1734 - Kampagne der Hamamesch
Waffe und zwei Bons", sagte er dann. „Dafür bekommst du ein beliebiges Instrument aus dem unteren Regal."
„Ausgezeichnet." Batchalor Mynk legte zwei Hamsch-Bons auf die Verkaufstheke. „Ich möchte das grüne Saiteninstrument. Wie nennt ihr es?"
„Das ist eine Hirdo-Zither", sagte der Hamamesch und reichte ihm das gewünschte Instrument.
Als Batchalor Mynk es in den Händen hielt, fühlte er, wie ein Schauer über seinen Rücken lief. Er erkannte ganz klar, daß eins dieser wunderbaren Instrumente zu wenig war. Mit den restlichen zehn Hamsch-Bons konnte er problemlos zwei weitere Instrumente erstehen. Vielleicht eine bronzefarbene Lure und eine silberne Flöte?
Er überlegte nicht lange und machte das Geschäft. Mit dem Koffer in der einen Hand und den drei Instrumenten in der anderen, eilte er weiter.
An den Verkaufsraum schloß sich eine bunte Landschaft mit Wiesen, Büschen und Bächen an.
Er erkannte nicht, daß alles nur aus künstlichen Produkten bestand.
Jetzt wollte er mit den erworbenen Instrumenten spielen.
Batchalor Mynk warf seinen Koffer unter einen Busch und setzte sich darauf. Dann begann er mit den Instrumenten zu spielen. Irgendwie gelang es ihm sogar, ihnen Töne und Klänge zu entlocken.
Irgendwann später wurde er müde. Er schlief ein. Als er erwachte, waren der Koffer mit dem Geld und zwei Instrumente verschwunden.
Aber das störte ihn nicht. Er versuchte sich zu erinnern, wie er hieß und warum er diesen Ort aufgesucht hatte. Es gelang ihm nicht, denn es war unwichtig.
Was allein zählte, war die wundervolle Hirdo-Zither. Den Namen hatte er nicht vergessen, obwohl er nicht mehr wußte, was Hirdobaan bedeutete.
Er verließ die Wirklichkeit ganz und versank in eine Traumwelt aus Wohlgefühlen und geistiger Vereinsamung.
Nun war alles sehr schön für ihn.
*
„Wir haben Batchalor Mynk aufgegriffen", sagte der Karawanenkapitän Enserrt zu Yoach. „Der Terraner befindet sich im Zustand geistiger Verwirrung. Einen Grund für den Vorfall konnten wir nicht herausfinden.
Wir haben ihn auf den Asteroiden 57 gebracht."
„Ein bedauerlicher Zwischenfall", meinte die Basarleiterin nach kurzer Überlegung. „Auch wenn solche geistigen Veränderungen bei unseren Kunden selten sind, einen so schlimmen Fall hatten wir schon dreimal. In allen Fällen blieben uns die Ursachen ein Rätsel."
„Vielleicht hängt das mit einer Beobachtung zusammen", bemerkte Zwedocc. „Wir haben die HIR-DOBAAN in Sicherheit gebracht und gründlich untersucht. Wir haben alle versprochenen High-Tech-Produkte vorgefunden. Wir haben aber eine weitere Entdeckung gemacht. Es muß kurz vor dem Verlassen des Raumschiffs dort einen Zwischenfall gegeben haben. Oder ein Unglück. Wir fanden Reste von biologischem Material, Prozesse einer energetischen Zerstrahlung."
Yoach blieb stumm.
„Ich kann einen Hinweis liefern", fügte Enserrt hinzu. „Einer der Reisenden von der HIRDOBAAN, ein gewisser Oystersick, hat unser Büro auf Matmata-22 gebeten, ihm bei Nachforschungen nach seinem Bruder Prydonnes zu helfen. Er vermutet, daß Batchalor Mynk seinen Bruder beseitigt hat. Außerdem herrscht große Unruhe bei den Käufern von er HIRDOBAAN, denn sie haben erfahren, daß ihr Reiseschiff verschwunden ist. Es muß etwas geschehen, Yoach."
„Natürlich", stimmte die Basarleiterin zu. „Wir müssen diplomatische Probleme unter allen Umständen vermeiden. So lautet der Auftrag von Kjauras. Wer den Basar verlassen will, findet immer eine Mitreisemöglichkeit. Das ist das kleinere Problem. Das größere betrifft Batchalor Mynk. Ihr macht dasselbe wie in den drei anderen Fällen von geistiger Verwirrung: Setzt ihn unauffällig auf einer Welt des terranischen Einflußbereichs ab. Ansonsten wollen wir diese unschönen Zwischenfälle ganz schnell vergessen und uns weiter auf unsere Geschäfte konzentrieren."
Die beiden Karawanenkapitäne verließen den Raum.
Sie beachteten den Hamamesch nicht, der in einem Seitengang stand und das ganze Gespräch verfolgt hatte. Auch Yoach kümmerte sich nicht um die Gestalt, die ein schwarzes Emblem auf der Brust trug.
*
Auf Pios II konnte man inzwischen zwei Medienkonzerne empfangen.
Der eine war nichts weiter als ein Umsetzer, der über eine Hyperfunkstrecke aus dem Kreit-System betrieben wurde, sein Ursprung war Radio Kreit, der größte Privatsender auf Ertrus.
Die neue Zweigstelle sendete ohne Ausnahme das Originalprogramm von Ertrus, wo der Sender in Camptownfor,
Weitere Kostenlose Bücher