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1751 - Die GrenzlÀnderstation

Titel: 1751 - Die GrenzlÀnderstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommandant dieser Station?" plärrte der Translator.
    „Ja. Mein Name ist Phermi."
    „Gut, Phermi. Führe mich. Ich will alles sehen, kapiert? Alles!"
    Der Vakuta machte ein paar Schritte rückwärts und richtete sich zu seiner vollen Größe auf.
    „Du brauchst nicht zu schreien. Ich habe verstanden. Folge mir."
    „Wo stehen die Antigravscheiben?"
    „Was meinst du, Fremder?"
    Das Wesen namens Esker Harror stieß einen Schrei aus. Er ging dem Obersten Lagerherrn durch Mark und Bein.
    „Nimm mich nicht auf den Arm! Es kommt dich teuer zu stehen!" tobte der Fremde.
    „Brauchst du Hilfe?" fragte Nurmi aus sicherer Entfernung. „Soll ich Roboter aktivieren?"
    „Nein, nicht nötig", beeilte er sich zu sagen. „Wir kommen allein zu..."
    Der Terraner schlug ihm gegen den Arm, daß es zischte. Erschrocken nahm er die Hand mit den fünf ungleich großen Fingern zurück.
    „Ach so, du kennst das nicht. Ich spreche von einem Fortbewegungsmittel auf der Basis der Schwerkraftaufhebung."
    „So etwas ist mir bekannt. Doch SCHERMOTT verfügt nur über große Transportscheiben für Lasten. Sie sind nicht für Personen geeignet."
    „Willst du damit sagen, wir gehen zu Fuß?"
    „Zu Fuß", bestätigte der Grenzländer.
    „O Scheiße! Hör mal, ich habe keine Lust, mir die Füße wund zu laufen. Wir machen Stichproben, klar? Ich bestimme, welche Lager wir prüfen."
    „Auch diesmal bin ich einverstanden." Phermi wandte alle Kraft auf, um seine Würde zu bewahren. Er spürte die Aggressivität des Fremden fast körperlich.
    „Dann los. Übrigens, du könntest dich mal wieder waschen. Der Gestank ist eine Zumutung."
    „Ich verstehe nicht, was du meinst."
    „Führ mich!" brüllte der Terraner los, und der Oberste Lagerherr machte hastig ein paar Sätze in den Korridor hinein.
    Harror dirigierte ihn quer durch den Ring und von einer Etage in die andere. An den Wohnsektoren war er nicht interessiert, aber alles, was nach Lagerhalle aussah, inspizierte er. Und er verhielt sich dabei äußerst merkwürdig. Er eilte zwischen den hohen Regalen und den Halterungen für Großwaren entlang und bewegte rasend schnell den Kopf hin und her. Ab und zu blieb er abrupt stehen und betrachtete verpackungslose Gegenstände. Ein paarmal faßte er sie an und schloß dabei die Augen.
    Ein Verrückter! Phermi erschrak bei dem Gedanken, daß er sich in Gefahr befand. Verrückte waren unberechenbar.
    Weiter ging die Hetze. Vom dritten Ring in den vierten, dann in den fünften und sechsten. Sechs Tix lang jagte der Fremde den Obersten Lagerherrn wie einen Sourvant durch die Station. Nach dem sechsten Ring forderte er ein Boot an, das sie in den zweiten Ring brachte.
    Die Aufenthalte bei den Großwaren zogen sich in die Länge, und immer wieder unterhielt sich der Fremde mit seinen Artgenossen in einer Sprache, die Phermi nicht verstand und auch noch nie gehört hatte. Plötzlich wechselte er seine Taktik und kümmerte sich ausschließlich um Kleinwaren unterschiedlichster Art. Es ging zurück in den dritten und fünften Ring, dann fing er beim zweiten wieder an und wollte schließlich den sechsten sehen.
    Sein Atem beschleunigte sich in kleinen Etappen. Immer wieder ertappte Phermi ihn dabei, wie er sich Feuchtigkeit aus dem Gesicht wischte. Das Gehen strengte ihn mehr an als den Vakuta, und das war. kein Wunder. Schließlich, nach etwas über acht Tix, ließ der Fremde sich erschöpft zu Boden sinken.
    „Und?" erkundigte sich der Oberste Lagerherr. „Ist die Visite zu deiner Zufriedenheit ausgefallen?"
    Das fremde Wesen gab einen Grunzlaut von sich.
    „Du kannst mich nicht täuschen", behauptete er. „Ich habe nichts gefunden. Ein Wunder ist das nicht. Schließlich gehören die Imprint-Waren zum Teuersten und Begehrtesten, was das Universum zu bieten hat. Ihr habt sie irgendwo versteckt. Und wir werden sie finden."
    „Du irrst dich. Mehr als das, was du sowieso schon gesehen hast, haben wir nicht zu bieten. Es sind erlesene Waren darunter, für die in den acht Oktanten Hirdobaans hohe Preise gezahlt werden. Du hast sie aber kaum eines Blickes gewürdigt. Dein Geschmack ist nicht besonders ausgeprägt."
    Der Fremde fuhr auf und machte Anstalten, sich auf ihn zu werfen. Aber etwas hielt ihn zurück. Er verzog die Erhebung in der Mitte seines Gesichts.
    „Dein Gestank nimmt zu. Was ist das? Eine natürliche Waffe?"
    „Ich weiß nicht, wovon du redest", log der Oberste Lagerherr. „Hast du noch nicht genug gesehen? Ich führe dich gern weiter

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