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1748 - Im Teufelskreis

Titel: 1748 - Im Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anreden.
    Außerdem trug sein Vater nicht seinen SERUN, sondern eine Staatsuniform aus dem 25. Jahrhundert. Er stand dort als Großadministrator des Solaren Imperiums - als jener Mann, in dessen riesigem Schatten Michael nicht hatte aufwachsen, sondern auf eigenen Füßen eine Existenz aufbauen wollen.
    Und plötzlich begriff er.
    Seine Erinnerungen: Jemand hatte darin herumgestochert und diese Pseudorealität daraus gemixt. Früher hatte er immer Angst davor gehabt, sein übermächtiger Vater könne ihn aufstöbern und eines Tages so vor ihm stehen wie hier und jetzt.
    Und wie ging das Spiel weiter?
    Dieser Perry Rhodan dort konnte nicht echt sein. Mike hatte einen Verdacht, und der ließ sich leicht überprüfen, gleich hier an Ort und Stelle.
    Er machte drei Schritte auf den Mann in der Staatsuniform zu und streckte ihm die Hand entgegen.
    „Du hast recht, Vater", sagte er lächelnd. „Es war dumm von mir, einfach zu fliehen. Ich hätte wissen müssen, daß dies keine Lösung ist. Komm und schlag ein! Laß uns die gemeinsame Zukunft besiegeln."
    Er lächelte weiter, auffordernd, aber er hatte dabei das Gefühl, eine Zitrone im Mund zu zerdrücken.
    Perry Rhodan zögerte, bis Mike ihn zum drittenmal aufforderte.
    Dann endlich kam das abrusische Pseudoleben auf ihn zu und streckte ebenfalls die Hand aus, sehr vorsichtig.
    Mike spürte, wie sein Herz schneller schlug. Er bereitete sich auf einen Anblick vor, der nicht gerade angenehm für ihn war.
    Kein normaler Mensch sah gern, wenn sein Vater Höllenqualen litt und schließlich durch ihn selbst starb.
    Als ihre Hände sich berührten, begann es. Der falsche Perry Rhodan fing zu schreien an und wollte sich losreißen.
    Doch Mike preßte die Lippen aufeinander, bis sie zu bluten begannen, und hielt ihn gnadenlos fest, bis das Geschöpf der Abruse durch die Lebensenergie seines Zellaktivators elend verendete.
    Das wäre verdammt nicht nötig gewesen! dachte Mike bitter und wandte sich mit Schaudern ab.
    „Haut rein!" schrie Oro Masut in das Gejohle und Gekreische der Edelleute an der langen und reichgedeckten Tafel.
    Mike Rhodan sah an sich hinab und fand sich diesmal schon jetzt in seiner Maskerade.
    Ihm war klar, daß die ganze Szene von vorne neu ablief, aber schon jetzt mit diesem scheinbar nebensächlichen Unterschied.
    Es konnte aber auch bedeuten, daß es ihn immer tiefer in die Pseudorealität hineinriß, bis er sich irgendwann mit ihr identifizierte und darin ertrank...
    Der Arkonide Es war ein kleiner Paralysator, und die Dosis war so bemessen, daß sich alles Folgende in etwa wieder so abspielte wie beim allerersten Mal: Ich kam zu mir und wurde von Krantar vor einer der Bestien aus dem Museum gerettet. Ich jagte Mirona und sie mich, und obwohl ich es wieder mit Worten zu verhindern suchte, traf sie mein Speer in dem Moment, in welchem sie durch den Transmitter gehen wollte.
    Diesmal kann es anders ausgehen.
    Mein Logiksektor hat sich inzwischen dazu herabgelassen, sich wieder einmal bei mir zu melden, hat allerdings eine verrückte Behauptung aufgestellt. Er hat mich davor gewarnt, mich zu sehr in diese Pseudorealität zu vertiefen, weil ich sonst für immer ein Teil von ihr werden könnte. Macht er sich über mich lustig? Ich weiß sehr gut, daß dies nicht real ist, aber vielleicht kann es Wirklichkeit werden, wenn ich Mirona nicht töte.
    Außerdem glaube ich, daß in diesem Fall der Knoten platzt und ich frei bin - und ich kämpfe dafür, daß sie dann an meiner Seite ist.
    Diesmal habe ich alles so geschehen lassen, wie es sein sollte, bis auf die Paralyse, die ich wieder mit den Mitteln des SERUNS aufgehoben habe, bevor sie richtig einsetzen konnte.
    Aber ich habe mich nicht auf den Kampf mit ihr eingelassen, sondern bin auf direktem Weg zur Halle mit dem Zeittransmitter geschlichen, um ihr, hinter einem Umformerblock versteckt, dort aufzulauern.
    Jetzt höre ich ihre Schritte. Sie kommt, und ich werde alles anders machen. Krantars Speer liegt neben mir auf einem niedrigen Pult, und dort soll er bleiben. Ich werde ihn nicht mitnehmen, wenn ich Mirona entgegentrete - also kann ich sie auch nicht damit töten.
    Ich kann sie von meiner Deckung aus sehen. Sie wirkt unsicher, bleibt immer wieder kurz stehen und blickt sich um.
    Mein Herz schlägt heftig. Diesmal muß es klappen! Sie trägt die Fernbedienung. Bevor sie diese fallen lassen und eine Waffe auf mich richten kann, muß ich sie überwältigt haben. Von hier bin ich mit sieben, acht schnellen

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