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1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw

Titel: 1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu halten.
    Ich schmiedete an einem neuen Plan und diskutierte ihn mit Syncomp durch. Meinen grundsätzlichen Stil konnte und wollte ich nicht ändern. Ich würde jetzt in die Offensive gehen.
    Ein Fanfarenstoß kündigte meinen Auftritt an. Ursprünglich war geplant gewesen, daß auch ich nur ein paar allgemeine und freundliche Worte an unsere Gäste richten sollte. Das galt nun nicht mehr.
    Ich mußte die Galaktiker bei Laune halten. Denn nur damit konnte ich Zeit gewinnen. Die brauchten wir.
    Ich hatte meinen Plan geändert. Dieser Haufen von unruhigen und leicht erregbaren Burschen konnte nicht lange hingehalten werden.
    Also mußte ich im Vorfeld sondieren, worauf sie reagierten. Und in Erfahrung bringen, wie diese Reaktionen aussahen.
    Über den Transmitter gelangte ich auf das Rednerpodest. Irgendwelche Notizen brauchte ich nicht, auch wenn ich nun von meinem ursprünglichen Plan erheblich abweichen würde.
    „Die Zeit wäre vergeudet", sprach ich, „wenn ich jeden von meinen Gästen persönlich und mit Namen begrüßen würde. Ich bitte daher um Verständnis, daß ich stellvertretend für alle nur 30 Namen nenne. Ich begrüße Esker Harror, Harold Nyman, Piann Berkuda, Ov-To Schekkel, Nom Teuschel und Edmanol von der ORMIGO, ferner die Kommandanten Kerej Jagg, Vandelt Minom..."
    Ich zählte die 22 weiteren Namen der Kommandanten der nächstgrößeren Raumschiffe der Galaktiker auf und blickte bei jedem Namen in die Richtung, in der der Betreffende saß. Mein Verstand war scharf, und meine Gedächtniskünste hatten schon so manchen Diplomaten verblüfft.
    Nicht umsonst stand ich an der Spitze des Buragar-Oktanten.
    Mein Auftritt war ein erster Erfolg. Die erstaunten Ausrufe bewiesen das.
    „Mit diesen 30 Personen", sprach ich weiter, „möchte ich während des Festes, das sogleich in den unteren Räumen beginnt, ein erstes persönliches Gespräch über mögliche Handelsverträge führen.
    Aus praktischen Gründen muß ich alle anderen zunächst um Geduld bitten."
    Natürlich zeigte die Mehrzahl der Zuhörer enttäuschte Mienen. Ich konnte aber auch das abfangen, als ich fortfuhr: „Für jeden von euch steht ein anderer Gesprächspartner zur Verfügung. Ich meine die Galaktiker Zunkoll Bernsig, Halott Bamner..."
    Ich zählte in schneller Folge die Namen weiterer 50 Kommandanten auf. Auch das zeigte Wirkung.
    „Glaubt mir", sagte ich zum Abschluß, „ihr werdet eure Imprint-Waren bekommen. Es ist alles nur eine Frage der Zeit und des Preises. Etwas Geduld ist manchmal wichtiger als alles andere. Bedenkt das!"
    Bei der Erwähnung des Wortes „Imprint-Waren" klatschten die meisten Galaktiker in die Hände.
    Es war kein Jubel der Begeisterung, der sich darin zeigte, sondern eher so etwas wie selbstgefällige Zufriedenheit.
    Es klang, als ob wir jetzt endlich vernünftig geworden wären...
    Sie hatten etwas erwartet. Und nun schickten wir uns an, ihre berechtigten Forderungen zu erfüllen. So etwa deutete ich die Szene.
    Ich war mir diesmal sehr sicher, daß ich sie richtig interpretierte.
    Aus diesem Grund winkte ich meinen Mann und Setteldoor herbei.
    „Bestimmt etwa 30 Diplomaten", forderte ich sie auf, „die uns begleiten. Während das Fest im Borrengold-Saal startet, möchte ich mit den genannten Galaktikern und unseren Leuten im Yelum-Trakt ein Gespräch führen und unseren Gästen etwas zeigen. Ich habe alle Vorbereitungen im Yelum-Trakt treffen lassen. Beeilt euch!"
    Die beiden Männer nickten nur.
    Es kam Bewegung in den Glassaal. Die von Razano Omre und Setteldoor ausgewählten Diplomaten schnappten sich jeder einen der genannten Galaktiker. Mein Mann gesellte sich auf ein Zeichen von mir an die Seite von Harold Nyman.
    Setteldoor spielte die Rolle des Cheforganisators. Ich wußte, daß er ständig in Funkkontakt mit Fenerod stand, der ihn auch hier beriet, wie er es auf der SETTELDOOR auch gemacht hatte.
    Ich selbst kümmerte mich um Esker Harror. Ich schritt auf ihn zu, und er kam mir entgegen.
    Bei der persönlichen Begrüßung ließ ich mir nicht anmerken, daß der Fremde aus der Nähe noch überzeugender wirkte als auf den Bildern.
    Sein Gesicht war zwar fremd und sicher nicht hübsch. Er wirkte etwas ausgezehrt und hohlwangig.
    Die Augen lagen tief in den Höhlen, als ob der Terraner in der letzten Zeit wenig Schlaf gefunden hätte.
    Dunkle Ränder unter den Augen unterstrichen diesen Eindruck.
    Ich war mir zwar der Tatsache bewußt, daß ich den Fremden möglicherweise völlig falsch

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