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1777 - Ende eines Unsterblichen

Titel: 1777 - Ende eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fleisch- oder besser Fettberg wirst, wie es Dan-Sandin zu Lebzeiten war. Du siehst ihm ähnlich, und wenn du so weiterfrißt wie bisher, kannst du in ein paar Tagen behaupten, Dan-Sandin zu sein, dessen göttliche Kraft ein Wunder bewirkt und dich um viele Jahre verjüngt hat. Alle werden dir glauben und mehr noch als bisher dem Sandin-Kult verfallen."
    „Du lügst!"
    „Doch du hast den Fehler gemacht, uns als Feinde zu behandeln. Und das wird dazu führen, daß alle Sandins von dem Betrug erfahren. Damit ist die Legende von dem unsterblichen Dan-Sandin zu Ende. Und da du dafür verantwortlich bist, wirst du es sein, der Dan-Sandin seiner Göttlichkeit und Unsterblichkeit beraubt. Am Schluß bleibt nur ein dicker Fettkloß von dir, der Lichtjahre davon entfernt sein wird, so mächtig zu sein, wie Dan-Sandin es war!"
    Radan-Mech schrie auf vor Wut. Er riß einige Fetzen Stoff aus seinem Kissen heraus und schleuderte sie auf den Galaktiker. Doch er erreichte ihn nicht.
    „Ruf deine Leute zurück, Fettwanst", riet Gucky, „oder ich sorge dafür, daß sich die Türen öffnen und daß alle hierherkommen und dich sehen können!"
    Radan-Mech hörte, daß eine Tür ging. Sicnar kehrte zurück.
    Der Oberpriester rief den Namen des Götterboten, und dann zeigte er auf die Stelle, an der Bruchteile von Sekunden zuvor der Galaktiker gewesen war. Doch nun war niemand mehr da. Der Mausbiber war verschwunden.
    „Was ist in dich gefahren?" fragte der Götterbote, der vom schnellen Lauf vollkommen außer Atem war. „Hast du den Verstand verloren?"
    „Ich fürchte, damit hast du vollkommen recht!" stöhnte Radan-Mech.
    Sicnar fuhr zornig auf ihn zu. Er hob die Fäuste, um ihn zu schlagen, schreckte jedoch im letzten Moment vor einem derartigen Gewaltakt zurück, als Radan-Mech sich aufrichtete, ebenfalls die Hände zu Fäusten ballte und ihn mit seinem Auge anstarrte. Resignierend ließ der Götterbote die Fäuste sinken.
    „Du hast den göttlichen und unsterblichen Dan-Sandin getötet", sagte er anklagend.
    „Das ist nicht wahr!" stammelte der feiste Radan-Mech.
    „Es stimmt", versetzte Sicnar leise. Er ließ sich auf den Boden sinken und schlug die Hände vor das Gesicht. „Du hast alles zerstört."
    „Warum? Ich verstehe dich nicht. Sag mir doch endlich, was vorgefallen ist!"
    „War einer der Galaktiker bei dir?" fragte Sicnar.
    „Ja", antwortete Radan-Mech. „Bis vor wenigen Sekunden,"
    „Alles, was du mit ihm besprochen hast, war überall im CHASCH zu hören", berichtete der Götterbote. „Eure Stimmen kamen aus den vielen Lautsprechern, die wir überall im CHASCH aufgestellt haben. Mit einem Trick müssen die Galaktiker die Lautsprecheranlage eingeschaltet haben. Als ich sie endlich abschalten konnte, war schon alles zu spät. So konnte jeder hören, was du mit dem Galaktiker geredet hast. Jetzt wissen alle, daß Dan-Sandin tot ist und daß du seine Rolle übernehmen solltest. Niemand wird jetzt noch glauben, daß Dan-Sandin unsterblich war und daß einer von uns jemals unsterblich werden könnte!"
    Radan-Mech war so bestürzt, daß er lange Zeit kein Wort über die Lippen brachte. Er zweifelte nicht daran, daß dieser Gucky für das Einschalten der Lautsprecheranlage verantwortlich war.
    „Wir werden hart arbeiten müssen, damit nicht alles zusammenbricht", sagte er schließlich. „Wir ändern unseren Plan. Jetzt werden wir Dan-Sandin im CHASCH bestatten. Wir werden das CHASCH zu einem riesigen Mausoleum für Dan-Sandin machen, so daß es in späteren Generationen zu einem Wallfahrtsort für alle Sandins werden wird."
    Sicnar blickte ihn erstaunt an; sein Respekt vor Radan-Mech wuchs. Mit diesem Entschluß bewies der Oberpriester, daß er weitaus mehr Format hatte, als er ihm bisher zugebilligt hatte.
    „Und die Galaktiker?" fragte Sicnar.
    „Wir versuchen, sie zu töten", beschloß der Oberpriester. „Sie müssen für das bestraft werden, was sie getan haben. Von jetzt an gibt es keine Rücksicht mehr. Wir setzen alle Mittel gegen sie ein, die wir haben. Sie beflecken unser Heiligtum, und das können wir nicht hinnehmen. Durch ihre Anwesenheit gefährden sie unsere gesamte Existenz. Schon deshalb müssen wir sie bekämpfen. Setzt schwerste Waffen gegen sie ein. Die Galaktiker müssen getötet werden. Wir nehmen sogar in Kauf, daß ein Teil des CHASCH dabei vernichtet wird. Was zerstört wird, können wir notfalls wieder aufbauen. Sehr viel größer ist der Schaden für uns, wenn die Galaktiker

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