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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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füllte es wieder mit Whisky, aber sie kam nicht dazu, es an die Lippen zu setzen, denn der Todesschrei ihres Mannes zwang sie, auch dieses Glas fallen zu lassen.
    ***
    Als James Bagetta seinen Bruder erblickte, ging ein heftiger Ruck durch seinen Körper. Er nahm den Hut ab und warf ihn auf die Kommode neben der Tür, und er bemühte sich, keine Regung zu zeigen.
    Er drehte sich kurz um und warf einen Blick auf die Eingangstür.
    »Keine Sorge, ich habe sie nicht beschädigt«, sagte Barry Bagetta und erhob sich. »Du weißt, daß es für mich kaum eine Tür gibt, die ich nicht öffnen kann.«
    »Das könnte dir irgendwann auch mal Schwierigkeiten einbringen«, sagte James Bagetta kühl. »Nicht jeder ist so tolerant wie ich.«
    Er sah sich seinen Bruder genau an. Barry war ein Phänomen. Er hatte gestern gegen einen Werwolf gekämpft, hatte diesen sogar besiegt und sich völlig groggy nach oben geschleppt, und heute sah er schon wieder aus, als könnte er Bäume ausreißen.
    James Bagetta kannte niemanden, der ihm das nachgemacht hätte. Barry war verdammt hart im Nehmen, das hatte er gestern ganz klar bewiesen.
    James fragte sich, warum ihn Barry aufgesucht hatte. Aus brüderlicher Liebe bestimmt nicht.
    Bringt er mich mit dem gestrigen Ereignis in Zusammenhang? überlegte James Bagetta nervös. Das hätte er vermutlich getan, wenn ein gewöhnlicher Killer bei ihm aufgekreuzt wäre, aber wie sollte er auf den Gedanken kommen, daß er einen Werwolf auf ihn angesetzt hatte?
    James gab sich große Mühe, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. »Wir haben uns lange nicht gesehen«, sagte er, während er gelassenen Schrittes zur Hausbar ging und sich einen Campari-Wodka einschenkte.
    Barry Bagetta grinste. »Sag bloß, du hast mich vermißt.«
    »Wir sind Brüder«, erwiderte James, als sollte das irgend etwas aussagen. Er warf einen Blick durch das große Panoramafenster. Die Dämmerung war über London hereingebrochen. Der Himmel war anthrazitgrau und würde bald pechschwarz sein.
    »Brüder ja, aber nicht Freunde«, stellte Barry fest. »Einen Freund kann man sich aussuchen, einen Bruder nicht. Den bekommt man einfach, ob man will oder nicht.«
    James nippte an seinem Drink und musterte Barry nachdenklich. »Ob sich unsere Beziehung verbessern läßt?«
    fragte er.
    »Vielleicht wäre das bis vor kurzem noch möglich gewesen«, antwortete Barry. »Doch jetzt ist etwas geschehen, das uns völlig entzweit hat. Du weißt, wovon ich spreche.«
    James hob erstaunt eine Augenbraue. »Sollte ich das?«
    »Haben dir deine 50.000 Pfund aus der Erbschaft nicht gereicht, daß du auch noch an meinen Erbteil kommen willst?«
    fragte Barry Bagetta angriffslustig.
    James schüttelte den Kopf und schaffte es sogar, verwundert zu lachen. »Was unterstellst du mir denn da?«
    »Ich weiß, wie schrecklich habgierig du bist. Du hast einmal geerbt, und es wäre nicht übel, wenn sich das wiederholen würde«, sagte Barry lauernd. »Aber da gibt es eigentlich nur noch deinen Bruder, den du beerben könntest – unglücklicherweise ein junger, kerngesunder Mann, der nicht daran denkt, ins Gras zu beißen. Ob man da nicht nachhelfen sollte?«
    James nahm einen großen Schluck. Er brauchte Zeit, sich zu sammeln, mußte sich eine Antwort überlegen.
    »Ich muß schon sagen, eine Fantasie hast du.«
    Barrys Miene verfinsterte sich so wie der Himmel draußen.
    »Du hast mir einen Killer ins Haus geschickt, James!« sagte er seinem Bruder auf den Kopf zu.
    James Bagetta leerte sein Glas. Er jagte sich den Alkohol förmlich in die Kehle, die auf einmal eng und trocken war.
    »Na, hör mal…«, krächzte er unruhig.
    »Ich weiß es, James«, behauptete Barry. »Aber dein Killer war nicht stark genug. Es gelang mir, den Spieß umzudrehen, und nun liegt er drei Meter tief unter der Erde.«
    Das ist eine Finte, sagte sich James. Er weiß überhaupt nichts, laß dich von ihm nicht ins Bockshorn jagen.
    »Hör mal, muß ich mir diesen aufgelegten Blödsinn wirklich anhören?« fragte er aufgebracht und stellte das leere Glas hart auf den Tisch. »Bist du gekommen, um mir diesen Schwachsinn zu erzählen? Leidest du neuerdings an Verfolgungswahn?«
    Bis jetzt hatte Barry noch mit keiner Silbe erwähnt, daß der Killer ein Werwolf gewesen war. James fragte sich, warum sein Bruder diesen wichtigen Punkt unerwähnt ließ. Woher sollte ein normaler Mensch einen Werwolf nehmen? Wieso stellte sich Barry diese Frage nicht?
    »Dein Killer ist tot, James.

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