Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1741 - Die Shanghai-Falle

1741 - Die Shanghai-Falle

Titel: 1741 - Die Shanghai-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nichts mehr.
    »Wo wolltest du mit uns hinfahren?«
    Der Fahrer schwieg.
    »Ich stelle die Frage nur noch einmal. Wenn ich dann keine Antwort bekomme, werde ich schießen.«
    »Zum Hafen.«
    »Und weiter?«
    »Zu einem toten Arm.«
    »Was sollte dort geschehen?«
    Die Lippen zuckten. »Ich hätte euch versenkt.«
    »Okay, ehrlich bist du ja.« Suko setzte sich etwas bequemer hin. »Wie heißt du eigentlich?«
    »Todd!«
    »Ach ja?«
    »So nenne ich mich.«
    »Gut, Todd, dann mache ich dir einen Vorschlag. Wir drei werden jetzt zu dieser Stelle im Hafen fahren und ziehen ein Spiel durch. Du wirst so tun, als hättest du deinen Job erledigt. Klar?«
    Todd drehte den Kopf. Er warf Suko einen leicht überraschten Blick zu.
    »Ja, das war kein Witz.«
    »Gut, ich fahre.«
    »Und keine Dummheiten. Spiel erst gar nicht mit dem Gedanken, etwas unternehmen zu wollen. Es würde dir nicht bekommen, das garantiere ich dir.«
    Todd sagte nichts, fügte sich aber.
    Vom Rücksitz her meldete sich Shao. »Und was hast du weiterhin vor?«
    »Ich will einfach wissen, weshalb wir hier sind und was dahintersteckt.«
    »Ja, das will ich auch.«
    Sie befanden sich zwar in Höhe des Hafens, mussten aber noch immer eine gewisse Strecke fahren, um an den Ort zu gelangen, der abgemacht worden war.
    Die modernen Kais und Umschlagplätze ließen sie liegen. Todd bog ab in den alten Teil des Hafens, der noch nicht ausgebaggert worden war, um den Überseeschiffen einen Ankerplatz zu bieten.
    In diesem Teil der Stadt hatte Shanghai noch sein altes Gesicht teilweise bewahrt. Auch hier wurde gebaut. Alte Häuser mussten neuen weichen, ein Stück Geschichte wurde dem Erdboden gleich gemacht. Was mit den Bewohnern geschah, war den Bauherren und Investoren egal. Aber noch standen einige der kleinen Häuser, die zum Teil farbig angestrichen waren.
    Aus den Straßen waren Gassen geworden. Zum größten Teil bedeckt mit einem holprigen oder rissigen Pflaster. Zwar wehte ein schwacher Wind, trotzdem staute sich an einigen Stellen die Schwüle wie eine Wand.
    Immer wieder war das Wasser zu sehen, hier jedoch zeigte es ein anderes Gesicht. Nicht nur, dass die Farbe ein dunkelgrün war, auch die hier an der Kaimauer dümpelnden Schiffe hatten nichts mehr mit den modernen Containerpötten gemein. Sogar Dschunken waren zu sehen, wenn sich Lücken auftaten.
    In dieser Gegend konnte nur im Schritttempo gefahren werden, und Todd hielt sich daran. An anderer Stelle wäre der Volvo nicht aufgefallen, hier aber schauten die Menschen, die vor ihren Häusern standen, ihm nach. Bewohner, die zu den Verlierern des Booms gehörten und froh sein konnten, noch eine Bleibe zu haben.
    Es gab nicht nur die Gassen, sondern auch ein Ziel. Plötzlich öffnete sich die Gegend, denn vor ihnen lag ein großer Platz, auf dem einige Händler ihre Stände aufgebaut hatten.
    »Wir sind da!«, meldete Todd.
    »Wirklich? Hier hättest du uns verschwinden lassen sollen? Bei so vielen Zeugen?«
    »Hier wird geschwiegen.«
    »Auch gut. Wo willst du halten?«
    »Am Ende des Platzes fahre ich in eine Einfahrt.«
    »Gut.«
    Ob das wirklich gut war, musste sich erst noch herausstellen.
    Hinter den Ständen rollten sie entlang und auf eine Reihe kleiner alter und dicht beisammen stehender Häuser zu, die allerdings eine Lücke aufwiesen, die erwähnte Einfahrt. Sie endete tatsächlich auf einem kleinen Platz, wo die Weiterfahrt durch ein quer stehendes Gebäude verhindert wurde. Es hatte Ähnlichkeit mit einem Lagerhaus. Die eine Seite hatte Fenster, die nichts anderes als Luken waren. Eine schmale Gasse führte zum Wasser.
    Menschen befanden sich kaum in der Nähe. Vor dem Lagerhaus hielt Todd den Volvo an.
    »Wir sind da.«
    »Okay, aber noch nicht fertig miteinander.«
    Todd hob nur die Schultern.
    »Wie soll es jetzt weitergehen?«, fragte Suko.
    Der Fahrer drehte den Kopf und sah Suko an. Sein Blick war irgendwie leblos.
    »Ich will eine Antwort.«
    »Ich hätte euch in die Halle geschleppt und später im Wasser versenkt.«
    »Dann machen wir das doch. Wir gehen in die Halle. Dort sehen wir dann weiter.«
    Todd gab keine Antwort. Er öffnete die Tür und wollte aussteigen. Dagegen hatte Suko etwas.
    »Nicht so eilig.«
    »Wieso?«
    »Alles wird ganz langsam geschehen.« Er wandte sich an Shao. »Bist du okay?
    »Sicher«, erwiderte sie gepresst.
    »Dann steig du zuerst aus und stell dich etwas abseits hin.«
    »Alles klar.«
    Die beiden reagierten wie ein eingespieltes Team. Shao verließ

Weitere Kostenlose Bücher