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1790 - Ende einer Ewigkeit

Titel: 1790 - Ende einer Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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In seinem Fall war's jedoch genug, wenn er irgendwie eingriff, auf irgendeine Weise den natürlichen Schaltrhythmus aus den Fugen brachte. Er konzentrierte sich, versuchte es zumindest, und schlug mit dem verbliebenen Rest seiner Kräfte zu.
    Vor seinen Augen bäumte sich Voltago auf. Der Kyberklon veränderte mitten in der Luft seine Farbe.
    Er wurde schneeweiß, ockergelb, überzog sich unter großer innerer Kälte mit Rauhreif, dann schien sich seine Körperstruktur in eine Art zerlaufende, heiß gewordene Schokolade zu verwandeln.
    Der Schwarze stieß einen dünnen Schrei aus.
    Voltago zeigte einen Ausdruck ungläubigen Erstaunens, den vielleicht im ganzen Universum noch kein Wesen zu sehen bekommen hatte. Ihm quollen die künstlichen Sinnesorgane zur Hälfte aus dem Kopf. Sein Körper begann mit einer Million künstlicher Muskelfasern zu zucken und zu tanzen.
    „Du darfst das nicht!"
    Teaser fühlte sich in einen schrecklichen Strudel gezogen. Er konnte gar nicht mehr aufhören, durch die elektrischen Adern des Schwarzen zu rasen. Das Band verwandelte ihn in einen kybernetischen, nicht mehr materiellen Schemen, gegen den Voltago machtlos war.
    „Du darfst das nicht..."
    Und dann, von einer Sekunde zur nächsten, war es plötzlich vorbei.
    Voltago schaute auf. Riesengroße Augen, endlich klar. Plötzlich zuckte eines der fußlosen Beine hoch, und es traf Teaser mit einer ungeheuren Wucht mitten im Gesicht.
     
    8.
     
    Sie kamen gerade zurecht, um das Planetenbeben auf Zimbag in voller Stärke mitzuerleben.
    Saedelaere hatte den Eindruck, daß es hier noch schlimmer als auf Schrett oder Thorsen ausfiel. Er sah mehrere tiefe Erdspalten entstehen.
    Als die Erschütterungen ihre volle Stärke erreichten, brach ein von Galaktikern errichtetes technisches Objekt, das vermutlich keinerlei Funktion erfüllte, mit Gekrach in sich zusammen. Das Ding war über zwanzig Meter hoch, nur deshalb konnte man es im infernalischen Lärm überhaupt fallen hören. Und wie in Zeitlupe begrub es unter sich eine Handvoll Menschen.
    Die Ertruser und Überschweren, die den ehemaligen Maskenträger begleiteten, versuchten zu Hilfe zu eilen, aber es war nicht mehr möglich. Die Kraftpakete und die Giganten hatten selbst größte Mühe, sich auf den Beinen zu halten.
    Nach Beendigung des Bebens zogen die Ertruser unter einem Haufen Schrott die Leichen hervor.
    Eine der Personen lebte noch, eine schwer verletzte Frau. Sie kämpfte noch fünf Minuten lang.
    Saedelaere sah mit eigenen Augen, wie Gyrengo seinen Ghyrd herunterriß, wie er mit bizarr verformten Händen ihre Wunden zu schließen versuchte. Er operierte mit bloßen Fingern. Besorgte Galaktiker wollten ihn von der Schwerverletzten fortreißen, doch Saedelaere hielt ihm den Rücken frei.
    Gyrengo mußte wissen, was er tat. Als nach sieben Minuten über die Karussells ein Medorobot herbeigeschafft wurde, war die Frau bereits verblutet. Gyrengo hatte Tränen in den Augen, und seine Arme waren über und über rot besudelt. Mit versteinerter Miene schlüpfte er in den Ghyrd zurück.
    „Wenn die Medostation dagewesen wäre, dann hätten wir sie gerettet, Alaska."
    „Ja, ich weiß."
    „Ich konnte nichts machen. In ihrem Leib war alles kaputt."
    „Mach dir keine Vorwürfe, Gyr."
    Saedelaere sah, wie sehr das Opfer und der Sabotageakt, der ihm vorangegangen war, seine Leute erbitterten. Zum ersten Mal machten sie sich daran, die Spur der Saboteure über die Regionalkarussells zu verfolgen. Nach weniger als einer Stunde stießen sie auf eine Gruppe von sieben Personen. Sie waren alle mit Thermostrahlern bewaffnet. Es handelte sich um ehemalige Imprint-Süchtige, um zwei Akonen, zwei Terraner und drei weibliche Ferronen. Die Siebener-Gruppe lagerte am Fuß eines Trichterturms, in einem abgelegenen Winkel auf der Nachtseite des Planeten.
    Die Gruppe am Trichterturm wußte sofort, worum es ging. Fünf eröffneten das Feuer, während die beiden Terraner die Flucht ergriffen.
    Einen Augenblick lang geisterten Strahlschüsse durch die Luft. Als der Augenblick zu Ende war, lagen fünf Galaktiker tot am Boden - bevor Saedelaere Gelegenheit hatte, überhaupt ein Wort zu sagen.
    Streng genommen war das, was er soeben mitangesehen hatte, nicht Notwehr, sondern Mord. Denn die Leute von der BASIS besaßen Schutzschirme, die ehemals Süchtigen lediglich Handfeuerwaffen.
    Saedelaere beugte sich zu einem der getöteten Akonen hinab. Die Waffe ließ sich den verkohlten Fingern nicht entwinden. Man

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