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1787 - Die Sklaven des Bezirks

Titel: 1787 - Die Sklaven des Bezirks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allerdings um so weniger, je höher sie angesiedelt waren. Auf jeder Terrasse schienen die dort einstmals gehaltenen Tiere um eine Stufe höher entwickelt gewesen zu sein - zunächst noch reine Fische, dann Hybridwesen mit Lungen und Kiemen, danach reine Lungenatmer und schließlich Gliederwesen mit Extremitäten, die ihnen den aufrechten Gang erlaubten.
    Die Roboter entnahmen der Knochensubstanz Proben und analysierten bereits.
    Bei der letzten Ebene handelte es sich um ein Dorf, in dem sich bereits Spuren von Metallverarbeitung, von industrieller Fertigung und sogar von Observatorien fanden.
    Die dort gefundenen Skelette waren von jenen der uns bekannten, zeitgenössischen Hamamesch nicht mehr zu unterscheiden.
    „Sie haben sie hier gezüchtet", sagte Piet Pieters. Täuschte ich mich, oder klang auf einmal selbst seine Stimme belegt, von so etwas wie Mitgefühl getragen? „Sie haben mit Fischen dieses Mondes experimentiert und aus ihnen die Hamamesch gemacht."
    Ich erwiderte nicht, sondern versuchte, in meinen Gedanken das Für und Wider dieser erschreckenden, aber nicht mehr von der Hand zu weisenden Hypothese abzuwägen.
    „Wir fliegen hinauf", sagte ich. „Zu den Kuppel- und Klinkeranlagen."
    Ich zwang mich zur Ruhe angesichts dessen, was wir hier vielleicht aufdecken mochten - und was Bully und seine Begleiter womöglich vor uns gefunden hatten. Waren sie etwa deshalb verschollen?
    Waren jene, die über die Terrarien gewacht und die Anlagen hinter der Steilküste betrieben hatten, ausgestorben oder fortgegangen, oder lebten sie noch hier und beobachteten uns - wie sie Bully und seine Leute beobachtet hatten?
    Ich schauderte bei der nicht abzustellenden Vorstellung, was dieser Mond noch an Ungeheuerlichem für uns bereithalten mochte, und ertappte mich bei dem spontan in den Sinn gekommenen Gedanken: Icho - dies wäre eine Welt für die Drangwäsche gewesen!
     
    5.
     
    Mollen Esker Harror und Harold Nyman hatten keine weiteren Greuel mitzuteilen. Sie begrüßten Myles Kantor knapp, ohne übertriebene Gesten und Floskeln, einfach wie einen Mann, den sie kannten.
    Im Vergleich zu den anderen Galaktikern machten sie einen robusteren Eindruck, wenngleich die Ringe unter ihren eingefallenen Augen ebensowenig über ihren Zustand hinwegtäuschen konnten, wie die übrigen Erschöpfungsanzeichen.
    „Wir müssen Homer G. Adams finden", sagte Nyman zu Kantor. „Wir sind ihm gewissermaßen auf den Fersen."
    „Und?" drängte Kantor. „Wo ist er?"
    „Wir wissen nicht genau, was er konkret vorhat", wich Harror einer Antwort aus. „Aber wir müssen verhindern, daß er im Namen von Gomasch Endredde etwas gegen uns alle unternimmt. Wir sind schon froh, daß wir überhaupt noch leben."
    Mehr bekam Myles nicht aus ihnen heraus. Sie verschwanden spurlos, als sich eine Traube von Verzweifelten um den Aktivatorträger zusammenscharte, die wohl endlich begriffen hatten, daß hier Hilfe zu bekommen war.
    Myles ließ sie sich von Mitgliedern seines Kommandos vom Hals schaffen, beziehungsweise Medo-Roboter zu ihnen beordern. Als er sich mit Mirko Tassak in eine relativ ruhige, geschützte Ecke des großen Raums zurückgezogen hatte, brach es aus ihm heraus: „Alles hat keinen Sinn, solange diese Suggestivstrahlung auf die ehemals Süchtigen wirkt! Nur wenn wir sie abschalten könnten, wäre ihnen wirklich geholfen. Wir können sie alle hier mit Hilfe der Medos hochpäppeln - sobald sie wieder bei Kräften sind, gehorchen sie wieder dem Einfluß, und entgleiten uns." Er stieß einen wütenden Schrei aus. „Und wir können sie nicht alle in Korvetten packen und fortbringen - keine dreißig Millionen!"
    „Inzwischen eher weniger", meinte der Ertruser.
    Kantor sah ihn kalt an.
    „Ich wäre dir dankbar, wenn du deine Kommentare in Zukunft für dich behalten könntest. Was ist mit den Korvetten? Hast du die BASIS erreicht?"
    Natürlich meinte er den Umweg über die CASTOR. Tassak nickte. Sein ohnehin hartes Gesicht wirkte plötzlich noch furchterregender.
    „Wir haben unseren Funkspruch bestätigt bekommen", sagte er düster. „Allerdings war das vielleicht der letzte Kontakt mit der BASIS."
    „Was soll das heißen?" entfuhr es Kantor.
    „Das soll heißen, daß der Bordsyntron der CASTOR viel schneller als erwartet Ausfallerscheinungen zeigt - immer mehr, immer schneller. Wenn meine Meinung gefragt wäre..."
    Er machte eine Kunstpause, und Myles mußte ihn erst auffordern, ohne Schnörkel weiterzureden.
    „Also, wenn ich

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