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1755 - Im Fokus der Hölle

1755 - Im Fokus der Hölle

Titel: 1755 - Im Fokus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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halten.
    Lilian Block glaubte, die Cavallo und ihre Leibwächter durch ihre Rederei abgelenkt zu haben. Jetzt wollte sie die Gelegenheit nutzen und lief auf die Tür zu.
    Die Flucht wäre ihr gelungen, hätte es nicht diesen hinterhältigen Angriff gegeben. Und den inszenierte die Cavallo.
    Plötzlich machte sich ihr Rollstuhl selbstständig. Er fuhr los, und er rollte genau in die Richtung, in die Lilian lief.
    Es kam, wie es kommen musste.
    Der Rollstuhl und Lilian prallten zusammen. Sie war nicht schnell genug gewesen, um dem Fahrzeug auszuweichen. Es stieß voll gegen sie. Der Griff traf sie oberhalb des Magens, was sie als nicht so schlimm ansah. Schlimmer war der Schock darüber, dass man ihre Flucht vereitelt hatte.
    Lilian kippte nach vorn und so weit über, dass sie fast im Rollstuhl gelandet wäre. Heftig stieß sie das Gefährt von sich, sprang auf die Tür zu und musste erkennen, dass es schlecht war, auf dem Rücken keine Augen zu haben, sodass sie nicht sah, was dort ablief.
    Sie hörte einen schrillen Ruf.
    Danach einen Pfiff.
    Es glich einem harten Schlag, als man ihr die Beine kurzerhand wegtrat. Sie hatte noch nach dem Rollstuhl gegriffen, was ihr nicht mehr gelang. Ihre Beine rutschten weg, und sie landete auf dem Boden, wo sie benommen liegen blieb.
    Das gefiel den beiden Halbvampiren. Der Befehl galt noch immer, und an ihn hielten sie sich. Sie zerrten Lilian Block in die Höhe, die jetzt anfing, um sich zu schlagen, aber die kräftigen Arme eines der beiden Halbvampire waren schneller. Sie umfassten Lilian von hinten, rissen sie hoch und wuchteten sie sofort danach wieder zu Boden.
    Der Aufprall war hart, und Lilian wurde bewusst, dass sie sich überschätzt hatte.
    Sie hörte das Lachen und auch die Stimme der Blutsaugerin.
    »Los, stellt sie auf die Beine. Ich will zusehen, wenn ihr sie vernichtet!«
    Das ließen sich die beiden Halbvampire nicht zweimal sagen. Sie zerrten ihr Opfer auf die Füße, konnten es aber nicht loslassen, sonst wäre Lilian wieder zusammengesackt.
    Noch immer spürte sie die Schmerzen am gesamten Körper. Erst jetzt sah sie, dass sich die Wand in der Nähe befand. Gegen sie wurde sie gedrückt, und dann bauten sich die Halbvampire rechts und links von ihr auf. Sie hielten ihre Arme fest, die sie zu den Seiten gezogen hatten.
    »Das ist gut«, flüsterte die Cavallo. »So liebe ich das. Und deshalb nehme ich meinen Befehl wieder zurück. Ihr müsst sie nicht töten, das erledige ich.«
    »Aber warum? Wir können...«
    »Ich mache es. Keine Widerrede!«
    »Gut.«
    Lilian Block sagte nichts mehr. Sie hielt die Lippen geschlossen und starrte nach vorn. Am liebsten hätte sie in dieses widerlich grinsende Gesicht getreten. Die Chance war da, denn die Beine konnte sie bewegen.
    Sie tat es nicht. Sie wartete noch ab, was die Blutsaugerin vorhatte. Als die Cavallo grinste, sah Lilian ihre Vampirhauer. Vor denen musste sie sich nicht mehr fürchten. Dafür aber vor einem Messer, das sie sich von einem der beiden Aufpasser geben ließ.
    Justine Cavallo lächelte mal wieder. Sie stand vor ihrem Opfer und spielte mit dem Messer. Es hatte eine schmale Klinge, die beidseitig geschliffen war. Mit dem Daumen fuhr sie über eine Seite hinweg und schnalzte mit der Zunge.
    Als das Geräusch verstummte, sagte sie kühl: »Es hat die perfekte Schärfe. Wenn ich mit diesem Messer zusteche, dann wird die Klinge durch deine Haut gehen wie durch Butter. Aber vorher werde ich dich noch zeichnen. Zuerst wird dein Gesicht dran glauben müssen. Danach der Hals, dann deine Brüste, die Arme, die Beine. Ich werde dafür sorgen, dass du nicht so schnell stirbst oder bewusstlos wirst. Du sollst alles erleben und bei jedem Schnitt daran denken, was du falsch gemacht hast. Alles klar?«
    Bestimmt wollte die Blutsaugerin eine Antwort haben, aber die bekam sie nicht. Lilian Block presste die Lippen zusammen und sagte keinen Ton.
    »Okay!«
    Es war das letzte Wort, das die Blutsaugerin sagte. Sie ging vor und richtete ihren Blick bereits auf das Gesicht der Gefangenen, als suchte sie nach einer Stelle, wo sie ihr Messer ansetzen konnte.
    Das war zu viel für Lilian.
    Ihre Beine waren nicht gefesselt. Sie riss das rechte Bein hoch und rammte den Fuß nach vorn. Sie traf die Magengrube der Vampirin, aber auch den Arm mit der Waffe, der in die Höhe zuckte. Die scharfe Klinge verfehlte die Nase der Vampirin nur hauchdünn und schrammte an der linken Wange entlang.
    Haut wurde aufgerissen. Eine Wunde

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