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1750 - Karawane der Verzweifelten

Titel: 1750 - Karawane der Verzweifelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zentrale treten.
    Neben ihm stand plötzlich Gyrengo. Seine Zwangsjacke, der Ghyrd, öffnete sich am hinteren Verschluß, ohne daß ihn jemand berührt hätte. Zwei geschmeidige Arme wanden sich nach vorn. Winden, das war genau der richtige Ausdruck; es handelte sich nicht um normale Arme, sondern um etwas Schlangenartiges.
    Teaser bekam wieder Angst, als er das sah.
    Gyrengo deutete auf die Tür. „Mach schon! Und dann zur Seite."
    „Du hast keine Waffe."
    „Ich brauch' keine."
    Teaser legte seine Fingerspitzen auf das Schott, fühlte den Kontakt zwischen seinem Schläfenband und dem syntronischen Sperrkreis, schwang bereitwillig im Rhythmus der Ströme mit. Als er die richtige Stelle gefunden hatte, löste er den Sperrkontakt. Etwas klickte ganz leise.
    Was?
    Teaser trat zurück. Er deutete auf den Öffnungskontakt und flüsterte: „Ist fertig. Du kannst rein."
    Stomal Zystaan und ihre Leute brachten sich an den Seiten in Sicherheit. Nur noch Teaser blieb nahe dem Schott stehen, weil er aus einem Grund, der ihm selbst nicht ganz klar war, um den Tomopaten Angst hatte.
    Gyrengo schnellte einen seiner Arme nach vorn. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte Teaser wieder das Gefühl, als sehe dieser Arm überhaupt nicht mehr menschlich aus, eher irgendwie verformt, lang und insektenhaft.
    Kontakt!
    Im selben Augenblick, als das Schott sich öffnete, schlug von drinnen konzentriertes Thermofeuer in den Gang. Gyrengo wurde zu einem Blitz, den man mit den Augen kaum noch verfolgen konnte. Er tauchte durch die Feuerwand und in den Raum dahinter. Sein Ghyrd leuchtete auf wie eine Glocke aus weißem Licht.
    Drinnen spielten sich unbeschreibliche Dinge ab, die man nur hören, nicht aber sehen konnte.
    Nur für zehn Sekunden: Dann stand der Tomopat unverletzt in der Schwelle und winkte alle anderen hinein.
    In der Zentrale lagen sechs grauenhaft zugerichtete Leichen. Teaser konnte nicht begreifen, wie so etwas möglich war. Ihm wurde schlecht. Ohne Waffen, Gyrengo? Ein Arkonide mit einer riesengroßen Kopfwunde schien noch am Leben zu sein; Stomal Zystaan tötete ihn mit einem Strahlerschuß.
    „Sie haben einen Notruf abgesetzt, Admiralin", meldete der Tomopat. „Per Hyperkom. Auf Arkon weiß man inzwischen Bescheid."
    Stomal Zystaans Gesicht wurde noch härter, wenn das überhaupt möglich war. „Das war zu erwarten. Wir stehen jetzt unter Zeitdruck. Bemannen wir die Schiffe."
    Die nächste Stunde verlief in unglaublicher Hektik. Ein großer Teil des Asteroiden war ausgehöhlt. Überall fanden sich Werftanlagen, fast alle von der Zentrale und den Kontrollräumen aus syntronisch gesteuert. Es war ein seltsames Erlebnis, durch diese menschenleere Technowüste zu stolpern. Und wenn es einmal Menschen gab, so lagen sie tot am Boden, mit vorgequollenen Augen und der blauen Zungenspitze, die Teaser Kroom noch bis ans Lebensende in den Traum verfolgen würde.
    Das wichtigste aber waren die Schiffe.
    Stomal Zystaan mußte ausgezeichnete Informationen besessen haben. Insgesamt fielen ihnen 450 hochautomatisierte Kampfschiffe in die Hände. Alle entsprachen dem neuesten Stand arkonidischer Technologie. Sie ließen sich von einer zahlenmäßig extrem geringen Besatzungsstärke steuern.
    Teaser Kroom wußte, daß er kein sonderlich heller Kopf war. Aber wenn er etwas begriff, dann dies: Solch eine Gelegenheit, 450 Raumer zu stehlen, würde nicht wieder kommen. Die Admiralin hatte einen ebenso genialen wie unmenschlichen Coup gelandet.
    Nicht mal richtige Wachmannschaften. Kein einziger Schlachtkreuzer im Orbit.
    3100 Imprint-Outlaws verteilten sich auf die Docks, auf die Raumer, starteten - und kurze Zeit später ging die Flotte in den Hyperraum.
    Zuvor allerdings ließ Stomal Zystaan aus der zerstörten GREP einen Gegenstand bergen. Ein gesicherter Panzerschrank. Aber was ist drin?
    Gyrengos haßerfüllten Gesichtsausdruck sah er um so deutlicher. Wie gut, daß der Tomopat seine Arme wieder hinter dem Körper trug, im Ghyrd gefesselt. Und er wunderte sich, wieso Stomal Zystaan keine Angst vor ihm hatte.
     
    *
     
    Homer G. Adams wehrte sich gegen die Schmerzen. Der Aktivator erwies sich als große Hilfe; das erhoffte Allheilmittel stellte er jedoch nicht dar. Da waren die Alpträume, das Wühlen im Magen, die zermürbende Unruhe, wann immer er einen Augenblick lang dösen wollte.
    Folgen des Entzugs.
    Adams bewegte sich unerkannt auf Olymp. Die Überwachungssysteme waren nicht so lückenlos wie auf Terra. Außerdem legten die

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