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1755 - Im Fokus der Hölle

1755 - Im Fokus der Hölle

Titel: 1755 - Im Fokus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bemerkt, was passiert war. Dass er noch lebte und dass dieser andere Typ ihm nichts mehr tun konnte, weil er sich nicht mehr regte.
    Der Reporter stützte sich auf. Er sah den Halbvampir wie einen kompakten Schatten auf dem Dach liegen.
    Er atmete heftig und sah die Gestalt noch vor sich, wie sie mit dem Messer zustechen wollte, dann aber waren die beiden Schüsse gefallen.
    Aber wer hatte geschossen?
    Plötzlich rann es ihm kalt den Rücken hinab. Er hörte links von sich ein Geräusch. Es war ein leises Räuspern, und der Reporter drehte den Kopf, um zu erkennen, wer es von sich gegeben hatte.
    Er wusste es, doch nun erhielt er den Beweis, denn er sah die Gestalt, die auf dem Dach stand, beide Arme hatte sinken lassen und den Blick auf Bill gerichtet hatte.
    Es war Johnny!
    Der Junge sagte nichts. Er holte nur immer wieder durch die Nase Luft und zuckte mit den Schultern. Er war im Moment nicht in der Lage, etwas zu sagen, nickte dann und ging auf seinen Vater zu.
    Bill saß auf dem Dach. Er schaute hoch. Seine Mundwinkel zuckten. Auch er sprach nicht.
    Johnny, sein Sohn, hatte ihm das Leben gerettet. Er hätte es nie geschafft, schnell genug an seine Waffe zu gelangen. Wäre Johnny nicht gewesen, dann hätte er jetzt mit einem Messer im Leib tot auf dem Dach gelegen. So aber stützte er sich auf dem Dach ab und ließ sich von seinem Sohn hoch helfen.
    Die beiden standen sich gegenüber. Sie schauten sich an, beide schluckten, und bevor Johnny etwas sagen konnte, wurde er von seinem Vater umarmt.
    »Danke, Junge, ich danke dir. Du hast mir das Leben gerettet, und ich weiß, was das...«
    »Nein, Dad, nein. Sag jetzt nichts. Lass es sein. Es ist besser für mich. Das kann ich mir nicht anhören. Das will ich auch nicht hören. Lass es...«
    »Aber es muss gesagt werden.«
    »Schon. Nur damit soll es gut sein. Sonst fange ich damit an, was ihr alles für mich getan habt. Aber es war gut, dass du mir die Beretta gegeben hast.«
    »Ja, das hat sich bereits bezahlt gemacht«, gab Bill zu. »Dann werden wir mal schauen, was die Zukunft bringt. Zumindest das neue Jahr. Ist ja nicht mehr lange bis Silvester.«
    Bill musste schmunzeln. Aber er ließ seinen Sohn dabei nicht aus den Augen. Es war nicht normal, dass jemand innerhalb kurzer Zeit zwei Gestalten erschoss, die aussahen wie Menschen, in Wirklichkeit aber keine waren.
    Johnny verhielt sich ruhig. Vielleicht sogar zu ruhig. Ein paar Mal sah es aus, als wollte er etwas sagen, hielt sich aber zurück und deutete auf den Toten. Er musste noch ein paar Mal schlucken, bevor er sagte: »Sollen wir ihn vom Dach schaffen?«
    »Ja, wir können ihn nicht hier liegen lassen.«
    Sie machten sich an die Arbeit. Sie hätten ihn bis zum Dachrand und dann die Leiter hinab tragen können. Das ließen sie bleiben. Sie schleiften ihn zum Dachrand und kippten ihn darüber hinweg. Er fiel nach unten. Sie hörten den Aufprall, dann war es still.
    Bill legte eine Hand auf die Schulter seines Sohnes. »Komm, wir haben hier nichts mehr zu suchen.«
    Der Meinung war auch Johnny. Sie stiegen die Leiter hinab, und sie hatten den Boden noch nicht erreicht, da hörten sie schon Sheila Conollys Stimme.
    »Und ich dachte schon, ihr hättet es nicht geschafft«, sagte sie.
    »Doch, dank Johnny.«
    Sheila sagte nichts. Sie schaute ihren Sohn nur ernst an, bevor sie fragte: »Werft ihr immer Tote vom Dach auf den Boden?«
    »Nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt.«
    »Das ist bereits der Zweite«, sagte Sheila.
    »Ja«, stimmte Bill zu. »Ich nehme auch an, dass es vorerst der Letzte ist. Oder hast da noch weitere Halbvampire auf unserem Grundstück gesehen?«
    »Habe ich zum Glück nicht.«
    »Dann wird es vorerst wohl keine weitere Attacke geben.«
    Sheila blieb vor der Haustür stehen. »Du rechnest damit, dass dieser Terror weitergeht?«
    »Bestimmt. Solange die Cavallo mitmischt und es auch eine Serena gibt, wird sich nichts ändern. Man weiß, dass sie bei uns wohnt, und man wird entsprechend reagieren.«
    »Wie sollen wir uns verhalten?«
    »Ich weiß es nicht. Allerdings möchte ich gern mit John darüber sprechen. Er ist ja nur im Moment außen vor. Kann sein, dass sich bei ihm schon etwas ergeben hat, was diesen Fall angeht. Kann man es wissen?«
    »Nein.«
    »Gut, lass uns reingehen, Sheila. Ich denke, dass ich jetzt einen Schluck brauche. Ich möchte auf jemanden trinken.«
    Sheila bekam große Augen. »Habe ich richtig gehört? Du willst auf jemanden trinken?«
    »Ja, das hast

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