1783 - Das Versteck der Maschtaren
wirkten.
Auf dem Bildschirm erschien die Schrift: „Du bist ein Lumpenhund, daß du den Kindern einen solchen Unsinn erzählst! Die >Silberne Gottheit< wird dir dafür das Fell versohlen!"
Der Patruskee versuchte vergeblich, etwas zu sagen. Die Kinder waren aufmerksam geworden, und ein Stuuhr kam nach vorn. Er blickte auf den Bildschirm und begann laut zu schreien.
Augenblicklich kamen die anderen Kinder heran, lasen den Text und lärmten nun ebenfalls, während der Priester aus dem Raum flüchtete.
Sie waren zunächst erschrocken, freuten sich dann jedoch über den Text, der den verhaßten Lehrer bloßstellte.
Mit sich und seiner Tat zufrieden, wechselte Gucky in den Raum, in den sich der verstörte Lehrer zurückgezogen hatte. Der Patruskee kauerte auf dem Boden und versuchte, seine Gedanken zu ordnen.
Es gelang ihm nur unzureichend.
Nach einer Weile hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden, damit täuschte er sich nicht. Der Mausbiber stand tatsächlich hinter ihm und behielt ihn im Auge. Allerdings hatte er das Deflektorfeld seines SERUNS eingeschaltet, so daß der Prediger ihn nicht sehen konnte.
Verunsichert drehte der Patruskee sich wieder um, legte sich dann aber flach auf den Boden und streckte alle zehn Gliedmaßen von sich. Seine Augen blickten ins Leere.
Gucky durchforstete seine Gedanken; er konnte aus ihnen keine Verbindung zu den Maschtaren erkennen. Daher verließ er den Raum, indem er sein Gravo-Pak einschaltete und sich von einem Antigravfeld tragen ließ.
Erschrocken richtete der Lehrer sich auf, als sich die Tür - wie von Geisterhand bewegt - öffnete und gleich darauf wieder schloß. Er begann an seinem Verstand zu zweifeln.
Doch dann stürzte er aus dem Raum auf den Gang hinaus und rief um Hilfe. Aus einem anderen Raum kam ein Morzet und stimmte augenblicklich in das Geschrei mit ein. Sein Auftritt verfehlte seine Wirkung nicht, denn gleich darauf heulten mehrere Alarmsirenen auf.
Gucky erfaßte die Gedanken von mehreren Patruskee, die - ohne zu wissen, um was es sich handelte - Kampfroboter aktivierten, um Gefahren für den Tempel abzuwehren.
Der Mausbiber kümmerte sich nicht weiter um den Lehrer, sondern glitt unsichtbar und unbehelligt von bewaffneten Patruskee und von Kampfrobotern durch die Tempelanlage. Überall stieß er auf götzengleiche Darstellungen der „Silbernen Gottheit" und Kinder unterschiedlichsten Alters, die von den Patruskee zu religiösen Fanatikern erzogen wurden.
Eine Siegel-Technik gab es nicht, und Transmitteranlagen existierten ebenfalls nicht.
Immer wieder drang der Mausbiber in die Gedankenwelt von Patruskee ein, um etwas über die technischen Einrichtungen herauszufinden. Dann war er sicher, daß der Tempel nur eine Kultstätte, nicht aber das vermutete Versteck der Maschtaren war.
Als er aus dem tiefsten Keller, in dem ein Stromaggregat arbeitete, nach oben stieg, fing er die Gedanken eines Patruskee auf, der in einem der Räume gefangengehalten wurde und dort verzweifelt um seine Freiheit kämpfte. Das „Radwesen" versuchte, die hölzerne Tür seines Verlieses mit den Zähnen zu öffnen, und hatte bereits eine Reihe von Splittern herausgebrochen.
Doch seine Aussichten, aus dem Tempel zu entkommen, waren gleich Null. Selbst wenn es ihm gelang, die Außenmauern zu überwinden, konnte er sich nicht retten. Es gab keinerlei Flugmaschinen und technische Transportmittel.
Wenn die Patruskee aus dem Tempel Verbindung mit der Außenwelt aufnehmen wollten, dann taten sie es über Funk. Versorgt wurden sie mit Hilfe von Fluggeräten, die in Abständen von vier Zehnern kamen.
Wer versuchte, die Wüste zu Fuß zu durchqueren, hatte von vornherein verloren. In dieser lebensfeindlichen Welt konnte niemand länger als ein paar Tix überleben.
Gucky öffnete die Tür telekinetisch.
„Hallo", grüßte er. „Wieso bist du hier gefangen?"
Der Patruskee blickte ihn erschrocken an. Ängstlich und voller Argwohn wich er vor ihm zurück.
Seine Gedanken verrieten, daß er fürchtete, gefoltert und gequält zu werden.
„Wer bist du?" fragte er.
„Ein Freund", versicherte der Mausbiber. „Ich werde dich herausholen; wenn du willst."
*
Cromp blickte bestürzt auf das Lager, auf dem Gucky geschlafen hatte. Es war leer, sein Gast verschwunden.
Während er sich noch fragte, ob er rechtzeitig zu dem Behandlungstermin zurückkehren würde, den er mit Mücke vereinbart hatte, schlug jemand die beiden Metallstäbe gegeneinander, die vor seiner
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