Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw

Titel: 1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Handelsfürstin wie ich konnte sagen, wo sich die Maschtaren aufhielten.
    Noch weniger war es vorstellbar, von einem Maschtaren etwas zu verlangen. Sie, die Maschtaren, kamen auf diejenigen zu, von denen sie etwas forderten. Nicht umgekehrt.
    „Da wirfst du ein Problem auf", versetzte ich daher, „das nicht geringer ist als die Beschaffung der Imprint-Waren. Ich habe nicht das Recht, einen Maschtaren ohne entscheidenden Grund anzurufen. Selbst eure Lage rechtfertigt so etwas nicht."
    Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber das brauchten die beiden Galaktiker nicht zu merken. Es war eher so, daß ich gar keine Möglichkeit kannte, mich mit einem Maschtaren in Verbindung zu setzen. Den anderen Herrschern der Oktanten erging es nicht anders.
    Aber so deutlich durfte ich es nicht ausdrücken, denn dann hätte ich mir wahrscheinlich die letzten Chancen auf ein gutes Geschäft verscherzt.
    Esker Harror starrte mich mißtrauisch an. Ob er meinen Schwindel bemerkt hatte? Eigentlich war das unmöglich.
    „Ich brauche zwei Tage", behauptete ich. „Ich muß prüfen, ob ich einen Weg öffnen kann, der eine Nachricht zum Maschtaren Jorror bringt. Wir treffen uns in zwei Tagen wieder. Hier und zur gleichen Zeit. Und nun geht!"
    Sie zögerten. Sie warfen sich undefinierbare Blicke zu. Ich haßte sie plötzlich. Alle beide.
    „In Ordnung, Rani", stimmte Esker Harror schließlich zu. „Zwei Tage. Nach unserer Zeit schreiben wir dann den 1. Juli. Wir sind mit unserer Delegation pünktlich hier. Entweder wir bekommen dann die Imprint-Waren, oder das Chaos, das sich in ganz Hirdobaan ausbreitet, trifft auch dich und deinen Planeten. Vermutlich bist du längst darüber informiert, was der gerissene Vobbrech auf Quoox versucht hat. Er hat seine Quittung bekommen. An anderen Orten von Hirdobaan sind ähnliche Dinge geschehen. Irgendwann ist unsere Geduld am Ende. Und dann kracht es. Ich denke, das war deutlich genug."
    Sie gingen, aber ich atmete erst auf, als sie das Gebäude verlassen hatten. Dann rief ich Clossan, Fenerod und Mylass herbei, die von einem Nebenraum aus das Gespräch verfolgt hatten.
    Eine Weile herrschte betretenes Schweigen. Schließlich meldete sich Clossan zu Wort.
    „Herrin", begann er vorsichtig, „wir müssen uns alle eingestehen, daß wir einen Fehler gemacht haben. Wir hätten diese Verrückten nicht nach Garnach locken dürfen. Wir haben längst die Kontrolle über sie verloren."
    Ich wußte, daß es eigentlich allein mein Entschluß gewesen war. Aber Clossan hatte es sehr sanft ausgedrückt, indem er in der Wir-Form sprach.
    „Wir versuchen noch immer", ergänzte Mylass, „etwas über die wahre Herkunft der Imprint-Waren und über ihre besondere Funktion zu erfahren. Es zeichnet sich aber schon jetzt ab, daß wir im dunkeln tappen. Ich wage es einmal auszusprechen, Herrin: Die Initiative zu der Handelskarawane in die Milchstraße und die Herkunft der Imprint-Waren müssen wir an einem Ort suchen, der in keinem der acht Oktanten zu finden ist."
    Er redete um den heißen Brei herum, aber ich verstand ihn trotzdem. Was er sagte, war richtig.
    „Wir haben ein zu heißes Eisen angepackt", meinte auch mein Gemahl. „Wir sollten versuchen, es so schnell wie möglich wieder zu entfernen."
    „Ich habe einen Entschluß gefaßt", teilte ich dem Kanzler und meinen Beratern mit. „Wir haben noch eine Frist von zwei Tagen. In dieser Zeit versuchen wir weiter, Klarheit über die Imprint-Waren zu gewinnen. Gelingt dies nicht, was ich fast annehmen muß, dann ziehen wir einen Schlußstrich. Ich fordere die Galaktiker dann auf, ihre Waren gegen unsere Güter zu tauschen, auch wenn das keine Imprint-Waren sind. Wenn sie darauf nicht eingehen, müssen sie den Buragar-Oktanten verlassen. Und wenn sie sich dann weigern, rufe ich die Fermyyd."
    „Die Fermyyd?" fragte Razano. „Du weißt, was das bedeutet. Wenn die erst losgelassen sind, sind sie gefährlicher als die Outlaws. Wenn sie erst einen Auftrag übernommen haben, kannst du sie nicht mehr lenken oder bremsen."
    „Ganz recht", bestätigte ich. „Ich hoffe, daß dieser Harror das auch weiß oder erfährt. Sie sollen ruhig zittern. Vielleicht sind sie dann für einen Handel zu gewinnen. Unsere Besprechung ist hiermit beendet!"
     
    6.
     
    Der Outlaw Ich hatte mich wieder einmal in meine Privatkabine zurückgezogen. Diesmal hatte mich Harold begleitet.
    „Wir leiden an Entzugserscheinungen", stellte ich ganz offen fest. „Wir benehmen uns wie Süchtige,

Weitere Kostenlose Bücher