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1727 - Der Schrecken von Dartmoor

1727 - Der Schrecken von Dartmoor

Titel: 1727 - Der Schrecken von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesehen?«
    »Nein, John.«
    »Gibt es andere Zeugen?«
    Sie beugte sich vor und legte ihre Hände auf die Lehne des Rücksitzes.
    »Angeblich ja. Und dazu sollen auch meine Eltern gehören. Ansonsten kennt man nur die alten Geschichten, und die sind nicht eben nett, das kann ich dir versichern.«
    Ich nickte nur und kam dann auf sie zu sprechen. »Und jetzt bist du in diesen magischen Kreislauf hineingeraten. Kugeln weichen dir aus, du hast das Tier gesehen, aber du hast dich auf unsere Seite gestellt.«
    »Und ob«, sagte sie schnell. »Was hätte ich denn sonst tun sollen? Ich bin Polizistin und dem Gesetz verpflichtet. Außerdem habe ich mich nie um die anderen Menschen gekümmert, die den Weg gingen, den auch meine Eltern gegangen sind. Ich weiß jetzt, dass die andere Seite nie richtig loslassen kann.« Sie legte eine kurze Sprechpause ein. »Und dann kommt noch etwas hinzu. Ich lasse mich von der anderen Seite nicht faszinieren, ich stehe zu fest mit beiden Beinen im Leben, aber ich habe den Eindruck, dass meine Eltern wollen, dass ich so etwas wie eine Nachfolge antrete. Um mir zu beweisen, wie toll das ist, hat mich die andere Seite manipuliert. Ich will nicht sagen, dass ich unverletzbar bin, aber ich denke schon, dass ich etwas Besonderes darstelle.«
    Das stimmte zu hundert Prozent. Auch ich glaubte nicht daran, dass sie die Fähigkeit behalten würde. Irgendwann würde man es leid sein, wenn sie nicht so spurte, wie man sich es vorgestellt hatte.
    Egal. Es hatte keinen Sinn, wenn ich mir darüber den Kopf zerbrach.
    Wichtig war, dass wir Dunstone erreichten und somit mitten im Zentrum waren. Und dort würden wir hoffentlich auf den Schrecken von Dartmoor treffen, auf den ich wieder zu sprechen kam und von Angela Fox hören wollte, was sie über ihn wusste.
    »Wenig.«
    »Lass es trotzdem hören.«
    »Er war jemand, den man geköpft hat. Kopf und Körper sind getrennt verscharrt worden. Als er dann als Gespenst oder wie auch immer auftauchte, da besaß er zwar einen Kopf, aber er konnte ihn locker vom Körper heben. Selbst habe ich das nicht gesehen. Ich muss mich da schon auf Berichte verlassen.«
    »Ja, das ist okay«, sagte ich. »Und warum wurde er geköpft?«
    Sie dachte nach und meinte: »Genau weiß ich das nicht. Er hat eben schlimme Sachen angestellt. Gemordet, die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Das ist es gewesen…«
    Ich fragte nicht weiter, denn viel mehr würde sie mir nicht sagen können. Ob wir tatsächlich auf den Schrecken von Dartmoor trafen, war auch nicht klar. Allerdings hoffte ich es sehr.
    Suko beteiligte sich nicht am Gespräch, und das behielt er auch bei. Er konzentrierte sich auf die Fahrerei, die uns immer weiter nach Westen führte, wobei die Sonne sich in unserem Rücken befand und den Himmel mit ihrer Helligkeit übergoss.
    Wir hatten uns abgesprochen, einen Halt einzulegen, um etwas zu essen. Von den Raststätten war ich nicht begeistert, aber abbiegen und in einen Ort fahren wollten wir auch nicht.
    Auf unserer Route lagen einige größere Ortschaften, auch wenn man sie nicht als Großstädte bezeichnen konnte.
    Reading – Swindon – Bristol, so lauteten die Etappen auf dem Motorway 4. Den ersten Ort hatten wir passiert und fuhren auf Swindon zu. Einige Stunden waren wir schon unterwegs. Da meldeten sich die Mägen, und kurz vor Swindon fuhren wie eine Rastanlage an, um auch den Tank zu füllen. Das taten wir zuerst, danach betraten wir die Reststätte, die halb leer war.
    Die meisten Gäste waren Trucker.
    Wir setzten uns an einen freien Tisch. Auf Fish and Chips konnten wir alle verzichten, aber der Magen brauchte schon etwas, und so entschieden wir uns für Eier mit Speck. Zumindest Suko und ich. Angela bestellte sich einen Salat und nahm ein Dressing aus Joghurt.
    Tee und Kaffee bildeten die Getränke. Während Angela im Wagen doch recht gesprächig gewesen war, verhielt sie sich am Tisch sehr still. Sie war mit ihrem Essen beschäftigt, aber nicht nur damit. Ihrer Mimik entnahmen wir, dass sie sich auch anderen Gedanken oder Überlegungen hingab. Es gehörte sich nicht, jemanden bei der Mahlzeit zu stören, doch in diesem Fall machte ich eine Ausnahme. Zudem hatte sie ihren Salat beinahe aufgegessen.
    »Was ist los mit dir?«
    Sie hob den Blick. »Wieso?«
    Ich lächelte. »Du siehst aus, als hättest du dich in dich selbst zurückgezogen.«
    »Das weiß ich«, gab sie zu. »Und es ist auch so ähnlich, muss ich zugeben. Je näher wir dem Ziel kommen,

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