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1763 - Würfel des Todes

Titel: 1763 - Würfel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Begleiter der Reihe nach an, Indra und Fink neben sich, die anderen drei über Monitor. Sie nickten, bis auf Indra Priatar Jonos. Die Frau von Tabeling II, etwa 1,80 Meter groß und auf den ersten Blick schwächlich gebaut, wich seinem Blick aus. Ihre Augenlider hatten sich leicht grau verfärbt, bei ihr immer ein Zeichen dafür, daß sie auf irgend etwas äußerst sensibel reagierte - und Indra reagierte fast immer auf alles sensibel.
    Wahrscheinlich dachte sie jetzt daran, daß es sich bei dem Containerplaneten um eine Wasserwelt handelte - auf der bei den geschätzten Temperaturen um knapp vierzig Grad Celsius viel Wasser verdampfte, kondensierte und als Regen wieder in den Ozean zurückkehrte.
    Bully nahm den Blick von dem blassen Gesicht mit den langen, dunklen Haaren und den ebenso dunklen Augen. Er mußte sich auf das Ausschleusen der Jet konzentrieren, davon hing alles Weitere ab. Genauer gesagt: auf den Abschuß des Beiboots, das Herausschleudern aus dem Hangar.
    Natürlich war die CIMARRON beim Sturz aus dem Hyperraum von den Fermyyd-Einheiten geortet worden. Daß sie dennoch stillgehalten hatten, konnte darauf zurückzuführen sein, daß sie nur den Auftrag hatten, den Planeten abzuriegeln, und nichts unternehmen durften, das eine Lücke in dem Raster öffnen konnte, mit dem sie Torresch wie die Knotenpunkte eines vollkommenen Kugelnetzes umgaben.
    Die CIMARRON war nicht einmal angefunkt worden. Bully nahm an, daß die Kommandanten der Fermyyd ihren Auftraggebern inzwischen berichtet hatten und auf Antwort und Anweisungen warteten - vielleicht sogar aus dem Zentrum Hirdobaans.
    Die CIMARRON hatte sofort nach dem Hyperraum-Austritt stark abgebremst und war, Lichtminuten von den Fermyyd entfernt, zum Stillstand gekommen, um die Polizeitruppe der Kleingalaxis nicht unnötig und vorzeitig zu provozieren.
    Das änderte sich jetzt.
    Ian Longwyn befahl in dem Augenblick, als er von Bull das „Bereit" bekam, vollen Schub und Kurs genau auf die Containerwelt zu. Die CIMARRON beschleunigte aus dem Stand. Sie verwandelte sich in ein tobendes Ungeheuer, das immer schneller auf die Regenbogenschiffe zuraste. Jeder Kommandant dort mußte annehmen, das keilförmige Raumschiff der Galaktiker wolle mit brachialer Gewalt den Absperrgürtel durchbrechen.
    Die Zeit war so bemessen, daß die CIMARRON in zweieinhalb Minuten so nahe heran war, um das Feuer aus allen Geschützen auf die Regenbogenschiffe zu eröffnen. Dabei lag es gar nicht in Bulls Absicht, auch nur eines von ihnen abzuschießen. Die Strahlbahnen würden haarscharf an ihnen vorbeifahren und einige im Torresch-Ozean mächtige Fontänen aufsteigen lassen, aber das würden die Fermyyd erst erkennen, wenn es für sie zu spät war.
    Natürlich würden sie zurückschießen, und genau das war der heikelste Punkt in der ganzen Planung. Die Chancen, den Planeten lebend zu erreichen, standen für Reginald Bull und seine Gefährten etwa fünfzig zu fünfzig. Fünfzig Prozent Wahrscheinlichkeit dafür, daß das Unternehmen gelang - das bedeutete allerdings nicht, daß die anderen fünfzig Prozent unbedingt den Tod bedeuteten.
    Die Chance, von einem Strahl der Fermyyd vernichtend getroffen zu werden, waren eher gering.
    Eher war zu befürchten, daß die GRIBBON durch einen solchen Zufallstreffer manövrierunfähig und von den Pantherähnlichen aufgebracht wurde.
    Und dann, nach genau 2:55 Sekunden, würde die CIMARRON abdrehen. Longwyn würde sie, wenige hunderttausend Kilometer vor den Regenbogeneinheiten, an diesen vorbei „hochziehen" und schräg am Planeten vorbei zurück in den freien Raum jagen. Doch bevor er sich auf diese Art entfernte, würde sich das Hangarschott geöffnet haben und die Space-Jet mit ihren sechs Personen Besatzung aus dem Keilschiff geschossen werden - ein zwanzig Meter großes Objekt ohne laufenden Antrieb, ohne Schutzschirme, ohne irgendwelche laufenden Energieerzeuger und - Verbraucher.
    Sie war wie ein Asteroid, ein winziges, nicht zu ortendes Objekt, das erst weit hinter den gegnerischen Linien mit dem nötigen Bremsmanöver begann.
    Die Planung war so, wie Bully sie liebte: einfach und daher mit den größten Chancen auf Erfolg.
    Er wußte allerdings auch, daß er auf der CIMARRON eine Mannschaft hatte, die im Zusammenspiel mit den Computern diese Aktion erst ermöglichte. Andernfalls hätte er sich etwas anderes einfallen lassen, denn er war im Prinzip kein Selbstmörder - nur gelegentlich ein bißchen, und vor allem

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