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1754 - Blutige Tränen

1754 - Blutige Tränen

Titel: 1754 - Blutige Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war keine Frau, die man auf den Laufsteg schickte. Sie war jemand mit Formen, bei ihr stieß sich keiner die Knochen, und man konnte ihre Rundungen sogar barock nennen.
    »Bin mal gespannt, wie sie das macht«, sagte Bill.
    »Sie wird ihr Kleid ablegen. Zumindest das Oberteil. Dann wird sie sich anbieten.«
    »Wie sich das anhört.«
    »Trifft aber zu«, sagte ich und konzentrierte mich auf das Paar, das so anders war.
    Serena saß. Sie trug ein grünes Kleid, dessen Stoff samtig schimmerte. Der Ausschnitt war halbrund und ließ die Ansätze der kräftigen Brüste erkennen.
    Ich hatte Serena aus der Nähe gesehen. Ich wusste, dass ihre Haut zahlreiche Schnitte aufwies, die allerdings zusammengewachsen waren. Aus ihnen war das Blut getreten.
    Serena fing an, ihre Kleidung aufzuknöpfen. Sie tat es unterhalb des Ausschnitts. So konnte sie die Ärmel über die Schultern schieben und ihre Oberarme präsentieren.
    Mit Spannung schauten wir zu. Mir schoss durch den Kopf, dass in den Adern dieser Frau nicht ihr eigenes Blut floss, sondern das einer Heiligen, und diese Tatsache hatte Justine Cavallo besonders zu spüren bekommen.
    Die Conollys und ich waren praktisch in den Hintergrund getreten. Wir standen da, verhielten uns ruhig und beobachteten, was da alles passierte.
    Serena und auch Lilian kümmerten sich nicht um uns. Es gab nur die beiden. Besonders Lilian zeigte eine gewisse Aufgeregtheit. Sie atmete heftig und konnte es kaum erwarten, Serenas Blut trinken zu können.
    Es stellte sich nur die Frage, wie ihr dieser besondere Saft bekommen würde.
    Serena war fertig. Die Knöpfe hatte sie so weit offen, dass sie den Stoff der Ärmel über die beiden Schultern ziehen konnte und es auch tat.
    Ich sah die weiße Haut und die Hälfte der Brüste mit den braunen Nippeln.
    Das alles kümmerte Serena nicht. Sie bewegte ihren Kopf, und die Geste galt der wartenden Lilian Block.
    »Komm her...«
    Lilian nickte. Sie war gespannt darauf, sie wollte auch das Blut, aber noch traute sie sich nicht so recht. Sie wartete, sie zögerte und hörte die provozierende Frage.
    »Willst du nicht?«
    »Doch, doch. Ich muss dein Blut probieren. Auch in mir ist Blut, aber ich brauche noch deines.«
    »Dann nimm es dir!«
    Ja, es war so weit. Und die Anspannung wuchs auch bei uns. Ich bekam Sheilas geflüsterten Satz mit. »Was das wohl alles soll?«
    »Wirst du schon sehen«, meinte Bill.
    Sheila musste leise lachen. »Sie gehört doch nicht zu Serena. Nein, das kann ich einfach nicht glauben.«
    »Warte es ab.«
    Johnny hatte nichts gesagt. Er stand an der Wand nahe der Tür und hielt seine Arme vor der Brust verschränkt. Als ich ihm einen Blick zuwarf, lächelte er und hob die Schultern.
    Dann hatte Lilian die Person erreicht, auf die sie so scharf war. Sie wirkte in ihren Bewegungen fast ehrfurchtsvoll, als sie beide Handflächen über die Schultern der Frau gleiten ließ, als wollte sie diese streicheln. Sie sagte etwas, doch sie sprach dabei so leise, dass es keiner von uns verstand.
    Wer genau hinsah, der entdeckte die Schnitte in Serenas Haut. Das war auch bei Lilian Block der Fall, und sie hatte sich bereits eine Stelle ausgesucht, die sie jetzt anfasste.
    »Darf ich?«
    »Du darfst alles...«
    Lilian konnte die Antwort kaum fassen. Sie schüttelte den Kopf, bevor sie ihn senkte.
    Es war der Augenblick, in dem ich mich in Bewegung setzte, denn ich wollte einen besseren Standort haben, wo mir nichts die Sicht nahm.
    Das klappte perfekt und ich erlebte eine Szene, die auch zu einem Vampir hätte passen können. Bedächtig senkte Lilian Block den Kopf. Zugleich drückte sie gegen das Fleisch des Oberarms. Sie zog es förmlich auseinander, sodass der Schnitt größer wurde und das Blut freie Bahn hatte.
    Ich stand so günstig, dass ich es hervorquellen sah. Und ich sah auch, wie Lilian Block den Kopf senkte und ihren Mund dorthin brachte, wo sich der offene Schnitt befand.
    Und dann trank sie.
    Nicht so gierig, wie ich es von den echten Vampiren her kannte. Es gab auch keine Zähne, die sie in die Haut schlug, und das Trinken sah auch mehr wie ein Lecken aus, um keinen Tropfen vorbeilaufen zu lassen.
    Es ging ihr dabei gut. Wäre es nicht so gewesen, hätte sie nicht so wohlig gestöhnt.
    Serena ließ sie trinken. Sie saß dort wie eine übergroße Puppe. Kein Wort drang über ihre Lippen. Sie ließ alles mit sich geschehen und wirkte eher unbeteiligt, weil sich auch in ihrem Gesicht nichts abzeichnete.
    Wie lange Lilian das Blut

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