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1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw

Titel: 1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts Eiligeres zu tun gehabt, als mehrere Werke Kjufflacks für unser staatliches Museum zu erwerben.
    Vielleicht waren die Galaktiker auf der Suche nach solchen und ähnlichen Kunstwerken. Ich veranlaßte sogleich, daß einige Kjufflack-Kompositionen geholt und in einem Raum unterhalb des Glassaals aufgestellt wurden. Ich mußte testen, ob meine Vermutung richtig war.
    Außerdem hatte ich ja noch die Jaskill-Schätze in der Hinterhand. Davon ließ ich zwei Dutzend aus den Tresoren holen und aufbauen. Es mußte sich doch etwas machen lassen, um mit den Fremden ins Geschäft zu kommen.
    Die Härte und Konsequenz, mit der nahezu alle Imprint-Outlaws ihre Wünsche oder Forderungen vortrugen, verschlug mir etwas die Sprache. Konnten wirklich so viele tausend Lebewesen, die noch dazu verschiedenen Völkern angehörten, das gleiche Ziel haben?
    Das war eine Frage. Die andere war, mit welchen Objekten oder „Imprint-Waren" man die Galaktiker nach Hirdobaan gelockt hatte.
    Wie hatten die Oberhäupter des Jondoron-Oktanten diesen genialen Schachzug in die Wege geleitet? Was hatten sie in der Milchstraße wirklich verkauft oder eingetauscht? Ich wußte es nicht, aber ich war mir sicher, daß ich es herausfinden würde.
    Dann lenkte Mylass meine Aufmerksamkeit auf ein anderes Gespräch. Dadurch erfuhr ich, daß alle Galaktiker, die nach Hirdobaan gekommen waren, in ihrer Heimatgalaxis zumindest ein Stück dieser „Imprint-Ware" von den Hamamesch erstanden hatten. Und daß sie alle die wunderbare Wirkung dieser Objekte kannten.
    Bedauerlich war für die Gäste nur, daß ihre Imprint-Stücke allesamt nach und nach die wundersame Wirkung verloren hatten. Sie waren nach Hirdobaan gekommen, um neue Imprint-Waren zu erstehen.
    Ich mußte mein Bild von diesen Wesen wieder etwas korrigieren. Syncomp formulierte das so: „Das sind keine Händler, Herrin. Es sind Psychopathen, Kranke, Süchtige. Nenne es, wie du willst."
    „Und wenn es Aussätzige wären", entgegnete ich entschlossen, „ich würde mit ihnen Geschäfte machen. Denn das, was sie anbieten, ist für uns von unschätzbarem Wert."
     
    *
     
    Nach dem Essen, das sich schleppend und mühsam gestaltete, hielt Razano Omre eine längere Rede.
    Er ging auf die geplanten Handelsgeschäfte ein, ohne aber in irgendeiner Weise etwas konkret auszudrücken.
    Natürlich erwähnte er den Begriff „Imprint-Waren" nicht einmal. Er sprach aber in allgemeiner Form über den Aufbau meines Buragar-Oktanten und über die dominierende Stellung, die er innerhalb von Hirdobaan innehatte.
    Damit wollte er unsere potentiellen Kunden an uns ketten. Denn nirgendwo, so versicherte mein Mann den Imprint-Outlaws, gab es reichhaltigere Warenangebote als auf den Welten der Handelsfürstin Rani von Buragar.
    Ich fand, daß er ausgezeichnet sprach und das Thema nicht nur geschickt anpackte. Er stellte eine Brücke zwischen uns und den Gästen her, als Grundlage für alle weiteren Schritte.
    An den Reaktionen der Galaktiker war aber unschwer zu erkennen, daß sie sich eher langweilten.
    Auch ihre unzufriedenen Mienen erhellten sich nicht bei den angedeuteten Versprechungen, alle Wünsche zu erfüllen.
    Im letzten Teil seiner Rede wurde die Unruhe im Glassaal so groß, daß Razano auf einige Passagen verzichtete und seine Rede verkürzte. Zum Abschluß seiner Worte kündigte er mein Erscheinen an.
    Die Hamamesch klatschten artig Beifall, aber von den Imprint-Outlaws kamen nur zögernde Zeichen der Anerkennung oder des Beifalls. Sie taten genau so viel, daß meine Leute noch nicht völlig aufgaben. Gleichzeitig zeigten sie ihren Unmut und ihre Enttäuschung.
    Zum ersten Mal bekam ich Zweifel an der Richtigkeit meiner Entscheidung, die Fremden in den Buragar-Oktanten zu locken oder das Gros ihrer Raumschiffe gar auf Garnach landen zu lassen.
    Irgendwie kamen mir diese Wesen wie lebende Bomben vor. Oder wie eine Meute aus lauernden Bestien. Ich mußte vorsichtiger agieren.
    Zu allem Überfluß teilte mir Syncomp in diesem Moment mit, daß er die vermutliche Bedeutung des Begriffs „Outlaw" herausgefunden habe. Er übersetzte das Wort mit „Geächteter" oder „Verbrecher". Das versetzte mir einen neuen Schlag.
    Ich konnte das einfach nicht glauben. Und wenn ich diesen Esker Harror in Ruhe betrachtete, dann wurde meine positive Einstellung unterstützt.
    Mit meinem Auftritt wartete ich bewußt eine Tix ab. Gaukler, Künstler, Zauberer und ein paar Patruskee versuchten unterdessen, unsere Gäste bei Laune

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