Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1747 - So schmeckt der Tod

1747 - So schmeckt der Tod

Titel: 1747 - So schmeckt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wichtig waren.
    »Na gut, fragen Sie.«
    Suko ließ mir den Vortritt. »Auch wenn es Ihnen keinen Spaß bereitet, Mister Ball, wir wüssten gern, was Ihnen widerfahren ist und an das Sie sich auch erinnern können. Ist das zu viel verlangt?«
    »Nein, ist es nicht. Ich habe wie durch ein Wunder überlebt. Ein Harold Higgins war mein Lebensretter. Wäre er diese Strecke nicht gefahren, würde es mich wohl jetzt nicht mehr geben. Das muss man so sehen, da bin ich ehrlich.«
    »Und es sind drei Frauen gewesen, die Sie angefallen haben, hörten wir.«
    »Ja, erst eine. Die hat mich in die Falle gelockt. Dann kamen die anderen beiden hinzu.« Nach diesen Worten musste er nachdenken, bis er die richtigen Worte gefunden hatte. Dann begann er seinen Bericht, der sich schon unwahrscheinlich anhörte, doch wir waren es gewohnt, mit dem Unwahrscheinlichen umzugehen. Das gehörte zu unserem Tagesgeschäft.
    Lucas Ball war auch froh, reden zu können. Zwischendurch trank er immer wieder einen Schluck, und als es zur Sache ging, da schimmerte doch ein ängstlicher Ausdruck in seinen Augen.
    Als er seinen Bericht beendet hatte, bedankten wir uns bei ihm und ließen uns mit weiteren Fragen, die sich inzwischen bei uns angesammelt hatten, Zeit.
    »Können Sie denn die drei Frauen beschreiben?«, fragte Suko.
    Der Mann dachte nicht lange nach. Konkret konnte er nichts sagen. Er ging nur davon aus, dass sie jung waren.
    »Wie jung ungefähr?«, fragte ich.
    Er sah mich an. »Schwer zu sagen. Ich behaupte, dass es keine Kinder gewesen sind. Auch keine Jugendlichen. Ich gehe von jungen Erwachsenen aus. Vom Alter her um die zwanzig Jahre. Aber nageln Sie mich bitte nicht darauf fest.«
    Viel weiter brachte uns das nicht, doch wir wussten, auf wen wir uns einstellen mussten. Suko und mir war längst klar, dass es sich um die sogenannten Halbvampire handelte. Menschen, die es nicht geschafft hatten, zu vollwertigen Blutsaugern zu werden, wie eine Justine Cavallo es war. Damals hatte Will Mallmann, alias Dracula II, sie geschaffen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er sich selbst damit einen Gefallen getan hatte. Den Supervampir gab es nicht mehr, dafür sein Erbe, um das sich die Cavallo hatte kümmern wollen.
    Wie viele dieser Geschöpfe es gab, war uns nicht bekannt. Zudem konnten sie sich unauffälliger und besser unter den Menschen bewegen als ein normaler Blutsauger, dessen spitze Zähne auffielen, wenn er den Mund öffnete. Das war bei ihnen nicht der Fall. Sie mussten ihren Opfern Wunden zufügen, aus denen das Blut quoll, das ihnen letztendlich Kraft gab.
    Ich schaute auf seinen rechten Arm, der verbunden war, und hörte die Frage meines Freundes.
    »Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen, Mister Ball?«
    »Ja, da war noch etwas!«
    Die spontane Antwort ließ uns aufhorchen. Er versuchte sogar ein Nicken und flüsterte: »Ich war davon selbst überrascht. Zuerst glaubte ich an eine Täuschung, aber das war keine. Da gab es etwas mit ihren Gesichtern. Die waren normal, das trifft schon zu, aber ich habe auch etwas an ihnen gesehen.«
    »Und was?«
    »Eine Zeichnung auf der Stirn. Oder ein Tattoo.«
    »Was haben Sie da entdeckt?«
    Die Antwort gab er flüsternd, und sie haute uns fast aus den Schuhen, weil wir mit so etwas absolut nicht gerechnet hatten.
    »Ich habe dort ein Kreuz gesehen. Ein schwarzes Kreuz. Es stach deutlich von der hellen Haut ab.«
    Wenn das keine Überraschung war!
    Suko und ich schauten uns an. Mein Freund hob die Schultern. Er überließ mir die Fragerei.
    »Sind Sie sicher, dass es ein Kreuz gewesen ist? Oder haben Sie sich vielleicht geirrt?«
    »Nein, auf keinen Fall. Es ist ein Kreuz gewesen. Das kann ich beschwören.«
    »Und weiter? Gibt es da noch etwas, was Ihnen aufgefallen ist?«
    »Abgesehen von ihrer dunklen Kleidung und den bleichen Gesichtern nur die Kreuze auf ihrer Stirn.«
    Ich hätte nie damit gerechnet, dass es so etwas bei den Halbvampiren gab. Vampire, also auch Halbvampire, hassten Kreuze, und nun sollten sich plötzlich welche auf ihren Stirnen befinden?
    Der Mann sah uns an, dass wir mit seiner Aussage Probleme hatten. »Sie glauben mir nicht?«
    Ich wollte ihn auf keinen Fall provozieren. »So ist das nicht, Mister Ball. Wir sind nur überrascht, dass diese Gestalten Kreuze auf ihren Stirnen tragen, denn das sind Gegenstände, die sie hassen.«
    »Ich kann Ihnen nur sagen, was ich gesehen habe. Und ich will nicht, dass sie mir noch mal begegnen. Das würde ich wohl nicht

Weitere Kostenlose Bücher