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1784 - Geisterauge

1784 - Geisterauge

Titel: 1784 - Geisterauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier verschwinden«, erklärte ich ihr, »denn ich bin gekommen, um dich mitzunehmen. Hast du das endlich verstanden?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Und?«
    Ihre nächste Antwort bestand aus einem irre klingenden Schrei. Es war so etwas wie ein Startsignal, denn jetzt stürzte sie sich mit der Mordwaffe auf mich, und sie war dabei wie von Sinnen. Nur töten wollte sie...
    ***
    Angriffe mit dem Messer auf mich hatte ich schon öfter erlebt. Ich hasste sie, denn sie waren unkontrollierbar, besonders bei Personen, die den Durchblick verloren hatten. Und mit so einer hatte ich es an diesem Morgen zu tun.
    Sie rannte auf mich zu.
    Ich wusste nicht, wie sie zustechen wollte, und sah ihre plötzliche Bewegung. Es fing mit einem Zucken an, dann bewegte sie ihren rechten Arm zur Seite und holte zu einem gewaltigen Handschlag aus.
    Die Klinge pfiff durch die Luft, sie wurde zu einem blitzenden Etwas und verlor sogar noch einige Tropfen Blut. Der Schrei klang wie der Ton einer Sirene, und dann hatte sie sich zu viel Schwung gegeben und geriet ins Straucheln.
    Ich war auch jetzt auf der Hut, denn sie fing sich schnell, als steckte in ihr ein Motor, der sie wieder auf Touren brachte. Sie kriegte sich nicht mehr ein, sie wurde zu einer Tänzerin, die sich bewaffnet hatte.
    Sarah war nicht mehr auszurechnen. Sie sprang mal dorthin, dann wieder in eine andere Richtung. Sie war schnell, drehte sich, machte einen Ausfallschritt und huschte erneut heran.
    Dabei schrie sie und gab sich damit selbst die nötige Kraft. Sie war wie eine Furie, und das Wichtigste dabei war das Messer, das sie zuckend von einer Richtung in die andere führte, sodass ich mich nicht darauf einstellen konnte.
    Ich musste immer wieder mal zurück und auch zur Seite hin ausweichen. Natürlich hätte ich schießen können, was ich jedoch nicht wollte. Es war das letzte Mittel, um Sarah zu stoppen.
    Sie nahm auf nichts mehr Rücksicht, trat das zur Seite, was ihr im Weg stand, und gab Laute von sich, die mich an die eines Tieres erinnerten.
    Wie sollte ich sie stoppen?
    Ohne das Messer wäre es kein Problem gewesen, mit der Klinge aber hatte ich meine Probleme.
    Einmal sprang sie auf die Tür zu. Dort drehte sie sich um und drückte sich mit dem Rücken gegen die Tür. Ihr Gesicht war nur noch eine einzige Fratze. Sie stieß einen Laut aus, der auch mehr dem eines Tieres glich, und dann passierte etwas, womit wir beide nicht gerechnet hatten. Von der anderen Seite her stieß jemand wuchtig gegen die Tür, und Sarah konnte dieser Bewegung nicht ausweichen.
    Sie bekam die Tür in den Rücken, und dieser Aufprall stieß sie nach vorn, genau auf mich zu. Dabei kam sie durcheinander, bückte sich und verlor dabei die Übersicht.
    Mehr hatte ich nicht gewollt. Bevor sich Sarah auf die neue Lage einstellen konnte, war ich bei ihr. Ob sie das Messer anheben und mich verletzen konnte, das war mir jetzt egal. Sie war noch nicht fertig, aber ich.
    Der Karateschlag erwischte sie genau dort am Hals, wo die empfindlichste Stelle war.
    Sarah sackte zusammen.
    Sie fiel auf den Boden und blieb dort liegen. Es hatte den Anschein, als wäre sie tot, aber das stimmte nicht, trotz des wie gebrochen wirkenden Blicks.
    Sie lag neben einem knallroten Sessel, den sie bei unserem Kampf dorthin geschoben hatte.
    Ich tauchte sofort ab und nahm das Messer an mich. Jane Collins stand neben dem Sessel und schüttelte den Kopf. Sie zeigte einen leicht verständnislosen Blick.
    »Danke, dass du eingegriffen hast.«
    Sie lachte kurz. »Wieso eingegriffen? Es war mehr ein Zufall. Ich habe die Schreie gehört und hatte Angst, dass du den Kürzeren ziehen würdest.«
    Mein Grinsen fiel schief aus. »Das wäre auch beinahe passiert. Diese Sarah hat sehr unkonventionell gekämpft. Sie war wie von Sinnen. Du hast sie gerade noch ablenken können.«
    »Okay, und jetzt?«
    »Hilf mir bitte dabei, sie anzuheben.«
    »Und dann?«
    »Legen wir sie auf die Couch.«
    »Okay.«
    Der Körper war nicht leicht, aber gemeinsam schafften wir es, ihn auf die Couch zu legen.
    Das Gesicht zeigte sich wieder entspannt. Es gab keinen Vergleich mehr mit der hasserfüllten Fratze, die ich noch vor Minuten erlebt hatte. Hier lag eine friedliche Person, die schlafen wollte.
    Jane untersuchte sie nach weiteren Wunden. Sie fand keine und schaute dann in ihr Gesicht. Dabei schüttelte sie den Kopf und flüsterte: »Wie jung sie noch ist, und dann so etwas.«
    »Ja, aber das tat sie nicht aus freien Stücken. Jemand hat sie

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