Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich in Doktor Simmons Büro kennengelernt hatte, erbarmte sich meiner und brachte mir einen Pott Kaffee. Sie und noch eine Kollegin versahen hier den Nachtdienst.
    Ich bedankte mich, trank einige Schlucke, und es war schnell zu merken, dass er nicht aus dem Automaten stammte.
    »Sehr gut«, lobte ich das Getränk. »Genau das habe ich jetzt gebraucht.«
    Die Schwester, eine rundliche Person mit leicht geröteten Wangen, lächelte. »In gewissen Dingen sind sich doch fast alle Menschen gleich. So ein Kaffee tut gut. Ich für meinen Teil brauche ihn einfach.«
    »Da sind wir einer Meinung.«
    Sie rückte etwas näher an mich heran. Mit dem Kinn wies sie in Richtung Tür. »Bitte, ich will ja nicht zu neugierig sein, aber die Patientin, die dort liegt, ist das wirklich eine Staatsanwältin?«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Wie im Fernsehen?«
    »So ähnlich.«
    Sie rieb ihre Hände. »Ist ja richtig spannend. Fast wie im Fernsehen. Ich bin nämlich ein Fan von Krimi-Serien, da spielen ja auch oft Staatsanwältinnen mit.«
    »Ja, das denke ich mir.«
    »Schauen Sie denn keine Serien?«
    Ich wollte mich nicht auf eine lange Diskussion einlassen und sprach davon, dass ich Krimis genug in meinem Berufsleben hatte. Da lachte sie auf und schlug gegen ihre Stirn. »Ja, meine Güte, das hatte ich ganz vergessen. Sie sind ja Polizist und halten hier Wache.« Sie senkte ihre Stimme. »Glauben Sie denn, dass der Patientin etwas passiert? Was meinen Sie?«
    »Nein, ich bin ja hier. Und Sie auch.«
    »Oh, danke für das Vertrauen.«
    Ja, ja, sie war zwar lieb und nett, aber ich wollte sie loswerden. Deshalb deutete ich auf die Zimmertür und flüsterte: »Ich muss mal nach der Patientin schauen.«
    »Ja, tun Sie das. Ich denke, dass alles bei ihr normal ist. Denn irgendwelche Alarme hat es nicht gegeben. Da kann man schon beruhigt sein.«
    »Das denke ich auch.« Ich lächelte ihr zu. »Bis später.« Dann drehte ich mich um und öffnete behutsam die Tür des Krankenzimmers, um nach Purdy zu schauen.
    Sofort wusste ich, dass etwas verändert war. Da hatte niemand ein Bett umgestellt oder ein Fenster geöffnet, es war eine Veränderung, die ich erst mal nur fühlen konnte und wobei sich auch mein Herzschlag beschleunigte.
    Ich schloss die Tür und schaute zunächst mal zum Bett hinüber. Dort lag Purdy Prentiss, und ihr Anblick beruhigte mich zunächst. Als ich jedoch näher an sie heran kam, da hörte ich die Atemzüge, und die gefielen mir gar nicht. Man konnte sie als schnell und keuchend bezeichnen, aber mir kam auch der Vergleich mit einem Röcheln in den Sinn. Dieses Geräusch schockte mich so, dass ich auf der Stelle anhielt und sogar darüber nachdachte, dem Arzt Bescheid zu geben.
    Das ließ ich dann bleiben und näherte mich der Staatsanwältin, die mich nicht wahrnahm, denn sie hielt ihre Augen geschlossen. Das wäre kein Problem gewesen, wenn sie sich nicht so hektisch bewegt hätte, was bei mir ein großes Misstrauen hinterließ.
    Deshalb trat ich so dicht wie möglich an das Bett heran. Ich sah die Geräte in meiner direkten Nähe, aber keine Kurve zuckte aufgeregt hin und her.
    Es blieb alles normal.
    Und trotzdem war für mich nichts mehr normal. Purdy Prentiss musste irgendeinen Kontakt bekommen haben, um überhaupt so reagieren zu können.
    Von allein passierte so etwas nicht.
    Ich hatte sie bisher noch nicht angesprochen. Das änderte ich jetzt und beugte mich zu ihr hinab. Ihre Augen waren nicht mehr geschlossen, aber ich wusste nicht, ob sie mich überhaupt sah. Ihr Blick hatte so etwas Fremdes an sich, und mir rann es kalt den Rücken hinab, als ich sie anschaute und auch die Schweißschicht auf ihrem Gesicht bemerkte.
    Ich traute mich nicht, sie in diesem Zustand anzusprechen. Deshalb wollte ich warten, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte, aber darauf deutete nichts hin, denn noch immer warf sie sich von einer Seite zur anderen und stieß dabei keuchende Laute aus.
    Jetzt riskierte ich es und legte beide Hände auf ihre Schultern. Ich hatte nicht damit gerechnet, sofort einen Erfolg zu erzielen, aber ich hatte Glück, denn kaum lagen meine Hände auf ihrem Körper, da wurde sie ruhiger.
    Ich sah mich wirklich nicht als Guru an, doch war ich schon froh, dass sich Purdy nicht mehr so aufregte. Sie lag jetzt still im Bett und versuchte, ihren Atem unter Kontrolle zu bringen. Der Schweiß blieb auf ihrer Stirn liegen, ihre Lippen zitterten, und ich warf einen Blick auf die Instrumente, um

Weitere Kostenlose Bücher