Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1735 - Haus der Verfluchten

1735 - Haus der Verfluchten

Titel: 1735 - Haus der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
das Haus seiner Eltern nicht mehr. Dafür fand er sich in der Einfahrt wieder, die von zwei grauen Mauern flankiert wurde.
    Er zitterte. Er weinte. Er stöhnte. Er fühlte einen Fieberschauer nach dem anderen durch seinen Körper rinnen, und er war so verflucht hilflos.
    Das Wort Halbwaise schoss ihm durch den Kopf, während die Tränen wie ein Sturzbach über sein Gesicht rannen.
    Dann sackte er zusammen, schleifte mit dem Rücken an der Mauer entlang und strich mit einem Ellbogen über die linke Körperhälfte hinweg, wo er einen leichten Gegendruck spürte.
    Dort steckte etwas in der Brusttasche. Es war sein Handy, das er hervorholte, denn ihm war genau zu diesem Zeitpunkt eine bestimmte Idee gekommen.
    ***
    Ein kleines Fest bei den Conollys war immer etwas Besonderes. Das fing schon beim Aperitif an. Diesmal war es ein sogenannter »Spritz«, eine Mischung aus Aperol, einer Orangenscheibe, Eiswürfeln, etwas Soda und aufgefüllt mit Prosecco. Schmeckte herrlich erfrischend.
    Ich war meine Blumen losgeworden, die natürlich Glenda ausgesucht hatte, was Sheila Conolly auch sofort feststellte, denn mir traute sie einen so guten Geschmack nicht zu.
    »Sie kennt dich eben«, musste Bill kommentieren.
    »Und dich auch.«
    Bill verzog das Gesicht. »Leider.«
    Sheila freute sich, dass ich Glenda Perkins mitgebracht hatte. Sie war schon länger nicht bei den Conollys gewesen und musste erst mal mit ihr durch den Garten gehen, der an verschiedenen Stellen beleuchtet war. Sogar auf das Schwimmbad fiel Licht und gab dem Wasser einen fast kostbaren Schimmer.
    Bill sah die Frauen und deutete auf den Pool.
    »Wenn du willst, kannst du ein paar Runden drehen.«
    Ich winkte ab. »Nein, nein, ich habe schon geduscht.«
    »Ist aber trotzdem ein schöner Anblick.«
    »Was meinst du?«
    Er stieß mich an. »Unsere beiden Frauen natürlich. Chic, würde ich sagen.«
    Da hatte er nicht übertrieben. Beide Frauen hatten sich für helle Hosen entschieden, die sehr gut saßen. Sheila trug eine weiße Hose, Glenda eine gelbe, zwei bunte Tuniken bedeckten ihre Oberkörper, waren weit geschnitten und bewegten sich im leichten Sommerwind.
    Das kalte Buffet hatte Sheila in der Küche aufgebaut, und wer wollte, der konnte auch eine kalte Tomatensuppe essen, die Sheila zubereitet hatte.
    »Bei dir ist es ja mal wieder rundgegangen, wie ich hörte«, stellte mein ältester Freund aus Studientagen fest.
    »Stimmt. Ich habe überlebt. Sogar in meinem Büro, als wir von einer Person mit einer Hexenhand angegriffen wurden, die uns alle verbrennen sollte.« Damit spielte ich auf unseren letzten Fall an, in den auch Glenda involviert gewesen war.
    Bill begriff sofort. »Normales Feuer oder...«
    »Nein. Höllenfeuer.«
    »Aha, dann hast du es löschen können.«
    »Soeben noch.« Ich wollte ihm Einzelheiten mitteilen, als die beiden Frauen eingriffen. Sie hatten sich herangeschlichen und einiges mitbekommen.
    »Das läuft nicht, meine Herren«, sagte Sheila. »Es soll ein netter Abend werden. Alles Dienstliche ist hiermit verboten.«
    Bill protestierte. »Worüber sollen wir denn dann sprechen? John kennt doch nur schmutzige Witze.«
    »Das musst du gerade sagen.« Sheila bedachte ihren Mann mit einem wissenden Blick.
    »Ihr könnt ja weghören.«
    »Hör auf damit.«
    »Einen kann ich ja erzählen«, sagte ich fast schüchtern.
    »Ja.« Bill war sofort Feuer und Flamme.
    Ich ließ mich nicht lange bitten und fragte: »Woran erkennt man, ob eine Schokolade weiblich oder männlich ist?«
    Alle drei schüttelten den Kopf.
    »Dann will ich es euch sagen. Die Schokolade mit den Nüssen ist männlich.«
    Bill prustete los. Glenda und Sheila nicht. Als hätten sie sich gegenseitig abgesprochen, schüttelten sie den Kopf.
    »Kennst du noch einen?«
    »Nein, jetzt wird gegessen!« Sheila sprach ein Machtwort. »Hier ist keine Männerrunde.«
    »Kann man nicht übersehen«, fügte ich hinzu und schaute dabei Glenda an.
    »Lass mal deine Gedanken weg, John.«
    »Wieso? Ich habe nur...«
    Sie hakte sich bei mir ein. »So, Fury, jetzt geht es an den Trog und an die Tränke.«
    Mein leeres Glas stellte ich noch weg, dann machten wir uns auf den Weg in die Küche, wo alles bereitstand. Nicht nur das Essen, sondern auch Teller und Bestecke. Natürlich auch die Tassen für die Suppe, die ich zuerst nahm. Mit ihr ging ich wieder nach draußen und nahm in einem der bequemen Sessel Platz, um in Ruhe zu essen.
    Bill gesellte sich zu mir.
    »Wollte Johnny nicht noch

Weitere Kostenlose Bücher