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1728 - Luzifers Botin

1728 - Luzifers Botin

Titel: 1728 - Luzifers Botin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannte die Grausamkeit und auch die Zielstrebigkeit der anderen Seite, und er wusste, dass er auf einsamem Posten stand.
    Lilith übernahm wieder das Wort. »Jamila will ihre Rache haben. Sie will dich vernichten. Ich habe ihr freie Bahn gegeben. Warte nur ab, denn sie wird kommen.«
    Das glaubte ihr Raniel aufs Wort. Er senkte den Blick, um sich in seiner Umgebung umzuschauen. Er glaubte nicht, dass sich Jamila bei den anderen Gestalten aufgehalten hatte. Sie war ihm jedenfalls nicht aufgefallen. Und er hatte recht. Zwischen ihm und dem veränderten Himmel bewegte sich etwas. Man hätte es für einen Vogel halten können, was aber nicht stimmte, denn bei näherem Hinschauen war zu erkennen, dass es sich dabei um ein menschliches Wesen mit Flügeln handelte.
    Sie kam.
    Dabei sah sie harmlos aus, als sie durch die Luft flog. Ihre dunklen Flügel hatte sie ebenso ausgebreitet wie ihre Arme. Es sah so aus, als wollte sie die Person, auf die sie sich zu bewegte, umfangen und an sich drücken.
    Raniel hatte sich umgedreht. Er schaute sie jetzt an. Was sich über ihm tat, war nicht mehr wichtig. Jetzt gab es nur noch Jamila für ihn, die seinen Tod wollte.
    Er stellte sich breitbeinig hin. Dabei hob er sein Lichtschwert an. Er konnte sich auf diese Waffe verlassen. Wenn er damit zuschlug, zersprühten seine Gegner, und es sah ganz so aus, als sollte Jamila in den ersten Schlag hineinfliegen.
    Irrtum.
    Sie wusste wohl Bescheid, denn in sicherer Entfernung sackte sie nach unten, klappte die Flügel zusammen und ließ sich zu Boden sinken.
    Raniel lachte. »Das habe ich mir gedacht«, sagte er mit spöttischer Stimme. »Du fürchtest dich vor meiner Waffe und…«
    »Ich fürchte mich nicht.«
    »Ach ja?«
    »Die Antwort kannst du dir anschauen.« Sie streckte einen Finger vor und hob die Hand dann an. »Schau in die Höhe.«
    Raniel tat es, und sein Gefühl, in einer Gefahr zu stecken, hatte ihn nicht getrogen.
    Über seinem Kopf schwebten die Gestalten, die sich vom Himmel gelöst hatten. Lilith hatte ihre Garde geschickt und Raniel in eine aussichtslose Lage gebracht…
    ***
    Das war auch mir aufgefallen.
    Ich hatte das Haus verlassen, ohne genau zu wissen, wohin ich mich wenden sollte. Ich war einfach nur meiner Nase nach und geradeaus gegangen und hatte dabei auf mein Glück vertraut.
    Das war letztendlich auf meiner Seite gewesen. Zwar hatte ich meinen Verbündeten noch nicht entdeckt, aber mir war die Veränderung hoch am Himmel nicht entgangen, denn dort war es zu einer Verschiebung gekommen. Vielleicht auch zu einem Riss im Gefüge der Dimensionen, denn es malte sich dort ein Bild ab, das einem menschlichen Auge normalerweise verborgen bleibt.
    Ein kleines Heer von Engeln zeigte sich dort. Das hätte man meinen können, wenn ich es nicht besser gewusst hätte. Selten war der Unterschied zwischen Engeln und Dämonen geringer, und so stellte ich mich darauf ein, es mit einer höllischen Explosion zu tun zu bekommen.
    Ich setzte meinen Weg trotzdem fort und hörte auch bald die beiden Stimmen.
    Eine gehörte Raniel.
    Die andere Stimme kannte ich nicht. Aber ich warf einen Blick zum Himmel und mich durchfuhr ein heißer Schreck, der einen Schauer über meinen Rücken jagte.
    Eine nackte Frauengestalt war in den Vordergrund getreten. So kannte ich sie nicht, aber ich wusste schon, wer sie war.
    Lilith, die Mutter des Bösen.
    Sie war gekommen, um mit ihrem Feind Raniel abzurechnen – und letztendlich auch mit mir…
    ***
    Raniel zeigte keine Angst. Er schaffte sogar ein spöttisches Lachen, bevor er fragte: »Bist du zu schwach, um allein gegen mich zu kämpfen? Hast du dir Hilfe holen müssen?«
    Jamila legte den Kopf zurück und schaute in den Himmel. »Jeder hat seine Taktik. Du bist ein Frevler. Du hast die Mutter beleidigt, obwohl sie dich in ihr großes Herz geschlossen hatte…«
    »Ja, das weiß ich. Aber es ist eine andere Zeit gewesen, in der Lilith es geschafft hat, mich zu verführen. Ich weiß, dass es jemanden gibt, der aus dieser Begegnung entstanden ist, den ich als Sohn nicht akzeptiere.«
    Ein schrilles Lachen erreichte den Gerechten. »Ja, Elohim will auch nichts von dir wissen. Er existiert in anderen Sphären.«
    »Ich habe mich gewandelt«, erklärte Raniel. »Ich habe abwägen können, was gut für mich ist und was nicht. Deshalb habe ich mich für diese Seite entschieden.«
    »Ja, für die Menschen!«
    »Genau!«
    Jamila lächelte falsch. Mit einer säuselnden Stimme sprach sie weiter.
    »Aber die

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