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1727 - Der Kristallkopf

Titel: 1727 - Der Kristallkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unerheblich -, daß sich auf einer dieser Welten höheres Leben entwickelt hatte. Auf dieser Welt gab es jetzt kein Leben mehr, nur endlose Wüsten aus Kristallen, vielleicht ein paar jener überaus seltsamen Geschöpfe, die Gucky, Michael und Bully auf Thyssan kennengelernt hatten. Skelettics, äußerlich eine der bizarrsten Lebensformen, die jemals vor Menschenaugen erschienen waren, und offenbar nur von einer einzigen Gefühlsregung beseelt - nämlich Furcht. Sobald sie einen Galaktiker auch nur aus der Ferne erblickten, nahmen die Skelettics Reißaus.
    Vielleicht aus Erfahrung?
    Michael Rhodan wandte den Kopf und betrachtete einen Augenblick lang den Gefährten an der Ortung. Alaska Saedelaere wirkte ruhig und gelassen wie immer, die Zuverlässigkeit in Person, ein wenig auch ein Ausdruck von Lethargie. Ein Mann, der seelisch ausgebrannt und emotional erschöpft wirkte, aber Michael wußte, daß das nicht stimmte. Alaska war ein überaus einfühlsamer Mensch, dem mehr zu Herzen ging als manch einem sonst, einer, der mit Begriffen wie Kummer und Qual etwas anzufangen wußte.
    Aber er zeigte es nicht. Was immer ihn bewegen mochte - und das Wissen um den Tod auf diesen Planeten bewegte ihn mit Sicherheit stark -, blieb in seinem Inneren verborgen. Wie so vieles andere auch...
    „Stell Funkkontakt her. Ich will wissen, was da drüben abgeht!"
    forderte Reginald Bull.
    Auch er hatte chamäleonhafte Eigenschaften. Im Kreis seiner alten Freunde und Gefährten gab er sich ungezwungen, mitunter derb und polternd, immer geradeheraus, manchmal ungestüm und stets ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Kaum zu glauben, daß dieser Mann viele Jahrhunderte lang Terra diplomatisch vertreten hatte - und er war einer der durchtriebensten Diplomaten gewesen, die die Milchstraße je erlebt hatte, imstande, einem Vertreter der Akonen buchstäblich das Blaue vom Himmel abzuschwatzen.
    „Perry, was veranstaltet ihr da?" fragte Bully, als der Kontakt hergestellt worden war. „Habt ihr herausbekommen können, was es mit diesen Hyperimpulsen auf sich hatte?"
    „Frage zwei: Diese Hyperimpulse stammten von Smezz, und wir wissen nicht, was er damit bezweckt hat. Frage eins: Wir bringen Smezz auf eine der Kristallwelten."
    „Bist du nicht mehr klar im Kopf? Was versprecht ihr euch davon?
    Junge?"
    Perry Rhodan brauchte eine Sekunde, um zu begreifen, daß mit „Junge" keine Anrede gemeint war. Er lächelte.
    „Keinen Nachwuchs für Smezz, aber vielleicht eine brauchbare Möglichkeit, ihn zu regenerieren. Jedenfalls meinen das die Beausoleils, und Myles Kantor hat zugestimmt."
    „Ich zweifle, daß das klappen wird. Aber - wie du willst. Wir werden auf euch aufpassen."
    „Haltet ein wenig Distanz..."
    „Was hat die Pause zu bedeuten?"
    „Wir haben Besuch bekommen!"
    Reginald Bull fluchte die galaktischen Dialekte hinauf und herunter.
    „Schneeflocken? Diamantschiffe? Braucht ihr Hilfe?"
    „Nur abrusische Projektionen, damit werden wir bestimmt fertig. Sie sind harmlos."
    „Bei dieser Abruse ist nichts harmlos, das solltest du wissen. Paß auf dich auf, Perry. Ich bin schon zu alt, um mir neue Freunde zu suchen.
    Schon gar nicht in diesem elenden Arresum!"
    Unwillkürlich strich sich Reginald Bull über den Schädel. Er hatte seine Haartracht - ein rostrotes Stoppelfeld - behalten, durch alle Jahrhunderte hindurch. Er hatte sich weder der Mode des Zopftragens angeschlossen - irgendwann im zweiten Jahrhundert NGZ - noch zugelassen, sich den Schädel zur Glätte einer Snooker-Kugel polieren zu lassen, wie es in den dreißiger Jahren des vierten Jahrhunderts NGZ Brauch gewesen war. Und an seiner Leibesfülle waren die Diätbücher mehrerer Jahrtausende wirkungslos abgeprallt.
    „Bully hat recht, Perry", mischte sich Atlan ein. „Geht mit äußerster Vorsicht vor. Die Abruse ist und bleibt gefährlich."
    „Wir haben die Sache im Griff", versicherte Perry Rhodan.
    „Irgendwelche Probleme bei euch?"
    „Von den Flegeleien gewisser schlecht erzogener Lausebengel abgesehen - nein", erklärte Reginald Bull.
    „Darüber hat schon Sokrates geklagt", konterte Rhodan trocken. „Außerdem ist der Lausebengel seit kurzer Zeit volljährig und satisfaktionsfähig."
    Atlan ließ ein halblautes Lachen hören.
    „Das erinnert mich an etwas", sagte er ironisch. „Ich entsinne mich eines Ehrenhandels unter Kavalieren, der nie zum Abschluß gelangt ist.
    Erinnert Ihr Euch, Sire?"
    „Habt ihr nichts Besseres zu tun, als Krempel aufzuwärmen, der

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