heimatliche Kost", präzisierte Rhodan; er lächelte unwillkürlich, als ihm offenbar klar wurde, daß er sich von Guckys Enthusiasmus hatte anstecken lassen. „Er meint, nur dort könnten wir Smezz wieder stabilisieren. Für mich klingt es einleuchtend."
    „Dann wirst du’s tun?" fragte der Ilt.
    Perry Rhodan hob die Hand.
    „Langsam, Gucky. Wir haben eine Vereinbarung mit den anderen Schiffen. Das ist Punkt eins. Zweitens befinden wir uns nach wie vor in abrusischem Gebiet. Wir können jederzeit in Kampfhandlungen verwickelt werden, und so stark sind wir nicht, daß wir es mit jedermann aufnehmen können."
    „Es könnte tatsächlich funktionieren", murmelte Myles Kantor. „Seltsam, daß ich nicht selbst darauf gekommen bin. Nun ja, manchmal sieht man vor lauter Hyperimpulsen die Chapatis nicht mehr..."
    „Euer Eifer in allen Ehren", fuhr Perry Rhodan fort. „Wenn dieses Experiment fehlschlägt, verlieren wir damit die letzte Chance, Smezz lebend ins Aariam-System zu bringen."
    „Diese Chance ist inzwischen auch so nahe bei Null", warf Uhns Torbig ein. „Noch geringer kann sie kaum werden."
    „Außerdem sind wir schon ziemlich lange im Arresum unterwegs", gab Rhodan zu bedenken. „Und für die Beausoleils läuft langsam die Frist ab.
    Dieser Abstecher kann uns Zeit kosten, viel Zeit - und damit Leben. Tut mir leid, aber das Risiko ist mir einfach zu groß."
    „Augenblick!" warf Herrea Dinah ein. „Wenn ich mich recht erinnere, ist es in erster Linie unser Leben, das wir aufs Spiel setzen, und darüber verfügen wir selbst. Ich schlage vor, daß die Besatzung über diese Frage abstimmt. Ich für meinen Teil bin für eine solche Landung. Wir haben nicht unseren Hals riskiert, um letztlich mit leeren Händen oder nur einer Handvoll Staub zurückzukehren."
    „Ich respektiere deinen Mut..."
    „Kein Aber. Ich bin für eine schnelle Abstimmung. Wir haben noch siebzehn Tage, so lange werden wir bestimmt nicht

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