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1757 - Endstation Tod

Titel: 1757 - Endstation Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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etwas zu erfüllen hatte. Und deshalb mußte aus dem Weg, was ihn daran hindern konnte.
    „Bleib stehen, Cyrn!" schrie Origer. „Verdammt, ich ..."
    Sein Schutzschirm flackerte, dann gab er den Geist auf. Origer sah, daß er schutzlos war, und tobte nur noch mehr. Seine Leute waren geflüchtet oder verbargen sich. Und Cyrn Dow reagierte wie ein Roboter.
    Er paralysierte den Kommandanten und sprang über den reglos Zusammengesunkenen hinweg, auf das Schott zur Nebenzentrale zu.
    „Pona!" rief er. „Sydley! Es ist vorbei. Ihr habt nichts mehr zu befürchten. Gebt auf und kommt heraus. Ich verspreche euch, daß ihr nach Hirdobaan kommt."
    Über eine Optik mußten sie ihn sehen, wogegen er noch nicht sah, was sie jetzt taten und ob es schon zu spät für jede Rettung war; ob sie der Syntronik schon den irreversiblen Befehl gegeben hatten.
    „Du bist Origers Anhängsel", hörte er Ponas Stimme. „Wir kennen dich, Dow. Du hast ihm einen Schaukampf geliefert, mehr nicht. Glaubt ihr im Ernst, uns damit täuschen zu können?"
    Er stöhnte und ließ sich auf die Knie sinken, einen Augenblick lang von Mut- und Kraftlosigkeit überrumpelt.
    Diese beiden Bemitleidenswerten lebten in dem Wahn, daß alle anderen gegen sie seien. Warum das so sein sollte, das fragte sich keiner, der erst einmal in solchen Zwangsvorstellungen gefangen war. Und was hatte er ihnen zu bieten, wie konnte er sie noch stoppen? Abgesehen davon, daß sie bei ihm, als Origers „Vertrautem", eine Hinterlist vermuten mußten - wer war er und was konnte er vorweisen, um einen Anspruch anzumelden, daß sie ihm vertrauen konnten? Ausgerechnet ihm, dem zu Recht verdächtigen Nobody aus der Zentrale.
    „Ich meine es ehrlich", sagte er. „Paßt auf." Zuerst warf er seine Kombiwaffe weg, danach zog er den Anzug aus.
    Der Frost - jetzt acht Grad minus - sprang ihn an wie eine Spinne aus Eis. Gleichzeitig weckte sie das in ihm weiter auf, was eben, als er Origer außer Gefecht setzte, nur kurz aufgeflackert war. Er mußte leben!
    „Ich bin schutzlos und unbewaffnet. Bitte laßt mich zu euch kommen - als euer Partner oder eure Geisel. Ich will nicht, daß viele tausend Leute sterben müssen. Ihr wollt es auch nicht." Was taten sie jetzt? Was geschah hinter diesem verriegelten Schott? „Also öffnet mir - bitte."
    „Das ist ein neuer Trick", sagte Sydley Artner. Die Stimme kam aus den Lautsprechern im Gang.
    „Sobald das Schott offen ist, werden plötzlich zehn Bewaffnete hinter dir stehen und uns erschießen."
    „Wie kann ich es euch nur begreiflich machen?" rief er aus. Es kam. Was er für halbwegs besiegt gehalten hatte, es kam in ihm hochgekrochen und drängte nach außen.
    Sie waren zu allem fähig. Sie hatten die Schaltung schon längst gegeben, den Befehl an den Syntron. Wie lange noch? Minuten oder Sekunden? Wie viele Atemzüge konnte er noch nehmen?
    Cyrn wagte einen allerletzten Versuch. Er entledigte sich seiner Bekleidung, bis er vollkommen nackt im Frost des Schiffes vor dem Schott stand. Sein Atem wehte in weißen Nebeln davon. Er streckte die Arme von sich, spreizte die Beine.
    „Seht ihr jetzt, daß ich keine Tricks versuche? Ich bin waffenlos, und selbst wenn eure zehn eingebildeten Kämpfer erschienen und ihr Feuer eröffneten - ich wäre der erste, der darin verglühte."
    „Warum tust du das?" fragte die Stimme der Frau.
    Cyrn wollte antworten. Er glaubte schon, daß er aus dieser Stimme Zweifel heraushörte, aber da kam eine andere Nachricht aus den Lautsprechern: „Cyrn, hier spricht Vany! Sie haben die Sprengung aller Systeme eingeleitet, an die sie herankommen! Wir können nichts tun. In knapp einer Minute fliegen wir zuerst aus dem Hyperraum, und dann in die Luft! Du kannst sie auch nicht mehr aufhalten, es ist vorbei!"
    Ich muß leben.
    Die Stimme der Akonin hallte in seinem Bewußtsein wider, während etwas anderes die Kontrolle übernahm.
    Er sah vor sich das Schott. Hinter ihm wußte er die beiden Süchtigen, die sich nicht damit zufriedengaben, sich ihrem Wahn selbst zu opfern. Die lieber viele Tausende von Menschen und anderen Intelligenzen mit in den Tod rissen - nur weil sie in dem Irrglauben lebten, irgend jemand wolle nicht, daß sie nach Hirdobaan kämen.
    Cyrn sah das Schott und stellte sich vor, daß es nicht mehr da wäre, einfach weg, aus dem Universum geblasen.
    Dann war es fort.
    Cyrn sah in die Nebenzentrale. Er sah sie dort sitzen, die Finger fieberhaft über Konsolen gleitend, sie selbst Befehle sprechend, zu

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