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1756 - Herr der Milchstraße

Titel: 1756 - Herr der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Joseph. Er überlegte nur kurz, dann rief er mit Hilfe eines Armgerätes einen seiner Männer zur Zentrale. „Er heißt Gordon. Er wird dich begleiten."
    Noch nicht einmal drei Minuten verstrichen, bis Gordon in die Zentrale kam, ein kleiner dunkelhaariger Terraner. Obwohl seine Kombination und seine Stiefel blitzblank waren, machte er den Eindruck, als komme er gerade von einer Reparatur, die mit viel Öl und Schmutz verbunden war.
    Er war kräftig, und er hatte einen eigenartig wiegenden Gang.
    „Hallo, Gucky", sagte er mit einem breiten Lächeln. „Ich habe schon immer davon geträumt, daß du mich mal auf einen Trip mitnimmst."
    „Manchmal gehen Träume in Erfüllung", spöttelte der Ilt, „aber manche Träume haben sich auch hinterher als Alpträume erwiesen. Wie es dort drüben in dem Posbi-Raumer aussieht, kann ich wirklich nicht sagen. Besorg dir bitte einen SERUN, damit ich mir keine Sorgen um dich machen muß."
    Gordon lachte und ging mit wiegenden Schritten aus der Zentrale. Er schien glücklich und zufrieden zu sein, daß er Gelegenheit erhielt, eine Teleportation mit dem Mausbiber zu erleben. Ein solches Erlebnis wurde nur wenigen zuteil.
    Einige Minuten darauf kehrte der Terraner in die Zentrale zurück. Jetzt trug er einen SERUN und einen Multitraf.
    „Wir können", sagte er und streckte Gucky die Hand hin.
    Der Ilt ergriff die Hand und teleportierte mit dem Beausoleil zur BOX-1719.
     
    *
     
    Arish Mantel preßte die Hände an den Kopf, um die Stimmen der Imprint-Outlaws nicht mehr hören zu müssen; dort drückte er sich mit dem Rücken gegen die Wand.
    Seit zwei Tagen befand er sich zusammen mit etwa 4000 Imprint-Outlaws in der Gefangenschaft der Hamamesch. Noch immer konnte er nicht begreifen, wie alles geschehen konnte.
    Es hatte schon auf seinem Heimatplaneten Plophos begonnen, wo er sich auf die Suche nach seinem Sohn gemacht hatte. Von diesem wußte er nur, daß er süchtig nach Hamamesch-Waren geworden war; er wollte ihm helfen.
    Er war mit einem Raumfahrer an Bord eines kleinen Raumschiffs gegangen, weil der Mann behauptet hatte, er sei seinem Sohn begegnet und werde ihn in naher Zukunft erneut sehen.
    Erst nach dem Start hatte Arish Mantel gemerkt, daß der Mann ein Imprint-Outlaw war, dessen Sinne sich schon verwirrt hatten.
    Doch damit hatte die Odyssee erst begonnen, die ihn auf verschiedene Raumschiffe geführt und schließlich gar zur Teilnahme an der Expedition veranlaßt hatte. Er wußte nicht, woher der Fragmentraumer gekommen war. Er war irgendwann mit anderen an Bord des Posbi-Raumers gegangen, hatte qualvolle Wochen unter Imprint-Outlaws verbracht und war seinem Sohn keinen einzigen Schritt näher gekommen.
    Zusammen mit den Outlaws war er in die Hände der Harnamesch gefallen. Niemand hatte gemerkt, daß er kein Imprint-Outlaw war, sondern ein vollkommen normaler Mann von 103 Jahren.
    Er ließ die Hände sinken und sah sich in der Schlucht um, in der sie gefangengehalten wurden. Sie war etwa fünfhundert Meter breit und vier Kilometer lang.
    Sengend heiß brannte die Sonne vom wolkenlosen Himmel herab; nirgendwo gab es Schatten, in dem man Schutz vor den Strahlen des Gestirns finden konnte.
    Die meisten Imprint-Outlaws lagen auf dem Boden und schützten ihren Kopf mit einem Tuch, einer Jacke oder dem abgerissenen Ärmel einer Jacke.
    Die Gefangenen litten jedoch nicht nur unter der Helligkeit und der Hitze, sondern sie hatten auch Entzugserscheinungen.
    Ein schlanker, abgemagerter Mann kam auf ihn zu und stürzte wenige Meter vor ihm auf die Knie.
    Mit glühenden Augen blickte er ihn an.
    „Die Qual hat bald ein Ende", sagte er röchelnd. „Hörst du die Signale? Sie verkünden uns das Heil. Wir sind in Hirdobaan, und schon bald werden wir die begehrten Waren haben. Vielleicht schon heute!"
    Ein schriller Pfeifton ertönte, die meisten Gefangenen sprangen auf.
    Er blickte zu einem etwa einen Meter dicken Rohr hinüber, das von der Talsohle der Schlucht bis zu einem tiefen Einschnitt in der felsigen Wand der Schlucht hinaufführte. Es rauschte und polterte laut, als Versorgungsgüter durch das Rohr hinabrutschten.
    Viele Gefangene drängten sich gierig um das Ende des Rohrs, um die Güter in Empfang zu nehmen.
    Es waren keine Imprint-Waren, sondern Nahrungsmittel und Wasserbehälter.
    Arish Mantel wartete. Er wußte, daß er sich Zeit lassen konnte. Bisher hatten die Hamamesch ausreichend Versorgungsgüter geschickt.
    Er war nur an gekochtem und getrocknetem Mehl und

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