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176 - Geliebter Höllenkater

176 - Geliebter Höllenkater

Titel: 176 - Geliebter Höllenkater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Es geschah vor meinen Augen.«
    »Das ist ja noch grauenvoller. Konnten Sie es denn nicht verhindern?«
    Paul schüttelte niedergeschlagen den Kopf. Er erzählte, auf welche Weise sich Warren Adams umgebracht hatte.
    »Ich finde, kein Mensch hat das Recht, das Leben, das ihm Gott gab, wegzuwerfen«, sagte Sarah Skywalker. - »Das ist auch meine Meinung«, pflichtete ihr Paul Kaufman bei.
    »Was ich nicht begreifen kann, ist, daß Warren dabei noch jubelte, als würde er sich wahnsinnig auf den Tod freuen.«
    Sarah Skywalker beendete ihre Arbeit und betrachtete mit einigem Stolz ihr Werk. »Die Kratzer werden rasch heilen«, versicherte sie ihrem Untermieter.
    »Ich danke Ihnen«, sagte Paul. »Allein wäre ich damit nur schlecht zurechtgekommen.«
    »Ich habe Ihnen gern geholfen. Morgen sehe ich mir die Verletzung wieder an.«
    Paul bedankte sich noch einmal und begab sich nach oben. Er schloß das Fenster, durch das die seltsame Katze gesprungen war, und legte sich aufs Bett.
    Ein eigenartiger Strom begann ihn zu durchfließen.
    ***
    Tucker Peckinpah erreichte uns telefonisch im Haus der Sutherlands. Ich sprach mit dem Industriellen, und er bombardierte mich mit einigen trüben Neuigkeiten: Nach George Dawson hatte sich auch Warren Adams das Leben genommen. Voller Freude! Wie Dawson. Und wie dieser war auch er zuvor von einer räudigen Katze verletzt worden.
    Doch damit war Tucker Peckinpahs Bericht noch nicht zu Ende. Er erzählte mir noch, daß sich Dawsons und Adams’ Leichen aufgelöst hatten.
    Wie Captain! dachte ich grimmig.
    Nach dem Gespräch informierte ich Mr. Silver.
    »Sieht irgendwie nach einem Rachefeldzug aus«, sagte der Ex-Dämon nachdenklich. »Lennie führt Vergeltungsschläge gegen jene, die schuld an seinem Tod sind. Gegen Captain, weil er ihn auf die Straße jagte. Gegen George Dawson, weil er es zuließ. Gegen Warren Adams, weil er den Motorroller lenkte. Bleibt Paul Kaufman übrig.«
    »Der saß doch nur auf dem Roller hinten drauf.«
    »Er war am Unfall mit beteiligt«, sagte Mr. Silver. »Ich fürchte, der Kater wird auch ihn nicht ungeschoren lassen. Und wenn das erledigt ist, wird er sich anderen Aufgaben zuwenden. Aufhören wird er mit Sicherheit nicht.«
    Was Mr. Silver gesagt hatte, beunruhigte mich. Jemand mußte sich um Paul Kaufman kümmern. Über dem jungen Mann schwebte eine große Gefahr - wie ein Damoklesschwert, das jederzeit herunterfallen konnte.
    »Du bleibst hier«, sagte ich zu meinem Freund. »Ich fahre zu Kaufman.«
    Der Ex-Dämon nickte. »Okay, Tony.«
    »Hoffentlich hatte er noch nicht Besuch von Lennie«, brummte ich.
    ***
    Paul Kaufman schloß die Augen und gab sich ganz dem eigenartigen fremden Gefühl hin, das ihn durchpulste. Seine Gedanken begannen um einen Kern zu kreisen, der nicht zu erkennen war. Dieser unbestimmte Mittelpunkt war in bläulichen Nebel gehüllt, in wabernde Dämpfe, die so dicht waren, daß kein Blick sie durchdringen konnte.
    Neugier erwachte in Paul Kaufman. Er wollte wissen, was sich hinter diesen sich drehenden Dämpfen befand.
    Seine Gedanken konzentrierten sich immer intensiver auf dieses geheimnisvolle Zentrum, und je stärker er sich damit befaßte, desto tiefer drangen die Gedanken in den Nebel, der fortwährend die Form veränderte, ein.
    Bald kam sich Paul wie ein Teil dieses Nebels vor. Die Dämpfe bekamen Befehlsgewalt über ihn. Sie bestimmten sein weiteres Handeln.
    Paul stand auf.
    Er mußte etwas tun, hatte zu gehorchen. Es fiel ihm nicht schwer, denn das, was ihm aufgetragen wurde, erschien ihm verheißungsvoll und erstrebenswert zu sein. Die große Erfüllung erwartete ihn, lange gehegte Wünsche würden wahr werden. Er würde nicht mehr dick sein, Mädchen würden ihn umschwärmen. Er würde Warren Wiedersehen, und es würde ihnen beiden so gut gehen wie nie zuvor.
    Er mußte nur den Schritt tun.
    Den Schritt in die strahlende Ewigkeit!
    Paul war dazu bereit. Er freute sich auf das ewige Glück, das ihn erwartete. Es fiel ihm nicht auf, daß er verklärt lächelte. Er entrückte allem Irdischen immer mehr, und er sehnte sich nach diesem anderen, unbeschwerten Leben.
    Wie er es sich verschaffen konnte, wußte er.
    Vorsichtig näherte er sich der Tür und öffnete sie. Er hörte Sarah Skywalker aus dem Wohnzimmer kommen und die Halle durchqueren. Sie verließ das Haus.
    Eine günstige Gelegenheit für Paul Kaufman.
    Sarah Skywalker ging durch den Vorgarten und öffnete den Postkasten, der wieder einmal mit Reklamematerial

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