Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1736 - Planet der Corrax

Titel: 1736 - Planet der Corrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf Kaghoul ein und schrie Worte, von denen er nicht die Hälfte verstand. Er versuchte sie abzuschütteln. Ihr Gesicht war verzerrt.
    Daß in ihr der Überlebenswille stärker geworden war als der Drang, jetzt die Aufgabe zu erfüllen, tat ihm nicht einmal leid. Sie sollte ihn in Ruhe lassen, vor allem mit dem Gekreisch von dem, was am Land passiert war, und daß sie nicht mehr allein sei!
    Ismegh schrie ihm noch etwas zu, dann ließ sie endlich von ihm ab und floh in den Stollen, der Schleuse entgegen. Andere warfen ihre Werkzeuge fort und folgten ihr.
    Aber Kaghoul arbeitete weiter, mehr tot als lebendig. Er wußte, daß sie nahe am Ziel waren. Nur noch ein paar Schläge vielleicht, und dann...
    Tiefer! Tiefer hinein, immer weiter!
    Und dann geschah es.
     
    8.
     
    Atlan, 10. Dezember 1217 NGZ Wir kamen zwar knapp, aber pünktlich zurück, in den letzten Minuten des vereinbarten Tages. Die TARFALA, CIRIAC und selbst Voltagos MAMERULE warteten bereits bei Mamerule-Stopp. Nur von Bulls CADRION war weit und breit noch nichts zu sehen.
    Daß er dem, was wir zu berichten hatten, noch „eines draufsetzen" könnte, wie meine Terraner so schön salopp sagten, glaubte zunächst niemand von uns. Wir wußten nicht, was die anderen gefunden hatten, aber nach allem, was wir entdeckt hatten, sahen wir uns schon als Verkünder einer möglichen Sensation.
    Wir stellten schnell fest, daß es den anderen wohl ebenso ging, obwohl die Informationen von der CADRION noch ausstanden.
    Denn jeder hatte, so wie wir, den zur Verfügung stehenden Zeitraum und den entsprechenden Aktionsradius bis zum letzten ausgereizt, und nirgendwo, in keiner Richtung, waren abrusische Strukturen gefunden oder die Todesstrahlung der Abruse festgestellt worden - selbst mittels unserer diesbezüglichen Fernortung nicht.
    Voltago war, wieder einmal, am weitesten vorgedrungen. In seiner Richtung hatte er knapp fünfzehn Millionen Lichtjahre zurückgelegt, ohne auch nur auf eine Spur der Abruse gestoßen zu sein.
    Perry war wie wir mit etwas mehr terranischer Gründlichkeit vorgegangen und nach neun Millionen Lichtjahren umgekehrt. Am zweitweitesten hatte es Paunaro mit dreizehn Millionen Lichtjahren gebracht.
    Und nirgends eine Spur der Abruse oder Anzeichen dafür, daß abrusische Schiffe oder Projektionen sich anschickten, diese gewaltige Lebensinsel anzugreifen.
    Nein, nicht Lebensinsel!
    Perry überließ es Myles Kantor, als erster das auszusprechen, was wir alle inzwischen dachten. Myles war in seinem Element, ein vom Erforschungs- und Entdeckerfieber aufgepeitschter Mensch, und trotz allem formulierte er es noch vorsichtig.
    „Es könnte sein", sagte Myles, „daß wir hier keine neue, gigantische Lebensenklave gefunden haben, sondern an die Grenze der Abruse gestoßen sind."
    Das war es.
    Das war, was meine Gefährten und ich während des Rückflugs heftig diskutiert hatten. Jeder von uns wäre am liebsten noch viele Millionen Lichtjahre weiter ins Arresum vorgestoßen, aber die Zeit blieb uns nicht.
    Wir hatten zehn Komma fünf Millionen Lichtjahre zurückgelegt und nichts von der Abruse gefunden.
    Die CIRIAC auch nicht und die MAMERULE nicht, die TARFALA nicht.
    Wir befanden uns (ungeachtet dessen, was wir von Bully zu erwarten hatten) also entweder in einer nie für möglich gehaltenen Lebensinsel von mindestens zwanzig bis dreißig Millionen Lichtjahren Durchmesser - oder es war so, wie Myles es mutig ausgesprochen hatte.
    Falls er recht hatte, waren wir aus dem Einflußbereich der Abruse herausgestoßen. Wir hatten das Ende ihrer Ausdehnung erreicht und überschritten. Vor uns lag, in allen Richtungen außer der auf die Ayindi-Enklave zu, „freier" Weltraum mit Galaxien und Sternhaufen wie im Parresum, nur eben öde, arm an intelligentem Leben, trist und kalt.
    Narr! tadelte mich bei solchen Gedanken mein Extrasinn. Wie kannst du auf ein ganzes Universum schließen, wenn du gerade einen winzigen Bruchteil davon kennengelernt hast! In einer. Milliarde Lichtjahren Entfernung können sich die raumfahrenden Zivilisationen ja gegenseitig auf die Füße treten!
    Doch diese Mahnungen kamen nicht mit dem vom Extrasinn gewohnten Nachdruck. Er sah es wie wir und meldete sich nur, um vor vielleicht zu frühen Schlußfolgerungen zu warnen, auch wenn für jede andere Annahme keine Einprozentchance bestand.
    Das Arresum war leer, ansonsten hätten sich die frühesten Ur-Zivilisationen mit Sicherheit auch in das Stück von der Minusseite ausgebreitet, das wir

Weitere Kostenlose Bücher