1777 - Ende eines Unsterblichen
Sandins durchgebrochen?"
„Sie haben ein gewaltiges Loch durch die Felsen gesprengt", antwortete Gucky, der die Gedanken der angreifenden Sandins erfaßte. „Jetzt können sie das recht kleine Prallfeld umgehen. Sobald sie den Schutt weggeräumt haben, können sie bis zu uns vordringen. In ein paar Minuten sind sie soweit."
„Ich werde sie aufhalten", kündigte Icho Tolot an.
Der Haluter griff nach seinem Energiestrahler, einer Waffe, die so schwer war, daß ein Terraner allein sie nie hätte tragen können.
„Du wirst hier gebraucht", hielt ihn der Mausbiber zurück. „Ich übernehme es."
Bevor der Haluter widersprechen konnte, teleportierte Gucky, um hinter den anrückenden Crypers zu materialisieren. Die Sandins waren dabei, Schutt zur Seite zu räumen, um an dem noch immer bestehenden Prallfeld vorbeigehen zu können. Mit einem Schuß aus der Energiekanone ins Gestein hatten sie eine große Höhle geschaffen.
Gucky schwebte mit Hilfe seines Gravo-Paks bis zur Energiekanone, öffnete sie telekinetisch und entfernte auf gleiche Weise einige elektronische Bestandteile der Ladeeinheit, ohne die die Energiekanone garantiert nicht in der Lage war, die nötige Energiekonzentration für einen weiteren Schuß aufzubauen.
„Tut mir leid, Jungs!" rief er. „Das Ding nehme ich lieber mit, damit ihr nicht noch einmal auf dumme Gedanken kommt!"
Die Sandin-Crypers fuhren erschrocken herum; einige von ihnen griffen zu ihren Waffen.
Gucky stemmte die erbeuteten Teile mit beiden Händen in die Höhe und teleportierte erneut.
Dieses Mal materialisierte er auf der anderen Seite des Prallfeldes, das sich als schützender Schirm vor ihm erhob.
Telekinetisch ergriff er den von Icho Tolot abgestellten Projektor, und während die Sandins auf ihn schössen, schleppte er ihn hinter sich her in den abwärts führenden Gang hinein, bis das Energiefeld diesen vollkommen ausfüllte. Somit hatte der Schuß aus der Kanone gewaltige Zerstörungen angerichtet, die Sandins jedoch keinen Schritt näher an die verfolgten Galaktiker gebracht.
Gucky lachte, als vor ihm einige Energiestrahlen ins Prallfeld schössen, ohne ihn erreichen zu können. Dann legte er die erbeuteten Elektroteile auf den Boden, winkte den Crypers spöttisch zu und ließ sich vom Gravo-Pak seines SERUNS in den Gang hineintragen.
*
So groß das Problem der eingedrungenen Galaktiker auch blieb, Radan-Mech dachte nicht daran, sich länger als unbedingt nötig damit zu belasten. Er war sicher, daß sich das Problem früher oder später auch ohne seine Beteiligung lösen würde.
Er konzentrierte sich vollkommen auf eine Frage, die ihm noch wichtiger erschien: seine eigene Machtposition.
Schritt für Schritt ging er die Möglichkeiten durch, die ihm nun blieben.
War Sicnar noch tragbar für ihn, oder mußte er ihn möglichst bald eliminieren lassen, um durch ihn nicht behindert oder gar von ihm verraten zu werden?
Er beschloß, als erstes das Kapitel „Dan-Sandin" abzuschließen.
Der göttliche und unsterbliche Dan-Sandin befand sich an Bord der KAZZAN, die unmittelbar neben dem Zwiebelturm gelandet war.
Genauer gesagt - seine Leiche war an Bord des Raumschiffs. Dort konnte sie nicht bleiben. Sie mußte entweder im Weltraum verschwinden oder ins CHASCH gebracht werden.
Radan-Mech entschied sich dafür, den Sandin-Crypers die Wahrheit zu sagen, die ihnen nun ohnehin schon durch die ungewollte Schaltung der Lautsprecher bekanntgeworden war.
Er rief Sicnar zu sich und befahl ihm, einen würdevollen Sarkophag für Dan-Sandin anfertigen zu lassen und diesen mit dem Leichnam in die Halle des Zwiebelturms zu bringen. Dort sollte der Sarkophag feierlich aufgestellt und zu einem der wichtigsten Elemente des neuen Wallfahrtsortes werden.
„Wann?" fragte Sicnar.
„Sofort!" ordnete Radan-Mech an. „Ich will die Situation so schnell wie möglich geklärt haben."
Sicnar setzte einen Krug mit Brei vor ihm ab, doch der Oberpriester stieß ihn unwillig zur Seite.
„Es reicht", sagte er ärgerlich. „Es wird Zeit, daß ich mein Gewicht reduziere - jedenfalls ein bißchen."
Sicnar fing den Krug mit den Händen auf, bevor er umstürzen und der Brei auslaufen konnte. Er spürte, daß Radan-Mech sich verändert hatte. Sicnar leistete inneren Widerstand gegen ihn, war sich jedoch noch nicht ganz klar darüber, ob er sich durchsetzen würde.
Der Götterbote beschloß, zunächst erst einmal abzuwarten. Er entfernte sich einige Schritte.
Dann blieb er stehen
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