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1748 - Im Teufelskreis

Titel: 1748 - Im Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sekunden nicht mehr geben. Aber vielleicht dich auch nicht."
    Die Inpotronik schwieg.
    Reginald Bull stand vor dem Entstofflichungsfeld, schloß kurz die Augen und atmete tief ein.
    Dann tat er den Schritt, und als er sich in der Gegenstation wiederfand, keuchte und hustete er; von irgendwoher kam das Ächzen von Metall. Er sah den reglosen Trevor Casalle zwischen Trümmern liegen, und als er sich umwandte, den Stuhl vor der Reihe fremdartiger technischer Geräte.
    Und NATHAN zitierte das BUCH.
    Es war, davon abgesehen, die gleiche Szene wie vorhin. Nur Vater Ironside fehlte.
    Weil Bully sich daran erinnert hatte, daß Ironside hierbei nichts verloren hatte? Weil die Abruse dies registriert und ihren Fehler korrigiert hatte?
    Nur so konnte es sein, denn ES hätte es vorher gewußt und diesen Fehler nie gemacht.
    Alles das änderte nichts an der niederschmetternden Erkenntnis, daß die Abruse ihn, und logischerweise auch die anderen Galaktiker, mit einem Trick in diesen Teufelskreis gezogen hatte, von dem keiner von ihnen etwas hatte ahnen können.
    „Ja", sagte NATHANS Stimme, ohne daß er die entsprechende Frage gestellt hätte, „ich habe das Buch geschrieben, um euch darauf vorzubereiten, daß die zwanzig Milliarden in ES aufgegangenen Terraner der Abruse geopfert werden müssen, um den Großen Plan erfüllen..."
    Bull spürte, wie seine Beine zitterten.
    Ironside war plötzlich wieder bei ihm.
    Das war alles nur noch blanker Wahnsinn!
    Der Freihändler Bei Michael Rhodan war die Diskrepanz am allergrößten - jedenfalls soweit es sein Äußeres anbetraf und seine eigene Wahrnehmung desselben.
    Denn den anderen schien es gar nicht aufzufallen, daß er nicht seine Karnevalskleidung aus der Zeit der Französischen Revolution trug, sondern einen hochmodernen und im Vergleich zur üblichen Maskerade überaus schlichten SERUN.
    Er steckte mitten in einem ziemlich wüsten Gelage, bei dem der rote Wein floß und eine Köstlichkeit nach der anderen aufgetischt wurde - all das, wovon ein Raumfahrer träumte, der sich bei einem langen Flug von nichts als faden Konzentraten zu ernähren hatte.
    Es gab Gans und Kapaun, Trüffel und Kaviar, Wildschwein und Lamm, ganz zu schweigen von den erlesensten Gaumenfreuden von exotischen, fernen Welten - herrlich auf großen silbernen Platten angerichtet und1 mit Kräutern und Obst verziert.
    Jedenfalls war es so auf den Tisch gekommen, gebracht von reizvoll anzusehenden, ausnahmslos weiblichen Bedienungen in Blusen und Röckchen und mit langem, lockigen Haar, so wie in jener Zeit, die Roi Danton und seine engsten Spießgesellen von der FRANCIS DRAKE nachspielten.
    Jetzt glich die lange Tafel in der großen Messe der FRANCIS DRAKE eher einem Schlachtfeld. Oro Masuts „Haut rein!" war, so könnte ein unbeteiligter Beobachter meinen, offensichtlich ganz falsch verstanden worden.
    Danton dagegen kannte diese Feste, und er brauchte nicht lange, um sich in der Zeit zurechtzufinden. Sein Chronometer zeigte zwar den zweiten April 1218 NGZ an, aber dies hier war eine Feier an der Grenze zur Orgie, die er seiner Mannschaft als Belohnung für einen Beutezug der ganz besonderen Art spendiert hatte.
    Der Vertrag, der in seiner Tasche steckte, garantierte ihm die Rechte auf alle darin aufgeführten Bodenschätze, die auf dem Planeten Gonzales VI im Lauf der nächsten hundert Jahre abgebaut werden konnten - natürlich von seinen Leuten und nicht von der primitiven Bevölkerung. Die kosmischen Freihändler nahmen sich viel heraus und wurden vom Solaren Imperium bespitzelt und verfolgt, aber sie waren keine Sklavenhändler.
    „Warum eßt Ihr nicht mehr, König?" fragte Masut, sein ertrusischer Leibwächter. Er beugte sich von rechts herüber und winkte mit einer Hammelkeule. „Ihr seht müde aus. Trinkt, auf daß Eure Lebensgeister wiedererwachen! Was wäre dies Fest ohne Euch, Sire?"
    Hatte Masut wirklich so geschwollen dahergeredet?
    Mike spürte, wie seine Erinnerung an diese herrlichen Zeiten verblaßte.
    Ein kleiner, junger, drahtiger Bursche mit großer Narrenkappe sprang auf den Tisch, an dem der König und seine Offiziere (die „Edelmänner" saßen. Die einfachen Mannschaftsmitglieder („der Pöbel") mußten sich mit dem kahlen Boden begnügen, aber auch ihnen fehlte es an nichts. Die Hierarchie mußte gewahrt bleiben, oder das ganze anachronistische Gebäude brach zusammen.
    „Zeig uns den Vertrag, König!" rief Oro Masut, nachdem er die Keule abgenagt und weggeworfen hatte. „Zeig

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