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1753 - Die Crypers

Titel: 1753 - Die Crypers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wird jetzt nichts preisgeben", sagte ich nachdrücklich. „Nicht jetzt. Er mußte seine Quelle und seine Informationskanäle schützen, sonst macht er sich selbst überflüssig und bringt sich aus dem Geschäft. Du mußt das einsehen."
    Coram-Till starrte mich an.
    „Klingt einleuchtend", murmelte er. „Also gut. Bringst du ihn um, oder soll ich das erledigen?"
    Der Patruskee stieß ein hohes Jammern aus.
    „Ruhe!" fuhr Artam-Con ihn an. „Bald bist du bei deiner silbernen Gottheit, was willst du denn mehr?"
    „Überlaß diese Arbeit seinem Informanten", schlug ich vor.
    „Und warum sollte der ihn umbringen wollen?"
    „Ganz einfach", klärte ich den Cryper auf. „Damit die Spur dieser Fehlinformationen nicht zu ihm zurückverfolgt werden kann. Wenn wir CynSom am Leben lassen, wird er sich früher oder später mit seiner Quelle treffen müssen. Oder er wird von ihr getroffen ..."
    Der Cryper lachte halblaut, nachdem der Translator gearbeitet hatte; offenbar ergab das kleine Wortspiel mit „getroffen" sogar im Hamsch einen Doppelsinn.
    Ich blickte den Patruskee an und lächelte; Artam-Con ebenfalls. Wahrscheinlich war es sein Gesicht, das den Patruskee beeindruckte, denn mit der Mimik eines Galaktikers konnte der Bewohner Hirdobaans wohl nichts anfangen.
    Die Miene des Scheibengesichts veränderte sich unaufhörlich; man konnte dem Patruskee ansehen, wie er mit sich rang.
    „Ich mache dir einen Vorschlag, Artam-Con", sagte CynSom schließlich. „Wir werden bald abfliegen, und ich schlage dir vor, daß wir uns sehr bald wieder treffen."
    „Wo?"
    „Immir-System", sagte der Patruskee. „Mein Informant lebt dort. Ich hoffe, daß ich dort mehr in Erfahrung bringen und dir helfen kann. Das ist alles, was ich für dich tun kann."
    „Einverstanden", stimmte Artam-Con zu meiner Verwunderung zu. „Und nun sieh zu, daß du dich auf die Reise machst, mein Freund. Ich habe es nämlich sehr eilig!"
    Der Patruskee bedachte mich mit einem langen Blick, bevor er sich davonmachte. Einer seiner Arme deutete auf mich. „Du solltest etwas für dein Seelenheil tun", forderte er mich leise auf. „Gerade du. Wende dich an die silberne Gottheit!"
    Ich lächelte sanft. „Und wo kann ich diese Gottheit finden?"
    „Spare deinen Spott, Galaktiker", sagte CynSom. „Du findest die Gottheit entweder im Zentrum des Universums oder im Inneren deines Herzens. Lausche in dich hinein und folge ihrer Stimme; es wird dein Schaden nicht sein."
    Im nächsten Augenblick war er verschwunden.
    „Komische Spinner, diese Patruskees, einer wie der andere", murmelte Artam-Con.
    „Du traust ihm?"
    „Unbedingt", sagte Artam-Con sofort. „Sie lügen nie. Vielleicht liegt es an ihrer seltsamen Form von Gesellschaft. Sie sind immer zwölf an Bord, drei Männer und neun Frauen. Vielleicht sind sie deswegen so ehrlich. Seinen Gott zu belügen, das geht leicht, aber seine Lebenspartner?"
    Lebenserfahrung und philosophischer Tiefgang auf Hirdobaan-Manier. Interessant.
    „An seine silberfarbene Gottheit glaubst du also nicht?" vergewisserte ich mich.
    „Natürlich nicht", antwortete der Cryper lachend. „Die Patruskees kommen aus Hirdobaan nie heraus, sowenig wie die anderen Hamamesch-Untertanen. Woher sollten sie dann etwas wissen von einer Gottheit, die im Zentrum des Universums haust? So eine Gottheit gibt es gar nicht."
    „Auf der anderen Seite behauptest du aber, daß sie niemals lügen, betrügen oder schwindeln.
    Wie können dann ihre Botschaften von der Gottheit falsch sein - diese Informationen sind doch einwandfrei gelogen."
    Artam-Con machte eine Geste der Verneinung, während wir auf den Gang zurücktraten. Der Patruskee hatte sich bereits entfernt.
    „Nicht unbedingt", antwortete er auf meinen Einwand und grinste dazu. „Es sind ja nicht Patruskees, die gelogen haben."
    „Sondern?"
    „Die silberne Gottheit natürlich", argumentierte Artam-Con ohne Zögern. „Wer sonst?"
    Er schritt davon, ohne sich um die grelle Paradoxie in seinem Denken und seinen Aussagen zu kümmern.
    Verschone ihn damit, merkte das Extrahirn an. Du brauchst ihm nicht zu beweisen, wie unlogisch er in diesem Fall denkt.
     
    4.
     
    Ronald Tekener war halbwegs bei Bewußtsein, Moin-Art hingegen war nur noch imstande zu lallen, so undeutlich, daß auch der Translator in diesen Lauten keinen sinnvollen Text mehr erkennen konnte.
    „Schade, daß wir kein Geld haben", kommentierte Tek, als ich bei ihm anlangte. „Da drüben wird gespielt, um hohe Einsätze,

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