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1762 - Monsterliebe

1762 - Monsterliebe

Titel: 1762 - Monsterliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das?«
    »Ich habe beim ersten Mal nicht an ihr gezerrt, hier ist eben alles anders. Ein altes Haus mit einer verschrobenen Bediensteten und einem Privatgelehrten. Ich komme mir fast in eine andere Zeit versetzt vor.«
    »Kann ich mir denken.«
    Der Templer bewegte sich wieder auf das Bett zu und setzte sich darauf. »Du hast also gehört, es hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst. Keine großen Probleme.«
    »Freut mich, das zu hören.«
    »Dann bis später, John.«
    »Ja, halte die Ohren steif.«
    Das war es gewesen. Godwin de Salier fragte sich, ob er zufrieden sein sollte. Im Prinzip schon. Er würde nach dem Essen mit dem Professor reden und war gespannt, ob das Gespräch sie auch weiterbrachte. Im Moment hatte er noch Zeit. Er konnte sich in seinem Zimmer aufhalten, sich Gedanken machen oder durch ein Fenster schauen. Probleme gab es nicht, und er hatte eigentlich locker sein müssen, was er allerdings nicht war.
    In ihm steckte eine gewisse Spannung. Er war leicht aufgeregt. Wohl fühlte er sich nicht, obgleich er sich sagte, dass er nicht von Feinden umgeben war. Er hatte eher den Eindruck, dass er Teil eines Spiels war, dessen Regeln er nicht kannte.
    Und das befremdete ihn.
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Dann überlegte er, ob er seine Reisetasche auspacken sollte. Viel enthielt sie nicht. Einer wie er brauchte nicht viel.
    Zeit hatte er und dachte darüber nach, wie er sie totschlagen sollte. Godwin war jemand, der nicht untätig sein konnte. Er nahm sich vor, das Zimmer zu verlassen, um sich auf dieser Etage umzuschauen. Der eine oder andere Blick in die verschiedenen Zimmer konnte bestimmt nicht schaden.
    Er wollte schon gehen, als er stehen blieb, als hätte man ihn mit einem Schlag gestoppt.
    Es war kein Schlag gewesen, sondern ein leicht dumpfes und polterndes Geräusch.
    Er wusste auch, woher es ihn erreicht hatte.
    Aus dem großen Schrank!
    ***
    Im ersten Augenblick wollte er darüber lachen. Durch seinen Kopf schossen zahlreiche Vermutungen, von Bildern begleitet. Dass sich jemand im Schrank versteckte, um ihn zu erschrecken. Das jedenfalls dachte er, aber das traf nicht zu. Er wollte das Gehörte nicht ins Lächerliche ziehen. Dieses Geräusch hatte es tatsächlich gegeben, und der Templer überlegte, was er unternehmen sollte.
    Nachschauen, das war sicher. Er würde auch vorsichtig sein müssen. Eine Waffe besaß er nicht. Aber er wusste schon, wie man sich wehrte oder verteidigte.
    Aber gegen wen?
    Das war die große Frage. Er wusste es nicht. Er konnte sich auch keinen Gegner vorstellen, und das dumpfe Geräusch hatte sicherlich einen völlig harmlosen Grund.
    Vor dem zweitürigen Schrank war er stehen geblieben. Die Türen waren geschlossen. Das Möbelstück reichte fast bis zur Zimmerdecke, die höher war als in einem normalen Gebäude.
    Er legte ein Ohr gegen die rechte Tür und horchte. Es war nichts zu hören. Kein Knacken, kein Brechen oder ein anderer Laut, der ihn misstrauisch gemacht hätte.
    Natürlich hatte der Schrank Schlösser. Schlüssel sah er nicht. Die Türen konnten angedrückt sein und nicht abgeschlossen. So etwas passte nicht zu einem Gästezimmer.
    Was verbarg sich hinter den beiden Türen? Der Schrank war in seinem Innern geräumig genug, um irgendwelche bösen Überraschungen zu verbergen, die dann zum Vorschein kamen, wenn er die Tür öffnete.
    Er versuchte es. Die Türen hatten zwei Minigriffe aufzuweisen. Er konnte die eine Seite bequem aufziehen, hielt für einen Moment den Atem an und schaute ins Dunkel hinein, das den Schrank in seinem Innern ausfüllte.
    Godwin spürte eine kleine Erleichterung und schaute in den Schrank, der jetzt etwas erhellt wurde, weil das Licht aus dem Zimmer in ihn hinein fiel. Godwin musste nicht erst noch mal hinschauen, um festzustellen, dass sein Blick in einen leeren Schrank gefallen war. Es gab zwar über ihm eine Stange, aber dort hing keine Kleidung. Das Licht fiel auch bis an die hölzerne Rückwand.
    Der Templer wollte es genau wissen. Er beugte sich in den Schrank hinein, drehte den Kopf nach rechts, dann nach links und bekam nichts Ungewöhnliches präsentiert.
    Wahrscheinlich hatte er sich geirrt und sich das Geräusch auch nur eingebildet. Es war in diesem alten Haus alles möglich, aber es hatte ihn kein Monster aus dem Schrank begrüßt.
    Die Ecken konnte er nicht einsehen. Da Godwin Zeit hatte und zu den gründlichen Menschen gehörte, wollte er auch dorthin schauen. Eine Taschenlampe steckte in einer

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