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175 - Ich - Coco Zamis

175 - Ich - Coco Zamis

Titel: 175 - Ich - Coco Zamis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ein Kommandant oder Diktator aufgespielt. Wenn einer von euch glaubt, fähiger zu sein als ich, soll er vortreten, und es wird eine faire Wahl stattfinden. Ich warte."
    Alle blieben stehen, auch Flindt, der sah, daß er jetzt keinen Rückhalt hatte.
    „Gut", sagte Dorian. „Damit wäre die Frage geklärt. Wir müssen Basajaun auf jeden Fall halten und die Dämonen daraus vertreiben. Man kann in dieser Lage nicht über jede Anordnung diskutieren. Habe ich euer Vertrauen und die Befehlsgewalt oder habe ich sie nicht? Vorschlägen bin ich zugänglich."
    Bis auf Flindt stimmten alle zu. Flindt weigerte sich trotzig.
    „Du bist überstimmt, Abi, und du wirst dich fügen", ermahnte ihn Hojo. „Sei doch vernünftig. Gib Dorian die Hand. Vertragt euch. Wir müssen zusammenhalten, wenn wir noch eine Chance haben wollen."
    Flindt hob sein Stachelarmband wieder auf.
    „Damit kann er meine Hand haben, wenn er mich nochmals anfaßt, anders nicht. Ich kämpfe um Basajaun wie jeder von euch. Nur wenn es unbedingt sein muß, Seite an Seite mit Dorian Hunter und unter seinem Befehl."
    „Das muß sein, Abi", sagte Dorian.
    Er konnte Flindt zu keinem weiteren Zugeständnis bringen. Von da an gingen sich die beiden aus dem Weg und sprachen nicht mehr miteinander. Was auszurichten war, erfolgte über dritte. Vielleicht war es bei beiden ein kindisches Macho-Verhalten, oder ein solches spielte zumindest mit. Coco hätte vielleicht vermitteln können, notfalls mit einem Hexentrick.
    Aber sie war nicht da, und sie fehlte bitter. Dorian hatte Schmerzen, schließlich hatte er die ganze Nacht zusammengeschnürt und geknebelt im Zelt des Wolfsmönchs gelegen. Außerdem hatte er einen Bärenhunger, Lediglich Quellwasser getrunken hatte Dorian, seit er das Castillo betrat, und verschwitzt und verdreckt war er obendrein.
    Nahrungsvorräte und Wasser waren immerhin noch heil. Dorian ging aus dem Rittersaal, der ebenfalls durch die Dämonen hervorgerufene Schäden aufwies, ins kleine Eßzimmer. Jaqueline Bonnet setzte ihm eine kräftige Mahlzeit vor. Sie war froh, daß sie diese alltägliche Tätigkeit ausführen konnte in all dem Chaos und Tohuwabohu.
    „Was wird noch alles geschehen, Monsieur Hunter?" fragte sie bang.
    „Wir schaffen es schon, Jackie", antwortete Dorian optimistischer, als er sich fühlte.
    Dorian konnte seine Mahlzeit nicht ungestört beenden. Schon wieder ertönten Alarmrufe. Obwohl es heller Tag war, gaben die Dämonen keine Ruhe. Jetzt tobten welche in den Forschungslabors und Räumen im ersten Stock umher, und es gab wieder einen harten Strauß. Dabei merkte man erstmals, daß die Unwesen nicht nur aus den Fresken und Bildhauerarbeiten hervorbrechen, sondern auch in sie hineinflüchten und verschwinden konnten. Damit sah es für die Verteidiger des Castillos noch schlimmer aus. Und die dämonische Bedrohung nahm mehr und mehr zu.
    Während des Kampfes zielte Flindt mit der Pistole auf Dorians Rücken. Doch so tief, auf ihn abzudrücken, sank Abi Flindt nicht. Statt dessen tötete er einen zweiköpfigen Dämon mit scherenartigen Klauenhänden, der sich hinterrücks aus dem in Stein gemeißelten Wappenschild oben an der Wand auf Dorian stürzte.
    Dorian wirbelte herum und sah den in Auflösung begriffenen Scherendämon und Flindt mit der rauchenden Pistole. Fenton stand in der Nähe. Flindt reckte das Kinn vor.
    „Sag dem Dämonenkiller, daß ich geschossen habe, um den Dämon zu vernichten und die Zahl der Verteidiger Basajauns unvermindert zu erhalten, Virgil. Wenn es nur wegen Dorian Hunter gewesen wäre, hätte ich keinen Finger gerührt."
    „Sag Abi Flindt, daß ich ihm das aufs Wort glaube, Virgil", verlangte Dorian. „Doch ich bedanke mich trotzdem. Schließlich hängt jeder an seinem Leben."
    „Je weniger einer taugt, um so mehr hängt er daran", bemerkte Flindt gehässig.
    Dorian mußte an sich halten, um ihm nicht einen handgreiflichen Verweis zu erteilen. Aber diesmal hätte er es bei dem muskulösem Flindt in voller Kampfmontur schwer gehabt. Es war nicht mehr auszuhalten in Basajaun, und die Spannungen unter der Besatzung steigerten sich noch. Man verjagte die letzten Dämonen aus den Labor- und Arbeitsräumen. Da gab es schon anderswo wieder Alarm.
    Wenn es so weiterging, brachen die Verteidiger bald vor lauter Erschöpfung zusammen.

    Vergangenheit, 1629, Matthias Troger
    Der bitterkalte Januar 1629 brachte noch einmal viel Schnee mit sich.
    Wölfe durchstreiften die Wälder und Fluren. In den

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