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1732 - Avanatas Armada

Titel: 1732 - Avanatas Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagen. Wenn die Daten des Bordschreibers damals ausgewertet wurden, so liegen sie heute nicht mehr vor. Die Leichen befanden sich jedoch an Bord, und sie waren den Kristalltod gestorben.
    Jedenfalls wurde die BOOCRA als Archivschiff erkannt. Von den enthaltenen Daten versprachen sich die Ayindi damals viel.
    Avanata war zu diesem Zeitpunkt eine noch weitaus bekanntere Persönlichkeit als heute, wahrscheinlich die dominierende ihrer Epoche.
    Angeblich, so munkelte man, sei sie sehr langlebig gewesen, ja, fast unsterblich. Mein Volk hatte damals seine geistige Führerin und für eine gewisse Zeit auch die Orientierung verloren. Das aber wußten die Ayindi noch nicht, als sie sich der BOOCRA näherten. Niemand rechnete mit Avanatas Tod. Obwohl die Tatsache, daß ein Totenschiff das Aariam-System erreichte, als Warnung hätte dienen sollen.
    Es erwies sich als ausgesprochen schwierig, die BOOCRA zu öffnen.
    Die Besatzung hatte den Verschlußkode mit in den Tod genommen. Bevor es gelang, eine Vertraute Avanatas aufzuspüren, die den Kode ebenfalls kannte, verging ein ganzes Jahr. Dies deshalb, weil zur selben Zeit die Aktivitäten der Abruse ein unheilverkündendes Maß angenommen hatten.
    Täglich verloren die Ayindi riesige Gebiete. Die wichtigsten Kriegerinnen bewährten sich in endlosen Einsätzen, von denen jedoch kein einziger ans gewünschte Ziel führte.
    In der BOOCRA lag die einzige Hoffnung.
    Welche Enttäuschung aber, als die Speicher ihre Daten freigaben: Die Abruse hatte ihre Todesstrahlung längst auf den beschriebenen Bereich des Kosmos ausgedehnt. Man hätte es vorher wissen sollen... Die Wissenschaftler gingen zu jener Zeit davon aus, daß die Todesstrahlung dort ihren Anfang genommen hatte. Selbst wenn man schneller gewesen wäre, dieser Sektor des Kosmos wäre niemals erreichbar gewesen.
    Avanata mußte sich geirrt haben... Das Herz der Abruse, wo immer es lag, schien unerreichbar. Die Daten der BOOCRA waren damit ohne Wert."
    Moira drehte sich ein bißchen, so daß sie Rhodan direkt ansehen konnte. Der Terraner spürte einen tragischen Ausdruck in ihrem Blick, den er niemals vorher gesehen hatte.
    Vier Millionen Jahre. Und doch bedrohen die Ereignisse von damals das Heute in einem tödlichen Maß.
    „Wir Aktivatorträger können die Daten heute sehr wohl verwerten", hoffte er. „Dann haben wir ein bißchen mehr in der Hand, als Voltago liefern konnte."
    „Ich fürchte, das ist so einfach leider nicht möglich."
    „Weshalb?"
    „Weil die scheinbar nutzlose BOOCRA damals an den Archivplaneten Sheor weitergeleitet wurde. Die enthaltenen Daten sind in keinem mir zugänglichen Computer gespeichert."
    Rhodan bemerkte, wie Reginald Bull neben ihm lospoltern wollte, doch er legte dem alten Freund begütigend eine Hand auf die Schulter.
    „Wie sind die Koordinaten von Sheor?" fragte er ruhig.
    Moira nannte eine lange Ziffernkombination. Rhodan ließ diese vom Pikosyn seines SERUNS umrechnen - und kam auf einen Punkt, der weit außerhalb des ayindischen Lebensbereichs, jenseits der Kapselschirme lag.
    „Hmm... Sheor liegt im Bereich der Todesstrahlung?"
    „Korrekt."
    „Dann können wir Terraner das Archivschiff also problemlos bergen.
    Wenn es noch existiert und intakt ist."
    „Es dürfte trotzdem Probleme geben. Nach unseren Informationen ist Sheor nämlich vollständig kristallisiert."
    Rhodan nahm die Aussage mit steinerner Miene zur Kenntnis. Wie es in ihm aussah, zeigte er nicht.
    Das Gefühl, gegen Wände zu laufen. Sich in alle Richtungen zu wenden, und immer wächst aus dem Boden ein tausend Meter hoher Zaun.
    Reginald Bull wurde statt dessen puterrot. Immer wieder schüttelte er den Kopf; wahrscheinlich dachte er an die toten Beausoleils, und daran, daß man diesen Opfern ohne gutes Datenmaterial nicht einmal einen Hauch von Sinn mehr geben konnte.
    „Ihr Ayindi wollt immer so überlegen sein! Und jetzt?" tobte er.
    „Dieser ganze Aufwand für gar nichts. Das ist eine verfluchte Schande!"
    „Auch das ist nicht gesagt", meinte Moira. „Ich kann es nicht mit Sicherheit behaupten, aber ich gehe davon aus, daß die Datenspeicher von Sheor rechtzeitig ausgeflogen wurden. Wenn wir Glück haben, befinden sie sich auf einem anderen Archivplaneten."
    „Und welcher kommt dafür in Frage?"
    „Ich weiß es nicht."
    „Na dann, Prost Mahlzeit!"
    Bull wirkte wie ein wütender Stier, dem man besser nicht länger eine rote Fahne vorhielt. Er wußte jedoch genau, daß er eine Ayindi nicht angreifen

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