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1756 - Herr der Milchstraße

Titel: 1756 - Herr der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wasser interessiert. Alles andere war für ihn ungenießbar.
    Vor allem die gegarten Fische erregten seinen Widerwillen. Sie kamen in klebrige Blocks gepreßt zu ihnen und verbreiteten einen für ihn unerträglichen Gestank; nur ein einziges Mal hatte er versucht, etwas davon zu essen.
    Danach war ihm übel geworden, und seitdem war er davon überzeugt, daß die Hamamesch mit diesem Fisch lediglich ihre Abfälle schickten.
    Die meisten Gefangenen ließen sich von dem Gestank nicht abschrecken.
    Sie hatten Hunger, und sie schlangen in sich hinein, was die Hamamesch ihnen zu essen gaben.
    Arish Mantel stand auf und ging an dem Rohr vorbei zu einer Felsnische. Darin befand sich ein Monitor. Als er an das Gerät herantrat, leuchtete ein Licht auf.
    Es zeigte ihm an, daß er von einer Kamera erfaßt wurde. Auf dem Monitor erschien das Gesicht eines Hamamesch.
    „Wie lange soll das noch dauern?" fragte Arish Mantel verzweifelt. „Wir bekommen zuwenig Wasser.
    Menschen benötigen mehr Wasser. Seht euch die Gefangenen an: Sie verdursten. Die Sonne ist zu heiß, und die Luft ist zu trocken für uns. Wir ertragen das nicht."
    „Ihr erhaltet genügend Wasser", antwortete der Verbindungsoffizier der Hamamesch.
    Es war zum Verzweifeln. Die Hamamesch waren keinem Argument zugänglich. Sie blieben stur.
    Der Hamamesch brach die Verbindung ab, und der Monitor wurde dunkel. Mantel kehrte an seinen Platz zurück und ließ sich wieder auf den Boden sinken.
    Wenn nicht bald Hilfe kam, würden die Gefangenen nicht überleben.
    Er blickte kopfschüttelnd zum Himmel hinauf, der sich strahlend blau über ihm wölbte. Ein einziger Stern war zu sehen.
    Woher sollte Hilfe kommen?
    Die Milchstraße war unendlich weit entfernt, und niemand dort konnte ahnen, wie es um annähernd 4000 Menschen stand, die als Gefangene in die Hände der Hamamesch gefallen waren.
     
    *
     
    Gucky materialisierte mit Gordon in einem Hangar des Posbi-Raumers.
    „Oh, Mann!" stöhnte der Terraner, als er sich im Hangar umsah. „Was ist denn hier passiert?"
    Vier Beiboote standen in der Halle. Bei allen waren die Schleusen und die verschiedenen Reparaturklappen, die Zugang zu den an der Peripherie liegenden Systemen ermöglichten, geöffnet. Zahllose Einzelteile waren herausgerissen worden, als ob es jemandem darauf angekommen wäre, die kleinen Raumschiffe auszuplündern.
    „Was für ein Wahnsinn", sagte Gordon. „Jemand hat erst einmal alles zerstört und dann festgestellt, daß er die Dinge doch nicht brauchen kann. Das müssen Narren gewesen sein."
    „Oder Imprint-Süchtige, die ihren Verstand verloren haben", entgegnete Gucky. „Vielleicht haben sie nach Hamamesch-Waren gesucht und sind wütend geworden, weil sie nichts gefunden haben."
    Sie glitten mit Hilfe der Gravo-Paks hinaus auf einen Gang. Hier bot sich ihnen ein leicht verändertes Bild.
    Nicht ausschließlich technische Teile und herausgerissene Geräte lagen auf dem Boden, sondern auch Abfall aus den Nahrungsautomaten, medizinisches Material, Papiere und gebrauchte Kleidungsstücke.
    „Das sieht aus, als ob es jemand darauf angelegt hätte, alles wegzuwerfen, was nicht fest verklebt ist", stellte der Techniker kopfschüttelnd fest. „Mich wundert, daß die Leute hier nicht auch ihre Notdurft verrichtet haben."
    Gucky fuhr sich mit der Hand über die Nase.
    „Danach riecht es wirklich nicht."
    Sie schwebten durch den Gang bis zu einem Liftschacht. Als sie sich diesem näherten, vernahmen sie Stimmen von Hamamesch. Sie sprachen Hamsch, und da Gucky und Gordon mit Translatoren ausgerüstet waren, verstanden sie, daß sie sich über technische Geräte unterhielten.
    Sie waren auf der Suche nach High-Tech, und sie waren davon überzeugt, daß es genügend davon an Bord des Fragmentraumers gab. Allerdings war ihre Suche bisher noch nicht von Erfolg gekrönt worden.
    Gordon trat vorsichtig an den Antigrav-Schacht heran, und er sah, daß sich Hunderte von Hamamesch darin bewegten. Es war ein ständiges Kommen und Gehen.
    Die Hamamesch traten aus den seitlichen Öffnungen, glitten ein Stück im Schacht nach oben oder - auf der dafür vorgesehenen Seite - nach unten und verschwanden wieder in den Seitengängen, während andere erschienen. Viele von ihnen trugen erbeutete Gegenstände mit sich herum; nicht wenige prahlten damit, besondere Schätze entdeckt zu haben.
    Gucky versetzte einem Teller mit Speiseresten einen Tritt und beförderte ihn in den Schacht hinein, wo er sanft nach unten

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